Als Twen (der Begriff war damals bei uns noch nicht geläufig) entschloss sich Vic Swerts, die Laufbahn als Unternehmer einzuschlagen. Was mit den Formulierungen für die Rohstoffe von Bayer begann, entwickelte sich zu einem stark wachsenden Anbieter mit heute 565 Millionen Euro Umsatz: Soudal.
Mit selbst produzierten Silikonen trat Swerts einen Siegeszug an, der ihn von den heimischen Benelux-Ländern und Deutschland über Frankreich und England bis in die BRICS-Staaten führte. Das Schöne ist, wenn Sie ausgehend von einer One Man Show eine weltumspannende Organisation mit 2.200 Beschäftigten und unzähligen Kunden geschaffen haben: Sie brauchen kein Blatt mehr vor den Mund zu nehmen. Dass ihn besagte, vor wenigen Jahren als fast unbegrenzte Wachstumsgaranten gerühmte emerging markets "eher enttäuscht" haben, sagt der Baron GFF-Online ebenso ungeschminkt, wie die Antwort auf die Frage ausfällt, ob Soudal sich ausschließlich im Besitz seiner Familie befinde: "Nein, das Unternehmen ist ausschließlich in meinem Besitz – und das ist gut so."
Mit MS-Polymeren nach vorne
Das Interview war der Höhepunkt einer zweitägigen Pressereise ins Hauptquartier des Bauchemiespezialisten im flämischen Turnhout; das Entrée, das mit Palmen, Fischen und Vogelstimmen nicht unbedingt dem Weltmarktführer bei PU-Schäumen zugerechnet würde, ist nicht die einzige Überraschung. Auch die völlige Offenheit mit dem internen Zahlenwerk entspricht nicht unbedingt den Erfahrungswerten im Umgang mit inhabergeführten Marktteilnehmern. Die Entwicklung, von 350 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2010 auf heute 565 Millionen Euro, kann sich sehen lassen. In Deutschland, wo Harald Lüdtke Verantwortung trägt, will Soudal vor allem bei MS-Polymeren noch Potenziale heben und setzt dazu auch auf seine 54 Kompetenzhändler für Profis.
GFF berichtete in seiner Oktoberausgabe, die am 2.10.15 erschienen ist, ausführlich über die Pressereise nach Turnhout und veröffentlichte in diesem Heft das ganze Interview mit Vic Baron Swerts.