Faszination Architektur und Fassade in Dubai Rechtwinkelig kann jeder, organisch nicht

Ein schwebender Kubus, dem in der Mitte ein Stück zu fehlen scheint, das ist der Stoff, aus dem Architekten- und Investorenträume sind. Was die 2016 verstorbene Stararchitektin Zaha Hadid 2007 als Vision konzipierte, fand zehn Jahre später seine Vollendung.

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    © © Zaha Hadid Architects
    Die beiden Türme sind über eine 38 Meter lange Brücke aus gebogenem Zweifach-Isolierglas, Aluminium-Doppelrahmen und Stahl verbunden.
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Dubai trifft nicht jedermanns Geschmack. Allerdings wird sich wohl kaum einer der Wirkung so vieler architektonischer, hier realisierter Meisterwerke entziehen können; zum Beispiel von The Opus, einer von vielen Glanzleistungen von Zaha Hadid. Mit dessen grandiosem  Formenspiel war die Ausnahmearchitektin irakischer Abstammung an die Grenzen des technologisch Machbaren gegangen. Das Gebäude sieht aus wie ein Eiswürfel, der gerade unter der heißen Wüstensonne dahinschmilzt.

Spiel mit der Schwerkraft

„Wir bauen keine netten, kleinen Gebäude“, hatte Hadid bereits 2013 dem britischen Guardian gesagt und meinte damit banale rechtwinkelige Bauten. Banal ist The Opus auf der weltweit angesagtesten architektonischen Spielwiese im Burj Distrikt nun wirklich nicht: ein 21-stöckiges Gebäude, von innen ausgehöhlt und scheinbar über dem Erdgeschoss schwebend.

Ingenieurtechnische Meisterleistung

Nachdem Hadid den spektakulären Entwurf im Jahr 2007 vorgestellt hatte, landete der Dream Tower umgehend auf der Top-Ten-Wunschliste der Industrie. Als eine der größten Herausforderungen galt es, den Scheibenzwischenraum hermetisch abzudichten. In heißen Klimazonen muss eine Warme Kante jahrzehntelang Höchstleistungen vollbringen. „Niemand konnte zu Beginn sagen, wie man die organische Glasfassade nach den Vorstellungen Hadids auf 6.000 Quadratmeter wie eine als Ganzes fließende Fläche erscheinen lassen kann. Jede der 4.544 Glaseinheiten für den dunkelblau verglasten Leerraum ist ein individuell gefertigtes Einzelstück“, sagt Daniel Zhang, Edgetech/Quanex Sales Manager für China. „In der überwiegenden Mehrzahl eingesetzt ist gebogenes Zweifach-Isolierglas mit unregelmäßigen Formen. Nur ein flexibler Abstandhalter konnte die Anforderungen an Dichtigkeit und Optik erfüllen.“ Super Spacer, die flexiblen Abstandhalter aus Strukturschaum von Edgetech, fungieren als energieeffiziente Warme Kante in Isolierglasfenstern. Sie sollen den Energieverlust nach außen und die Kondensationsbildung reduzieren. Zudem tragen sie zur Lebensdauer eines Fensters bei.

Die Umsetzung von The Opus begann 2012 und endete im Oktober 2017. Die Fertigstellung erlebte die Architektin nicht mehr.