Werkzeug für Profis unter der Lupe Hier bohren Sie an der richtigen Stelle

Bosch Power Tools hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich und will mit praktischen Verbesserungen für Profikunden aus dem Handwerk auch 2014 punkten. GFF hat sich am Standort in Leinfelden ein Bild von den Neuheiten gemacht.

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    GFF-Redakteur Matthias Heiler schnappte sich den Akku-Schlagbohrschrauber GSB 18 V-EC Professional und testete selbst.
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    Mit dem neuen Tauchsägeblatt für Multi-Cutter schneiden Handwerker alte Fensterrahmen aus Holz und Metall schnell aus der Laibung.
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    Per Schnellspanner montieren Anwender die Absaugevorrichtung ruck, zuck an ihrer Schlagbohrmaschine.
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    Mit den Blättern des Typs Progressor for Wood and Metal für Säbelsägen schneiden Profis Holz/Metall-Kombinationen.

Mit zwei Händen halte ich den Schlagbohrschrauber fest, ich setze den Spiralbohrkopf an den zehn Zentimeter breiten und dicken Holzbalken und drücke den roten Auslöserknopf. Mit einem Ruck, der mir das Gerät fast aus den Fingern reißt, schlägt der Motor an und treibt den Bohrkopf in das Holz. Ein ohrenbetäubendes „Iiieeehhh“ ertönt, fünf Sekunden später stößt das Metall ins Leere; ich spüre keinen Widerstand mehr. Glatt durchgebohrt. Das ging zackig. Das kleine Kraftpaket hört auf den Namen GSB EC Professional und wartet in Varianten mit 14,4- oder 18-Volt-Akku auf den Profi. Den Schlagbohrschrauber stattet Bosch ebenso wie die Akku-Bohrschrauber der Reihe GSR EC Professional mit bürstenlosen EC-Motoren aus. Die Technik ist laut Bosch komplett wartungsfrei, erhöht den Wirkungsgrad von 60 bis 70 auf 80 Prozent und senkt den Akkuverbrauch. Der Hersteller verspricht auch beim Dauereinsatz auf der Baustelle eine doppelte Lebensdauer im Vergleich zu Geräten ohne EC-Antrieb. Mit dem erhöhten Drehmoment von 31 Newtonmeter in der 18-Volt-Version und 13-Millimeter-Bohrfutter bohren die Geräte mit bis zu 13 Millimeter Durchmesser in Holz, Stahl und Mauerwerk. Für diese und alle anderen Akku-Geräte hat Bosch seine Technik weiterentwickelt. Mit der CoolPack-Technik verspricht der Hersteller eine doppelte Lebensdauer verglichen mit normalen Akkus. Eine spezielle Gehäuse-Geometrie mit Kühlrippen führt die Wärme der Energieversorgung ständig nach außen ab.

Länger arbeiten mit Akku

Deshalb sinkt die Betriebstemperatur und steigt die Lebensdauer. Für 18-Volt-Profigeräte bietet Bosch den CoolPack-Akku mit fünf Amperestunden (Ah) Ladeleistung, der längeres Arbeiten auf der Baustelle ermöglicht und zu allen bestehenden 18-Volt-Geräten passen soll. Einen Schritt weiter geht der Werkzeugspezialist mit der Einführung des induktiven Ladens. Dabei bleibt der Akku immer am Gerät. Der Nutzer wechselt ihn nicht, sondern stellt Gerät und Akku als eine Einheit auf die Ladestation. Das System wird mit allen Bosch-Produkten einer Volt-Klasse kompatibel sein.

Eine Hand umklammert den Basisgriff des Schlagbohrers, die andere hält den Arm der aufgesetzten Absauganlage. Im Würgegriff setze ich die Maschine mit dem Metallbohrkopf am Mauerwerk an und entfessle mit einem dosierten Fingerdruck eine Geräuschorgie: „Brrrghh“, „bamm, bamm, bamm“, so frisst sich der Bohrer durch die Wand; und es spritzt – nichts! Keine Reste des Steins oder Staub fliegen durch die Luft. Diese Partikel hat die Staubabsaugung GDE 16 Cyl Professional sauber in den angeschlossenen Zylinder gebannt. Per Alu-Teleskopführung und Schnellspannhebel an der Schlagbohrmaschine montiert, deckt die Sauglösung Bohrdurchmesser von vier bis 16 Millimeter sowie Lochsägen und Hohlbohrkronen bis 82 Millimeter mit allen gängigen Staubsaugern ab. So bohren Handwerker schnell in die Wand und hinterlassen ihren Kunden weder Staub noch Dreck.   
Fensterbauer dürften sich ebenfalls für die neuen Tauchsägeblätter zum Profi-Multi-Cutter interessieren. Mit Speed-Blättern des Typs C-Tec für Holz und Holz/Metall sägen Anwender z.B. Fensterrahmen laut Bosch um mindestens 30 Prozent schneller als mit herkömmlichen Sägeblättern. Das 70 Millimeter lange und schmale Blatt schwingt beim Sägen aufgrund der Oszillation stärker nach rechts und links als kürzere Sägeblätter. Die geringere Reibung senkt die Gefahr, das Blatt zu verklemmen. Die Zubehörblätter passen auf alle gängigen Profi-Multi-Cutter-Werkzeuge.

Akku-Lösungen sind weiter auf dem Vormarsch

Ein Druck auf den roten Knopf in der Mitte des handygroßen Geräts, schon bildet der Laser an der Spitze einen roten Punkt an der gegenüberliegenden Wand ab; noch einmal auf den Knopf gedrückt, schon blinkt auf dem kleinen Bildschirm die gemessene Entfernung auf. Mit jedem weiteren Knopfdruck füge ich eine weitere Messung dazu, und das Gerät addiert die Maße. Klingt einfach, sieht einfach aus und klappt in der Praxis problemlos. Den Laser-Entfernungsmesser GLM 30 Professional hat Bosch nach eigener Aussage als selbsterklärendes Messgerät für Profis auf der Baustelle entwickelt. Mit der Ein-Knopf-Bedienung eignet sich die Lösung für das schnelle Aufmaß vor Ort beim Kunden ohne lange Einführung des Nutzers; gemessen werden damit Distanzen bis 30 Meter auf zwei Millimeter genau. Mit Abmessungen von zehn mal vier Zentimeter wiegt das Produkt zirka 100 Gramm. Für den harten Baustelleneinsatz ist es stoß-, staub- und spitzwassergeschützt.

Mit diesen Neuheiten will Bosch seinen Markterfolg aus dem Vorjahr 2014 fortsetzen. Insgesamt erzielte der Geschäftsbereich Power Tools 2013 einen Umsatz von vier Milliarden Euro und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres. Der deutsche Gesamtmarkt für handgehaltene Elektrowerkzeuge stagnierte 2013 insgesamt in Menge und Wert. Der Konzern steigerte seinen Umsatz in diesem Geschäftsfeld dagegen um fünf Prozent. Bei Messgeräten legte Bosch mit 18 Prozent Umsatzwachstum ebenfalls über Marktniveau zu (plus vier Prozent). Im Markt für Profianwender sank der branchenweite Umsatz 2013 um zwei Prozent, auch wegen des lange anhaltenden Winters. Bosch legte hingegen zu und steigerte seinen Umsatz um drei Prozent und baute den Marktanteil auf 26 Prozent aus. Damit ist Bosch die umsatzstärkste Marke bei Profi-Geräten im deutschen Fachhandel. Hier gewinnt der Akku besonders signifikant: Bosch verkaufte 2013 im Vorjahresvergleich acht Prozent mehr Akku-Lösungen. Dazu trug nach Unternehmensangaben das Clic-&-Go-Wechsel-System bei.