Mehr Komfort für Endkunden: Abgesehen von Uw-Werten bestimmen Fensterbauer, Planer und Architekten mit dem Tool Caluwin von Swisspacer und Sommer Informatik für beliebige Fensterkonstruktionen und Klimaten das Risiko von Tauwasser- bzw. Schimmelbildung.
Wenn es draußen kalt wird und sich am Glasrand des Fensters Tröpfchen bilden, ist der Ärger groß: Es sieht einfach nicht schön aus; zudem sammelt sich an den Glasleisten und auf der Fensterbank Wasser, das der Endkunde aufwischen muss. Anderenfalls setzt das bei Holzfenstern – gerade wenn bereits Schäden an der Lasur bestehen – den Fäulnisprozess in Gang, so dass ein frühzeitiger Austausch erforderlich werden könnte. In jedem Fall nimmt der Putz- und Pflegeaufwand zu.
Wann entstehen Tauwasser und Schimmel am Fenster?
Bei normalem Raumklima (20 Grad Celsius und 50 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit) entsteht nach Angaben von Swisspacer am Glasrand bereits Tauwasser, wenn die Oberflächentemperatur dort 9,2 Grad Celsius unterschreitet. Deshalb sei es wichtig, dass der Glasrand gut isoliert ist und die Temperatur dort möglichst hoch ist, z.B. durch die Verwendung von Dreifach-Isolierglas mit einer hochwertigen Warme Kante oder durch einen tiefen Glaseinstand im Fensterprofil. Die Schimmelbildung am Fenster beginne bereits, bevor Tauwasser entsteht, nämlich sobald die Oberflächentemperatur am Glasrand weniger als 12,6 Grad Celsius beträgt. Das gilt für das oben genannte Normklima – in Räumen mit zeitweise hoher relativer Luftfeuchte, wie Bad oder Küche, tritt Schimmel schon bei höheren Oberflächentemperaturen bzw. höheren Außentemperaturen auf. Die oftmals unsichtbaren Schimmelsporen führen für Bewohner womöglich zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Gefahr individuell berechnen
Im Swisspacer Tool Caluwin sind viele Fensterkomponenten (Profile, Isoliergläser und Abstandhalter) fest hinterlegt und lassen sich in verschiedener Weise zusammenstellen. Für jegliche Kombinationen sind dem Unternehmen zufolge bereits die genauen Psi-Werte (linearer Wärmedurchgangskoeffizient) und fRsi-Werte (Temperaturfaktor) hinterlegt. So lasse sich einfach und verlässlich für jede Klimasituation die Gefahr einer Tauwasser- oder Schimmelbildung bestimmen.
Besonders kritisch sind wie gesagt Räume zu betrachten, in denen die relative Luftfeuchte kurzfristig stark ansteigt, z.B. in Badezimmer und Küche, oder solche Räume, die gar nicht beheizt werden, z.B. Kellerräume oder Flure. Auch diese Fälle lassen sich mit Caluwin abbilden: Raumtemperatur, relative Luftfeuchtigkeit und Außentemperatur lassen sich individuell einstellen.
Zertifizierter Rechenkern
Wie Fensterbauer, Planer und Architekten mit Caluwin Uw-Werte berechnen und Fenster energetisch optimal konfigurieren, war bereits Thema im GFF-Praxistipp der Ausgabe 7-8/2016. Im Folgenden zeigen wir Schritt für Schritt, wie Nutzer Tauwasser oder Schimmel bestimmen.
Das Tool hat Swisspacer entwickelt; die Realisierung erfolgte durch Sommer Informatik mit technischer Unterstützung durch das Bauwerk-Ingenieurbüro für Bauphysik. Der Rechenkern von Caluwin ist zertifiziert vom ift Rosenheim.