Neufassung des RAL-Montageleitfadens erschienen Grundlegende Überarbeitung des Standardwerks mit neuen Inhalten und einem Update zu Normen und Regelwerken

Der RAL-Montageleitfaden ist in der Fassung von 2020 nun erhältlich. - © ift/RAL Fenster, Fassaden und Haustüren

Der „Montageleitfaden“ der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren dokumentiert den Stand und die Regeln der Technik und beschreibt die theoretischen und baupraktischen Grundlagen für die Montage von Fenstern und Außentüren. Jetzt ist die siebente Ausgabe des Standardwerks erschienen. Auf nunmehr zirka 350 Seiten erklärt die Neufassung die fachgerechte Abdichtung, Dämmung und Befestigung sowie die statischen und bauphysikalischen Grundlagen für die Montage.

Normative Änderungen berücksichtigt

Nötig geworden war die Überarbeitung, weil sich seit der Ausgabe von 2014 viele technische und normative Änderungen ergeben haben. So berücksichtigt die aktuelle Ausgabe laut dem bei der Erstellung beteiligten ift Rosenheim insbesondere Änderungen der DIN 4108 (Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden), der DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau), der DIN 18542 (Fugendichtungsbänder), der DIN 18531/18533 (Bauwerksabdichtungen), der DIN ISO 9972 (Luftdurchlässigkeit von Gebäuden) sowie aktuelle Regelungen zur Befestigung von Fenstern mit Anforderungen an die Einbruchhemmung und Absturzsicherung. Die Auswirkungen der normativen Änderungen seien vielschichtig und in verschiedenen Kapiteln eingearbeitet. So soll der Leitfaden weiterhin zuverlässig den Stand der Technik abbilden.

Schwerpunkt Befestigung

Auf besonderes Interesse bei Planern und Ausführenden dürften laut ift die Neuerungen im Bereich der Befestigung treffen. Hier gebe es nun eine praxistauglichere Definition der Lastfälle mit zwei Standardfällen und einem Sonderfall, einfache Musterrechnungen für die fachgerechte Dimensionierung der Befestigung, eine Anleitung für die Vorgehensweise bei der Befestigung absturzsichernder Elemente sowie eine Ausdehnung des Anwendungsbereichs einbruchhemmender Bauelemente auf Wandsysteme mit hoch wärmedämmenden Mauersteinen. Das soll die fachliche Diskussion der Fensterhersteller und Montageexperten mit Architekten, Bauherren, der Bauaufsicht und dem Statiker vereinfachen. Bei der Anwendung von Multifunktionsdichtungsbändern seien auch Belange der österreichischen Montagenorm berücksichtigt. Für den Planer haben die Ersteller das Thema „Schnittstelle Bauwerksabdichtung – Baukörperanschluss bodentiefer Elemente“ neu aufbereitet und an die aktuell geltende Normung angepasst. In einem neuen Kapitel beschreibt der Leitfaden außerdem die zweistufige Montage mit Vorabzargen als Variante mit maßgeblichen Vorteilen.

Gewerkeloch im Griff

Das Kapitel 7, Praktische Ausführung, haben die Verantwortlichen laut ift um viele Beispiele zur Lösung potenzieller Schwachstellen (z.B. Gewerkeloch) sowie zu barrierefreien Schwellenausbildungen ergänzt. In Kapitel 8 finden sich neue Zeichnungen; alle wärmetechnischen Berechnungen (Isothermen, Psi-Werte, fRsi) sind zudem gemäß den Änderungen an der DIN 4108 neu ausgeführt. Damit sei der Leitfaden ein idealer Praxishelfer für die Planung und Ausführung einer fachgerechten Montage. Erhältlich ist die Neufassung im Onlineshop des ift Rosenheim sowie der RAL-Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren zum Preis von 59 Euro. Unter dem Titel TR20 vertreibt auch der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks (BIV) das Werk.