VMDA Holzbearbeitungsmaschinen Holzbearbeitung – Rekordjahr für Maschinenbauer

Die Produktion der Holzbearbeitungsmaschinen-Industrie in Deutschland erreichte laut VDMA im Jahr 2022 mit 3,6 Milliarden Euro einen Rekordwert, das entspricht einem Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz Herausforderungen blicke die Branche optimistisch nach vorne, heißt es.

Laut VDMA Holzbearbeitungsmaschinen erzielten die Maschinenbauer 2022 mit 3,6 Mrd. Euro einen Produktions-Rekordwert im Inland. Die USA waren größter Exportmarkt. Schwächelnde Baukonjunktur und Kosten trüben den Ausblick. - © Dirks

Das gab der VDMA Holzbearbeitungsmaschinen bekannt. "Trotz erheblicher Probleme in den Lieferketten und trotz der globalen Unsicherheiten bewegt sich die Branche auf einem hohen Niveau und blickt insgesamt zuversichtlich nach vorne", sagt Bernhard Dirr, Geschäftsführer VDMA Holzbearbeitungsmaschinen.

Auch wenn nun sinkende Auftragseingänge auf einen Rückgang der Produktion im laufenden Jahr 2023 schließen lassen, gingen die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen voller Optimismus in die Messewoche der Ligna, die seit Montag in Hannover stattfindet.

Exporte steigen, USA auf Spitzenposition

Im abgelaufenen Jahr 2022 stieg der Exportwert der deutschen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Größte Einzelmärkte waren erneut die USA (307 Millionen Euro, plus 20 Prozent) und die Volksrepublik China (255 Millionen Euro, minus 1 Prozent), gefolgt von Frankreich (154 Millionen Euro, plus 14 Prozent), Polen und Österreich. Rekordhöhe erreichten laut VDMA die Exporte nach Großbritannien (119 Millionen Euro, plus 36 Prozent) und Italien (126 Millionen Euro, plus 26 Prozent), beides Länder mit ausgeprägten Investitionsförderprogrammen. Auffällig war eine annähernde Vervierfachung der Ausfuhren nach Indien auf 46 Millionen Euro.

Für die traditionellen Märkte in Europa gehen die Hersteller angesichts des schwächeren Auftragseinganges nicht von weiteren Zuwächsen im laufenden Jahr aus. Die Aussichten für das Nordamerika-Geschäft dagegen bleiben gut. Auch China wird absehbar trotz aller handelspolitischer Differenzen die herausragende Stellung als größter Absatzmarkt im asiatischen Raum behalten. Die indische Holzverarbeitung etabliert sich zunehmend als fester Kunde für die europäischen Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und -werkzeugen.

Innovationsdruck beschäftigt die Branche

Insgesamt betrachtet geht für viele Kundenindustrien eine ausgeprägte Boomphase zu Ende, die während der Corona-Pandemie einen Höhepunkt erlebte. Zudem wird die Finanzierung von Investitionen sehr viel teurer, was häufig zu Zurückhaltung bei Bestellungen führt. Auf der anderen Seite ist der Innovationsdruck schon wegen des Fachkräftemangels ungemindert, Digitalisierung und Automatisierung treiben daher die Kundenindustrien massiv um.

Zahlreiche Herausforderungen, grundsätzlicher Optimismus

"Schon in der zweiten Hälfte letzten Jahres hatten sich die Auftragseingänge abgeschwächt. Letztlich wird die Branche im Jahr 2023 jedoch von dem hohen Auftragsbestand, der sich über die letzten 18 Monate aufgebaut hat, gut ausgelastet sein", teilt der VDMA mit. Neben den geopolitischen Unwägbarkeiten werden die Rahmenbedingungen für fast alle Kundensegmente des Holzbearbeitungsmaschinenbaus herausfordernder. Weltweit ist ein Abflauen der Baukonjunktur und der Konsumausgaben zu beobachten, damit sinkt auch die Auslastung der Kunden der Maschinenhersteller. Aufgrund der gestiegenen Kosten in der Holzindustrie hat sich auch die Margensituation verschlechtert, was ebenfalls zur Investitionszurückhaltung beiträgt.

In dieser unübersichtlichen Gemengelage geht der Fachverband im aktuellen Jahr 2023 von einer Normalisierung der Auftragseingänge aus, nach dem außergewöhnlichen Rekordjahr 2022. Die Prognose für die Produktion lautet demnach minus fünf Prozent im Jahr 2023.