Kundenreklamationen innerhalb eines Tages erledigen Verkratztes Glas nicht tauschen, sondern schleifen und polieren

Glas fasziniert als transparenter, edler Werkstoff mit vielen Einsatzmöglichkeiten, verliertaber nie seine Zerbrechlichkeit und sein Schadenspotenzial. Anstelle eines Totalaustauschsbieten Fachbetriebe bei überschaubaren Schäden ihren Kunden nun eine Reparatur an.

  • Bild 1 von 2
    © Vetrox
    Mit geführten Schleif- und Poliermaschinen entfernen geschulte Lizenzpartner Schäden an der Glasoberfläche.
  • Bild 2 von 2
    © Vetrox
    Den Umgang mit der zentralen Bedieneinheit lernt der Verarbeiter in Kursen.

Das Unternehmen Vetrox entfernt Beschädigungen an allen Glasoberflächen mit einem patentierten Verfahren. Unter Einsatz eigens entwickelter Maschinen sowie von Schleif- und Poliermittel reparieren geschulte Mitarbeiter nach Anbieterangaben Glasflächen bei Kratzern unterschiedlicher Tiefe und Länge, Verätzungen und Vandalismus. Verbesserungen erzielen die Spezialisten oft bei Steinschlägen und Trennschleiferpunkten.

Der Vorteil für Glaser, Fenster- und Fassadenbauer liegt auf der Hand. Statt des aufwändigen Austauschs mit hohen Kosten profitieren die Fachbetriebe oder Endkunden von einer günstigeren Reparatur – gerade bei Isoliergläsern, großen Glasfassaden, Schaufenstern oder schwierig zugänglichen Baustellen ein  Argument. Im Verhältnis zu einem Austausch und der neuen Montage spart der Anwender laut Vetrox bis zu 70 Prozent der Kosten, je nach Aufbau des beschädigten Glases. Jeder Fensterbauer kennt die Probleme mit Kratzern an Glasoberflächen, die Auftraggeber reklamieren und teilweise andere Gewerke auf der Baustelle verursachen. Den Schaden beheben die Fachleute innerhalb eines Tages. Vetrox setzt mit Schienen geführte Schleif- und Poliermaschinen ein. Bei freihändiger Bearbeitung besteht die Gefahr eines Linseneffekts am Glas. Je nach dem Grad der Beschädigung schleifen die Fachkräfte Kratzer mit den Körnungen 400, 600 oder 1.200 heraus. Bei geringfügig fühlbaren Beschädigungen schleifen die Experten mit Körnung 1.200 und polieren anschließend mit Polieroxid.

Das Verfahren im Detail

Deutlich fühlbare Beschädigungen bearbeiten die Fachkräfte zunächst mit Körnung 600, verdichten dann mit Körnung 1.200 und polieren zum Schluss. Noch stärkeren Schäden rückt Vetrox mit den Körnungen 400 für den Feinschliff, 600 für die Glasaufbereitung I, 1.200 für die  Glasaufbereitung II sowie der abschließenden Politur für die Transparenz der Glasoberfläche zu Leibe. Bei sehr feinen Beschädigungen der Glasoberfläche, z.B. bei leichten Kratzern, polieren geschulte Mitarbeiter das Glas nur mit einem Polieroxid. Generell bearbeiten die Fachleute das Glas im Bereich von tausendstel Millimetern und liegen damit unter den zulässigen Toleranzen für die Glasherstellung.

Grenzen der Reparatur

Schäden bis zirka 50 Millimeter vom Rahmen entfernt bergen das Risiko von Spannungsrissen von der Glaskante aus durch Schleifen und Polieren. Bei Brandschutzgläsern spielen die durch die Bearbeitung entstehenden Temperaturen zwischen 50 und 60 Grad Celsius eine Rolle für aufschäumende Funktionsschichten. Tiefe Kratzer von mehreren Millimetern lassen sich in Abhängigkeit von der Glasdicke und der Art des Schadens oft nur verringern, nicht komplett entfernen. In solchen Fällen sollten Experten das Werkstück begutachten und über den Sinn des Einsatzes einer Reparatur entscheiden. Schäden an Einscheiben-Sicherheitsgläsern (ESG) habe Vetrox schon erfolgreich behoben, allerdings wendet das Unternehmen sein Verfahren nur für Gläser an, bei denen die in den Normen festgehaltenen Dickentoleranzen für ESG nach der Reparatur noch eingehalten sind. Bei Rissen und groben Absplitterungen empfiehlt Dominic Dür, Mitglied der Geschäftsleitung, den Ersatz des Glases. Seine Leistungen bietet das Unternehmen mit Lizenzpartnern im Auftrag von Versicherungen, Architekten, Bauherren etc. für Projekte jeder Größenordnung an – vom Einzelschaden bis zur komplexen Schadensbehebung bei der Bauabnahme.

Lizenzpartnerschaften möglich

Vetrox bildet seine Lizenzpartner in dem Reparatur-Verfahren aus, stellt die Ausrüstung und unterstützt sie bei der Marktbearbeitung. „Wir übertragen unseren Lizenzpartnern exklusive Gebiets-Schwerpunkte. Gebietsübergreifende Kunden akquiriert Vetrox selbst und übergibt sie an die lokalen Lizenzpartner zur Ausführung“, erläutert Dür. Die Kosten belaufen sich auf eine einmalige Eintrittsgebühr inklusive einwöchiger Ausbildung von 5.000 Euro. Danach beträgt die monatliche Lizenzgebühr zirka 20 Prozent vom Nettoumsatz; inklusive sind alle Gerätschaften sowie Verbrauchsmaterialien.