Adcuram verkauft Hersteller und konzentriert sich auf Bayerwald und Wo&Wo Gekommen, um zu bleiben: Hoco hat (wieder) neue Inhaber

Hoco Fenster und Haustüren hat einen neuen Eigentümer: Die Adcuram Group hat das Unternehmen an die Investorengruppe Navigis AG/Apex AG veräußert. GFF hat mit denneuen Geschäftsführern Philipp Stiehl sowie Harald Meyer über die Details gesprochen.

Haustüren von Hoco haben 2016 beim Umsatz zugelegt. - © Hoco

Als Nachfolger des bisherigen Geschäftsführers Jürgen Hartrampf haben Harald Meyer, General Manager von Apex, und Philipp Stiehl, Vorstand von Navigis, die Anteile von Hoco übernommen und rücken dort in die Geschäftsführung auf. „Wir beginnen von einer ansehnlichen Marktstellung aus, die Hoco sich erobert hat. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren sicher einige Schwierigkeiten durchlaufen, bietet aber auch Potenzial“, sagt Stiehl im Gespräch mit GFF. Sein Kollege Meyer stimmt der Einschätzung zu: „Hoco hat einen guten Kundenstamm, gute Mitarbeiter und gute Produkte. Wir wollen mit dem Unternehmen wachsen und den Markt als Premiumanbieter beliefern.“ Deshalb werde die neue Führungsriege in die Produktion, die Produkte sowie in den Vertrieb investieren.

Auswirkungen für Partner und Mitarbeiter

Den Vertrieb wollen die beiden Verantwortlichen bei Hoco neu aufstellen und die technische Unterstützung für die Fachhändler verbessern. Als erstes Projekt steht die Einführung einer neuen ERP-Software unmittelbar bevor. „Damit automatisieren wir die gesamte Auftragsabwicklung, erhöhen die Effizienz, senken die Fehleranfälligkeit und bieten unseren Fachpartnern mehr Komfort“, sagt Meyer. Bis Ende Oktober 2016 wollen die neuen Geschäftsführer alle Unternehmensbereiche analysieren und eine Gesamtstrategie detailliert ausarbeiten.

In jedem Fall bleibe die hohe Fertigungstiefe mit der Extrusion und der Bauelementeproduktion in Deutschland erhalten. „Auf der FENSTERBAU/FRONTALE 2018 werden wir neue Produkte mit Hoco vorstellen“, betont Stiehl. Für die 250 Angestellten ändere sich mit der Übernahme nicht viel – alle Verträge hat die neue Führung übernommen. „Die Mitarbeiter haben jetzt wieder feste Ansprechpartner mit Harald Meyer und mir, die ständig im Unternehmen verfügbar sind. Davon versprechen wir uns mehr Nähe und Effizienz im Betrieb“, erläutert Stiehl. Der Umsatz erreicht 2016 voraussichtlich wieder die Marke von 25 Millionen Euro aus 2015. Haustüren legten in diesem Jahr zu, während das Fenstergeschäft stagnierte.

Langfristiges Engagement

Stiehl betont die langfristige Strategie der neuen Eigentümer: „Ich agiere mit meiner Beteiligungsgesellschaft in der Baubranche und will die übernommenen Unternehmen weiterführen. Bei Hoco bin ich eingestiegen, um zu bleiben.“ Meyer hatte für den vorherigen Hoco-Eigentümer Adcuram in der Vergangenheit bereits Unternehmen weiterentwickelt und von 2012 bis 2014 bei der Haas Group, dem ursprünglichen Eigentümer von Hoco, an der Restrukturierung mitgearbeitet. Er stand weiterhin in Kontakt mit Adcuram und führte Gespräche über die Zukunft des Fenster- und Haustürenherstellers: „Adcuram wollte die von Haas 2015 gekaufte Bauelemente-Sparte mit Hoco, Bayerwald und Wo&Wo weiterentwickeln. Allerdings stellte sich bald heraus, dass eine Konzentration auf zwei Unternehmen mehr Sinn machte.“ Er und Stiehl kannten sich viele Jahre und entschieden gemeinsam, Hoco zu ihrer neuen Aufgabe zu machen. „Ich sehe meine Zukunft bei Hoco und will das Unternehmen langfristig mit Philipp Stiehl entwickeln“, erläutert Meyer.

Adcuram setzt auf Bayerwald

„Wir haben uns nach der Herauslösung und Verselbstständigung von Hoco aus der Haas Group dazu entschieden, unsere Aktivitäten im Fenster und Haustürengeschäft auf die Premium-Marke Bayerwald zu konzentrieren“, sagt Armin Bire, Vorstand der Adcuram Group. Der Sonnenschutzhersteller Wo&Wo bleibt ebenfalls bei Adcuram. Hartrampf hat bei Bayerwald die Geschäftsführung für den Vertrieb übernommen.