Gläserne Forschung unter einem Dach TU Darmstadt eröffnet Glass Competence Center

Die Technische Universität Darmstadt hat ein Zentrum zur Erforschung des Glasbaus eröffnet. Das Glass Competence Center (GCC) bündelt alle wesentlichen Prozesse der Flachglasbearbeitung vom Zuschnitt über den Schliff bis zur Veredelung.

Ziel ist es, Produkte im konstruktiven Glasbau gemeinsam mit unseren Partnern stetig zu verbessern. - © TU Darmstadt/Klaus Mai

Der Forschungsneubau auf dem Campus Lichtwiese wurde nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt. Die Gesamtkosten betrugen rund 4,3 Millionen Euro. Im Fokus des neuen Zentrums stehen der Werkstoff Glas und seine Anwendungen im Bauwesen, in der Architektur sowie in der Automobil- und der Konsumgüterindustrie.

Acht Maschinen für Flachglasbearbeitung

Herzstück ist eine Maschinenstraße zur Glasbearbeitung. An insgesamt acht Maschinen kann Flachglas unter anderem zugeschnitten, geschliffen, gebohrt, gewaschen und zu Verbundglas laminiert werden. Weitere Geräte zur Flachglasveredelung und optischen Prozesskontrolle werden dies ergänzen.

Zudem verfügt das GCC über ein Klebe- und ein Schmelzlabor sowie ein optisches Labor zur Analyse von Glasprodukten.

Die Anlagen sollen im Einklang mit der neuen Xchange-Strategie der TU Darmstadt neben der Forschung auch dem Wissens- und Technologieaustausch zwischen Forschenden, Anwenderinnen und Anwendern, Behörden, Industrie und Studierenden dienen, zudem finden Schulungen in Theorie und Praxis statt.

Glasbau-Produkte verbessern und nachhaltige Innovationen

"Ziel ist es, Produkte im konstruktiven Glasbau gemeinsam mit unseren Partnern stetig zu verbessern und nachhaltige Innovationen mit dem Werkstoff Glas zu entwickeln", heißt es in einer Mitteilung. Dazu führen das Institut für Statik und Konstruktion (ISM+D) sowie das Zentrum für Konstruktionswerkstoffe (MPA-IfW) an der TU Darmstadt ihre Kompetenzen in der Glasforschung zusammen.

3D-Druck und Fassadenprüfungen

Weitere Ausstattungs-Highlights des neuen Zentrums sind ein selbstentwickelter Glas-3D-Drucker, der auch Flachglas bedrucken kann, sowie ein Fassadenprüfstand mit den Abmessungen 3,6 Meter x 12 Meter, mit dem Forschende die Leistungsfähigkeit neuartiger Konstruktionen unter realen Witterungsbedingungen untersuchen können.

"Ziel ist es, Produkte im konstruktiven Glasbau gemeinsam mit unseren Partnern stetig zu verbessern und nachhaltige Innovationen mit dem Werkstoff Glas zu entwickeln", heißt es in einer Mitteilung. Dazu führen das Institut für Statik und Konstruktion (ISM+D) sowie das Zentrum für Konstruktionswerkstoffe (MPA-IfW) an der TU Darmstadt ihre Kompetenzen in der Glasforschung zusammen. - © TU Darmstadt/Klaus Mai

Auf dem Dach des Gebäudes können zudem Glasprodukte der freien Witterung ausgesetzt werden, um anschließend einen Vergleich zu künstlich gealterten Proben zu ermöglichen.

Auch die Fassade des Neubaus selbst besteht aus innovativen Glasprodukten wie Elementen mit schaltbarem Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum von der Firma Seele sowie schaltbaren Flüssigkristall-Fenstern der Firma Merck.

Prof. Ulrich Knaack (Fachgebiet Fassadentechnik am ISM+D) sprach von einem "bedeutenden Schritt nach vorn" bei der technischen Ausstattung. Simulation und Experiment könnten im GCC nun auch im großen Maßstab verwirklicht werden.

Mehr dazu auf der Website der TU Darmstadt.