Nachgefragt Stella = Effizienzsteigerung und Industrialisierung

Sieben Jahre nach der Übernahme durch CRH gehört Alulux nun zum Sonnenschutzriesen StellaGroup aus Frankreich. Reinhold Kober hat mit Geschäftsführer Colin Reoch, COO der StellaGroup Northern Europe, und Vertriebsleiter/Prokurist Gregor Biermann gesprochen.

Geschäftsführer und COO StellaGroup Northern Europe, Colin Reoch (re.), und Gesamtvertriebsleiter/Prokurist Gregor Biermann informierten über die neuen Eigentumsverhältnisse bei Alulux. - © Alulux

GFF: Mr. Reoch, mit dem Closing im Sommer steht fest, dass Alulux zur StellaGroup Northern Europe gehört. Was heißt das für die Strukturen in Verl und die Aktivitäten in Deutschland?

Reoch: Zunächst einmal haben die neuen Eigentümer bereits ein langfristiges Bekenntnis zum Standort in Verl abgegeben. Es steht außer Frage, dass das für die Beschäftigten hier eine wichtige Nachricht ist. Im Herbst erfolgt der Antrittsbesuch aus Frankreich. Stella wird eine starke Positionierung von Alulux in seinen Märkten unterstützen.

Wie sieht diese Unterstützung aus?

Reoch: Die Verantwortlichen hier am Standort haben viele Ideen, daran mangelte es auch in der Vergangenheit nicht. Doch jetzt hat Alulux einen Eigentümer, der das Business kennt und bereit ist, zu investieren.

Biermann: Sieht man sich an, was Stella in ähnlichen Fällen in Frankreich gemacht hat, so fallen die Investitionen in Effizienzsteigerung und Industrialisierung der übernommenen Standorte auf. Von diesen Erfahrungen können wir profitieren.

Reoch: Bis Jahresende ist verabredet, Themen zu identifizieren, mit denen wir uns für die Zukunft aufstellen. Doch zunächst erfassen die Eigentümer den Status quo.

Mr. Reoch, als COO der StellaGroup Northern Europe und Geschäftsführer hier in Verl haben Sie eine Doppelfunktion – ist das gut oder schlecht für Alulux?

Reoch: Zunächst einmal berichte ich direkt an unseren Stella-CEO, Didier Simon. Damit ist gewährleistet, dass die Kommunikation klar und ohne Umwege erfolgt. Dass das ein Vorteil ist, hat sich schon während der Gespräche zur Übernahme durch Stella gezeigt: Die neuen Eigentümer wissen, wie stark die Marke Alulux ist.

Biermann: Wir mussten vor sieben Jahren nicht neu branden, als wir zu CRH gekommen sind, und das deutet sich auch jetzt nicht an. Scheint, als fände Anerkennung, was wir aufgebaut haben.

Die Marke Alulux bleibt also erhalten?

Reoch: Genau so ist es, und das gilt ebenso für die anderen Marken der bisherigen CRH Shutters & Awnings-Plattform, die zu Stella gekommen sind, wie den deutschen Markisenproduzenten Erhardt. Alle Bestandteile des Deals werden nicht von Stella vereinnahmt, sondern treten weiter mit eigener Identität auf: Alulux – part of the StellaGroup, heißt das für unseren Fall.

Kehren Sie mit diesem Branding auf die R+T 2021 zurück?

Biermann: Darüber diskutieren wir in der Tat intern intensiv. Mit einem neuen Eigentümer haben wir natürlich etwas zu kommunizieren. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zu unserem 60. Geburtstag im nächsten Jahr, den wir mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten feiern möchten.

Sie sind nun Teil einer Gruppe mit fast einer halben Milliarde Euro Umsatz. Was trägt Alulux, rein zahlenmäßig, zur StellaGroup Northern Europe bei?

Biermann: In der DACH-Region haben wir zuletzt 40 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit einem Umsatzanteil gesamt von 30, inklusive des Aufsatzrollladenherstellers Tenbrink von 40 Prozent ist Alulux der größte Teil von StellaGroup Northern Europe.

Wie eigenständig sind Sie, was Entwicklungen betrifft?

Reoch: Wir sprechen mit Stella, entscheiden aber selbst, welche Themen zum deutschen Markt passen. Als Innovation sehen wir Alulux online, als Bestellplattform, interaktives Tool zum Kundendialog und künftig für Produkttracking. Die Fäden dazu laufen in der neuen Abteilung Digitalisierung Vertrieb zusammen. Außerdem arbeiten wir an einem neuen Profilprogramm.

Biermann: In der technischen Kundenberatung und für den Außendienst bilden wir je drei Spezialisten als Junior Sales Manager in den Produktgattungen Raffstore, Neubau-Aufsatzrollladen und klassischer Rollladen aus.

Danke für die Gesprächsgelegenheit!