E-Commerce ist Realität Ein Großer der Branche verkauft Fenster online

Wie sollen Fensterbauer auf die Online-Konkurrenz reagieren und das Medium effektiver für den eigenen Vertrieb nutzen? TMP Fenster + Türen hat sich diese Fragen gestellt und mit einer eigenen E-Commerce-Plattform beantwortet – GFF hat bei Bernhard Helbing nachgefragt.

Auf der Webseite www.fertigfenster.de vertreibt TMP unter der Marke FertigFenster Bauelemente über das Internet. - © TMP Fenster + Türen

FertigFenster.de hat TMP seinen neuen Webshop getauft, mit dem das Unternehmen die wachsende Zielgruppe der digital aktiven Heimwerker ansprechen will. Im Mittelpunkt stehen dabei nach Angaben des Herstellers ein einfacher Bestellprozess, ein funktionales Produktsortiment und extraschnelle Lieferzeiten. Auf www.fertigfenster.de konfigurieren Kunden ihre Fenster und Balkontüren nach Wunsch und bestellen direkt. Der Hersteller liefert die Elemente innerhalb von zehn Tagen auf die Baustelle. Montagematerial ordert der Auftraggeber ebenfalls im Webshop.

Was hat den Fensterbauer bewegt, jetzt ins Internet-Direktgeschäft einzusteigen? „Die Idee, Fenster online zu verkaufen, ist keine neue. Während der vergangenen Jahre verzeichneten wir zunehmend Nachfragen von Heimwerkern über unsere Firmen-Webseite“, erläutert Bernhard Helbing, geschäftsführender Gesellschafter von TMP Fenster + Türen. Dazu zählt er Anfragen von Verbrauchern, die „einfach mal schnell“ ein Fenster kaufen möchten. Der Webshop FertigFenster.de sei die TMP-Antwort auf diese Entwicklung. Die Expresslieferung innerhalb von zehn Tagen sieht Helbing als ein entscheidendes Kriterium für die Zielgruppe und für die Attraktivität seines Angebots.

Ein kleiner, aber feiner Unterschied

In erster Linie ziele das Portal auf den Heimwerker ab; allerdings sei eine Ausweitung auf Fachhändler und Verarbeiter denkbar. „Melden sich über unseren Webshop Interessenten aus dem B2B-Bereich, sind wir als starke Firmengruppe natürlich auch in der Lage, auf jeden Wunsch einzugehen“, sagt der Unternehmer. Die Grundlage des Angebots sei die Qualität der Produkte. „Dabei geht es uns um unsere Fenster genauso wie um den Service, den wir dazu bieten. Bei dieser Qualität machen wir keine Abstriche, auch nicht im E-Commerce“, betont Helbing. Online spiegle sich das TMP-Qualitätsversprechen zusätzlich in der persönlichen Erreichbarkeit via Live Chat-Funktion, Telefon und E-Mail wider.

Fachbetriebe genießen weiter besondere Leistungen: Ein TMP-Fachhändler arbeitet mit dem sehr umfangreichen Produktkatalog des Herstellers. „Dieser Katalog wird so nicht auf unserer Online-Plattform zu finden sein“, nennt der Branchenkenner und ehemalige VFF-Präsident einen Unterschied zwischen Online- und B2B-Geschäft.

Nicht billig verkaufen

Beim Thema Preisfindung bezieht Helbing Stellung: „Auch in dem Thema haben wir schon seit 27 Jahren unsere Strategie. Unsere Preise, egal ob im Internet oder offline, sind fair und attraktiv.“ TMP habe nicht den Anspruch, der billigste Anbieter zu sein. Helbing zitiert den englischen Sozialreformer John Ruskin: „Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte.“ Das Onlinegeschäft erfordere eine andere Preiskalkulation als der Fachhandelsvertrieb.

Welche Funktionen bietet der Webshop im Detail? Als Alleinstellungsmerkmal sieht der TMP-Chef die einfache Bedienbarkeit der Plattform an: „Sie können unseren gesamten Fensterkonfigurator auf einer Seite im Tablet-Format bedienen.“ Dafür haben die Entwickler das komplexe Thema Fenster für Privatkunden so einfach wie möglich aufbereitet. Sie haben beispielsweise die Ausstattungsmerkmale auf wesentliche Details heruntergebrochen. „Ich denke, wir haben gelernt und wissen, worauf es den Menschen ankommt. Das schließt eine Vereinfachung des Sortiments ein“, erläutert Helbing.