Digitalisierte Fertigung Wintergärten mit CNC-Anlage herstellen

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Ein Spezialist für Räume aus Glas und Holz im Allgäu arbeitet seit Jahren an der durchgängigen Digitalisierung in allen Bereichen. Die jüngste Veränderung ist die Fertigung mit einer Fünfachs-CNC: Seit dem Produktionsstart laufen nahezu alle Bauteile im Unternehmen über diese Anlage.

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    Sind zufrieden mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Brack Wintergarten und Klaes: Geschäftsführer Matthias Brack, Mitarbeiter Leo Walter und Klaes-Vertriebsleiter Stefan Müller (v.li.)
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    Das neue Herz der Werkstatt von Brack Wintergärten: ein Fünfachs-CNC-BAZ Felder Format 4 Profit HM500
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    Die Komplettbearbeitung aller Bauteile war das Ziel von Brack Wintergarten, als sich der Betrieb für die Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums entschied.
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    Die großzügigen Konstruktionen reizen die Bearbeitungslänge von bis zu sechs Meter vollständig aus.

Matthias Brack, Schreinermeister, Holztechniker und Betriebswirt, führt seit dem Jahr 2006 den Handwerksbetrieb Brack Wintergarten im bayerischen Altusried. „Wir bauen nicht nur Wintergärten, sondern komplette Anbauten aus Glas. Holz/Aluminium-Konstruktionen sind dazu ideal geeignet, da man über das Holz eine gute Statik und Wärmedämmung, aber auch eine ansprechende, gehobene Atmosphäre erzielt.“ Mit Aluminium erreiche das Unternehmen einen sehr guten Witterungsschutz von außen. Reine Aluminium-Wintergärten wirken laut Brack dagegen kalt; zudem würden im Allgäu teilweise statische Probleme entstehen: Gesamtlasten in Folge hoher Schneelasten von 350 bis zu 450 Kilogramm pro Quadratmeter seien keine Seltenheit. „Holzkonstruktionen haben da entscheidende Vorteile und lassen sich schlank und hoch wärmedämmend fertigen – bei nahezu perfekten statischen Eigenschaften“, sagt Brack.

Wintergartenproduktion miterleben

Auf einer Produktionsfläche von 2.000 Quadratmeter produziert Brack mit 25 Mitarbeitern zirka 80 Wintergärten, Kaltwintergärten und Terrassendächer pro Jahr. Das Unternehmen praktiziert dabei eine enge Kundenbindung mit Erlebnisfaktor: Bestellt ein Kunde einen Wintergarten, so schreibt der verantwortliche Mitarbeiter in der Produktion dem Kunden eine Ansichtskarte mit seinem Foto und stellt sich kurz vor: „Wenn Sie Lust haben, können Sie regelmäßig von mir Fotos von der Fertigung Ihres Wintergartens erhalten oder Sie kommen einfach auf einen Kaffee vorbei.“ Er lädt die Kunden zum Besuch ein, damit diese den Produktionsprozess erlebbar verfolgen können.

Seit Anfang dieses Jahres erleben Kunden bei Brack die Herstellung aller Teile ihrer Wintergärten auf dem CNC-Bearbeitungszentrum von Felder, Typ Format 4, Profit HM500. Diese Maschine hat eine kardanisch aufgehängte Fünfachs-Hauptbearbeitungsspindel mit 18 Kilowatt, einem 24-fach-Tellerwechsler, einem Achtfach-Linearwechsler und einem Pick up-Platz für eine 350 Millimeter große Säge. Die Werkzeuge für diese Maschine kommen von Aigner. Die Bearbeitungslänge beträgt zirka sechs Meter, bei einer Tiefe des Tisches von 1,58 Meter.

Brack investierte insgesamt 310.000 Euro, wobei die Maschine etwa 190.000 Euro, das Werkzeug 15.000 Euro sowie die Absaugung und der Kompressor inklusive der Inbetriebnahme zirka 30.000 Euro kosteten. Doch das Entscheidende ist laut Klaes die Ansteuerung. Seit 2006 ist bei Brack die Lösung Klaes 3D im Einsatz. Die Erfassung der Stammdaten für das Wintergartensystem habe jedoch ein latentes Problem dargestellt. Das Programm sei gut, der Fortschritt beim Ausbau der Daten eher gering.

Fast alles läuft über die CNC-Anlage

Als der Betrieb die Anschaffung eines CNC-Bearbeitungszentrums ins Auge fasste, entschieden sich die Verantwortlichen nach einem Jahr der Vorbereitung, Klaes 3D mit der Klaes 3D CAM-Anbindung zu erweitern. Da das eigene Erfassen der Stammdaten sich nicht bewährt hatte, entschied sich der Betrieb dazu, auf das universelle Holz-Tragwerksystem von Klaes zu wechseln. Es wurde gemeinsam mit Dittmar Siebert entwickelt und sei bereits bei vielen Kunden im In- und Ausland im Einsatz.

Bereits 14 Tage nach der Maschineninstallation produzierte Brack nach Angaben von Klaes die ersten Aufträge. Seit diesem Tag plane das Unternehmen projektorientiert alle Wintergärten komplett in Klaes 3D und fertige sämtliche Holzteile über die Klaes 3D CAM-Ansteuerung auf dem CNC-Bearbeitungszentrum.

„Mit Klaes 3D bin ich so flexibel, dass ich fast alles konstruieren sowie danach auf dem Bearbeitungszentrum herstellen kann.“

„Es gleicht kein Wintergarten dem anderen. Trotzdem bin ich mit Klaes 3D so flexibel, dass man fast alles konstruieren und auch auf dem Bearbeitungszentrum herstellen kann“, sagt Zimmerermeister Leo Walter, der bei Brack verantwortlich für die Planung und Arbeitsvorbereitung ist. Bei den Eckverbindungen stünden dem Betrieb unterschiedliche Möglichkeiten zur Wahl, seien es nun ein Pitzl-Verbinder, eine Hoffmann-Schwalbe, eine angefräste Schwalbenschwanzverbindung, Dübel oder Zapfen. „Wir haben es zwar gehofft, aber es uns nicht recht vorstellen können, dass die Anbindung von Klaes 3D mit dem Tragwerk-System auf Anhieb so gut funktionieren würde“, sagt der Brack-Mitarbeiter.