Gabi Körner schult die nächste Generation Viele Meisterschüler in Karlsruhe haben Spaß an der Bleiverglasung

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Im Karlsruher Meisterkurs entstehen oft ganz besondere Bleiverglasungen. - © GFF BW/Richter

Gabi Körner, Inhaberin des gleichnamigen Glasgestaltungs-Betriebs in Herxheim-Hayna, ist nicht nur ausgewiesene Expertin auf ihrem Gebiet, sie gibt ihr Wissen auch gerne weiter. An der Fachschule für Glas-, Fenster- und Fassadenbau in Karlsruhe unterrichtet sie angehende Glasermeister u.a. in der Technik der Bleiverglasung. „Die Meisterschüler müssen in der Lage sein, eine Bleiverglasung anzufertigen. Es handelt sich um eine tradierte Technik, die zum Glaserhandwerk dazugehört“, freut sich Körner, dass sie die Handwerkskunst an die nächste Generation weitergeben darf.

Auf den viertel Millimeter kommt es an

Damit die Umsetzung gelingt, ist nach ihren Angaben neben hoher Fingerfertigkeit exaktes Arbeiten gefragt. Bei Toleranzen von plus/minus zwei Millimeter für das Gesamtmaß sei der Spielraum für die Einzelteile minimal. „Man muss auf den halben oder sogar viertel Millimeter genau arbeiten, damit die Stücke ineinanderpassen“, sagt Körner. Je genauer man arbeite, desto besser und schneller lasse sich die Bleiverglasung am Ende zusammensetzen. „Wenn alles gut ineinanderpasst, ist die Verglasung auch viel stabiler“, ergänzt die Fachfrau. Nicht jedem Schüler liegt die Arbeit. Manchmal scheitere es an der erforderlichen Feinmechanik, für andere sei schon der Entwurf eine Herausforderung.

Im Unterricht mit den Meisterschülern übt Körner zunächst die Basics, die in der Arbeitsprobe verlangt werden. Anschließend dürfen die jungen Handwerker kreativ sein, sich ausprobieren. „Mancher Jugendliche hat ganz schön Talent – da entstehen erstaunliche kleine Glasobjekte“, sagt Körner. „Mit der alten Technik lassen sich moderne, zeitgemäße Motive umsetzen.“

Know-how als Geschäftschance nutzen

Wie die Glaskünstlerin betont, entwickeln manche Meisterschüler nicht nur so viel Spaß an der Arbeit, dass sie als Meisterprüfungsprojekt eine Bleiverglasung anfertigen. Es gebe immer wieder auch Glaser bzw. Fensterbauer, denen die Arbeit so gut liege, dass sie die Bleiverglasung in ihr Programm aufnehmen. Körner ist froh darüber – und sieht darin auch eine Geschäftschance. „Mit Bleiverglasungen lässt sich auch heute noch Geld verdienen.“ Körner selbst erhält z.B. Aufträge von Privatpersonen, außerdem ist sie für Kirchen tätig. Reparaturen und Restaurierungen gehören ebenfalls zu dem Portfolio ihres Betriebs.