Investition in Aluminiumproduktion Produktivitätssprung durch Automatisierung

Der Berliner Objektfensterbauer Timm hat seine Kapazitäten für Aluminiumfenster mit einem neuen Durchlaufzentrum von Emmegi ausgebaut. Damit reagiert der Fensterhersteller auf die steigende Nachfrage nach Elementen aus diesem Werkstoff.

Das CNC-gesteuerte Durchlaufzentrum vom Typ Quadra L1 von Emmegi in seiner vollen Ausbaustufe mit einem Ausfahrtisch von sieben Meter in der Metallbearbeitungshalle von Timm Fensterbau in Berlin-Marienfelde - © Annett Hänel

Seit mehr als 60 Jahren ist Hans Timm Fensterbau im Objektgeschäft tätig. Was einst als kleine Tischlerei im Berliner Stadtbezirk Wilmersdorf begann, ist heute ein mittelständisches Unternehmen, das in drei Werken in Marienfelde im Jahr etwa 20.000 Fenster mit zirka 140 Mitarbeitern fertigt. Die traditionelle Werkbank ist mit der Zeit modernen, CNC-gesteuerten Maschinen gewichen. Anfang 2018 fiel aufgrund erhöhter Nachfrage nach Aluminiumelementen die Entscheidung, den Alu-Fensterbereich zu erweitern und in ein Durchlaufzentrum der Firma Emmegi zu investieren. Das CNC-gesteuerte Durchlaufzentrum vom Typ Quadra L1 sichert laut Emmegi zukünftig schnellere Durchlaufzeiten und eine durchgängig hohe Qualität. Das Bearbeitungszentrum beherbergt zwölf CNC-gesteuerte Achsen zur Bearbeitung von Alu-Profilen.

Zehn bis 15 Minuten pro Fenster

Quadra L1 besteht aus einem Automatikbelademagazin und einem Zangenvorschub für Profillängen von bis zu 7.500 Millimeter. Der Vorschub transportiert den Profilstab zur Bearbeitungseinheit, welche mit sechs Spindelmotoren ausgestattet ist und bei Bedarf Bohr- sowie Fräsbearbeitungen rings um das Profil herum ausführt. Das Sägemodul ist dreiachsig und mit einem 600-Millimeter-Sägeblatt ausgestattet. Die Entladeeinheit bringt das fertig bearbeitete Teil aus dem Bearbeitungsraum auf den Entladetisch, wo es angetriebene Riemen zur Entnahmeposition befördern. Der Bearbeitungsbereich ist komplett gekapselt und wird optional mit schallabsorbierenden Matten versehen.

Was Timm im Holz-Bereich schon vollzogen hatte, holte das Unternehmen in der Alu-Produktion nach. Alle Fertigungsabläufe und die Logistik innerhalb der Werkhallen optimierte der Fensterhersteller im Zuge der sechsstelligen Euro-Investition mittels Methoden aus dem Lean Management. Die gesamten Längen der Profilstäbe schneidet das Gerät in einem Arbeitsgang zu und bearbeitet sie direkt. Die lückenlose Bearbeitung erfolgt dabei im Durchlaufzentrum so weit in einem Arbeitsgang, so dass die Profile danach direkt verpresst werden können. Zehn bis 15 Minuten pro Fenster in der Acht-Stunden-Schicht beträgt der Durchsatz am Bearbeitungszentrum künftig.

Große Fassadenelemente möglich

Den Auslauftisch der Quadra legten die Verantwortlichen vorausschauend auf die gesamten sieben Meter aus. Dies entspricht der größten Ausbaustufe des Bearbeitungszentrums und bietet künftig die Möglichkeit, große Fassadenelemente zu fertigen. Dieses Ausmaß der neuen Maschine zog eine räumliche Umstrukturierung in der Produktionshalle nach sich. Das neue Emmegi-Bearbeitungszentrum ergänzt den Alu-Bereich auch insofern, dass zu bearbeitende Teile, die nicht über Quadra laufen, auf den bisher genutzten Emmegi-Maschinen bearbeitet werden. Im Einsatz sind hier eine Doppelgehrungssäge des Typs Precision TS2 mit fünf Meter Bearbeitungslänge und ein Stabbearbeitungszentrum Phantomatic X4. Bei Fensterbauer Timm ist nun alles materialtechnisch geordnet. Sowohl die Holz- als auch die Metallverarbeitung stehen jeweils für sich und garantieren laut Emmegi so einen optimierten Produktionsdurchlauf.