Bürogebäude der TÜV Gruppe Süd Lamilux: Tageslicht als Wohlfühlfaktor

Im Dezember 2018 wurde das Bürogebäude Newton der TÜV Süd Gruppe im Münchner Westend fertiggestellt. Das optische Highlight des Gebäudes ist das 950 Quadratmeter große Glasdach des Herstellers Lamilux mit Sonnenschutzverglasung. Es überdacht die komplette Eingangshalle und sorgt somit für viel Tageslicht im Innenraum.

Das 950 Quadratmeter Lamilux PR60 Glasdach ist das optische Highlight im Münchner Newton Bürogebäude der TÜV Süd Gruppe. - © Lamilux

Neben hochmodernen Büros profitieren die Mieter im Newton außerdem von einem Casino mit Show Cooking, einer Barista Bar, vier begrünten Innenhöfen und einem ökologischen Baukonzept, welches mit vorhandenen und erneuerbaren Ressourcen arbeitet.

Nachhaltig bauen – langfristig profitieren

Mit einem Primärenergieverbrauch von 70 kWh/a*m² sei das Newton eines der sparsamsten Bürogebäude Münchens. Möglich machen das, sowohl bauliche Ausstattungen wie Dreifachverglasung im gesamten Gebäude, Sonnenschutzverglasung und außenliegender Sonnenschutz, als auch technische Gebäudeausrüstungen. Strom wird durch Photovoltaik erzeugt und mit Grundwasser geheizt sowie gekühlt. „Wir haben viel getan, um natürliche Ressourcen wie Grundwasser, Sonneneinstrahlung und Tageslicht zu nutzen. Wir haben ein Gebäude geschaffen, das für die Menschen gebaut ist, dass die Umwelt schont und dem Bauherrn eine langfristige Wertschöpfung ermöglicht“, erklärt Franz Meier, projektleitender Architekt von DMP Architekten München. Aufgrund dieses einzigartigen Baukonzeptes erhielt das Newton das Platin-Zertifikat für Nachhaltigkeit der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) und sicherte sich einen Spitzenplatz unter den Münchner Bürohausprojekten.

Hoher Tagselichteinfall

Das Tageslichtsystem des Lamilux PR60 Glasdach bringt einen hohen Tageslichteinfall, energieeffizientes Bauen und hohe Sicherheit auf dem Dach. Die EPDM-Außendichtung und die spezielle Anordnung der Rahmenprofile sorgen für den ungehinderten Ablauf des Regenwassers, bevor es in die Konstruktion eindringen kann. Das für die innere Dichtebene speziell entwickelte Dichtungssystem gewährleistet eine effiziente Belüftung des Falzgrundes und eine kontrollierte Wasser- und Kondensatableitung. Gelangt dennoch Wasser in die Konstruktion, setzt dank des stoßfreien und sich überlappenden Dichtungssystems die Sekundärentwässerung ein, die für den ungehinderten Ablauf des Wassers sorgt, ohne den Glasfalz zu zerstören. Das vermeide blinde Scheiben. Zudem sichert das Dichtungssystem optimale Isothermenverläufe. Da die gesamte Konstruktion thermisch getrennt ist, wird das Glasdach zum aktiven Energiemanager des Gebäudes: Im Sommer bleibt die Wärme draußen, im Winter drinnen. Um eine hohe Langlebigkeit der Verglasung zu erreichen, sei laut Angaben des Herstellers der Falzgrund sowohl in den Pfosten als auch in den Riegeln zu belüften. Das erreicht Lamilux durch patentierte AVS-Technologie, die selbst in hochgedämmten Systemen die passive Falzgrundbelüftung gewährleistet.

Natürliches Licht für Gesundheit, Konzentration und Energieeffizienz

Besonders Tageslicht spielt in Bürokomplexen eine große Rolle. Es fördere nachweislich die Konzentrationsfähigkeit, Stimmung und Kreativität der Angestellten. „Natürliches Tageslicht entspricht dem natürlichen Rhythmus und dem natürlichen Empfinden des Menschen. Wenn wir uns daranhalten, halten wir uns an den menschlichen Maßstab. Alle Anstrengungen mit künstlichem Licht gehen immer wieder in die Richtung das natürliche Licht zu ersetzen oder zu optimieren“, sagt Meier. „Wenn wir die Möglichkeit haben, das natürliche Licht nutzen zu können, ist das in allen Belangen das nachhaltigste Konzept.“ Dieses Konzept wurde von den Planern umgesetzt. Durchgängige, große Fensterfronten durchfluten die Büroräume der Obergeschosse mit natürlichem Licht.

Einzigartige Atmosphäre dank individueller Gestaltung

Ein besonderes Highlight des Newton sei die verglaste Eingangshalle: „Wir wollten den Außenraum zum Innenraum machen. Die Tageszeit und die Jahreszeit sollten erlebbar und spürbar sein und Orientierung geben“, erklärt Meier. „Zu all diesen Zeiten und Stimmungen sollte der Raum aber auch nutzbar sein.“Das 950 Quadratmeter große Glasdach von Lamilux überdacht die komplette Halle und sorgt für eine spannende Raumwirkung im Inneren des Gebäudes. Der hohe Tageslichteinfall, Energieeffizienz und hohe Sicherheit auf dem Dach seien einige Vorteile. „Das Besondere an dieser Tageslichtkonstruktion, gegenüber anderen Tageslichtsystemen, ist die individuelle Gestaltung und die Freiheit in den Dimensionen. Außerdem ist das Lamilux Glasdach PR60 nicht an Rastermaße gebunden“, erklärt Lutz Jennermann, Diplom-Ingenieur bei Lamilux. Das 950 Quadratmeter große Glasdach stellte allerdings auch die Lamilux-Mitarbeiter vor einige Herausforderungen: „Ein gewölbtes Dach mit gebogenen Scheiben, das gab es bei uns vorher noch nicht“, erklärt Jennermann. „Es mussten sowohl in unserem Werk in Rehau, als auch beim Institut für Fenstertechnik (ift) in Rosenheim Tests absolviert werden, da die Scheiben gewölbt eingebaut und in Form gebogen werden mussten.“

Tests beim ift Rosenheim

Dabei führte das Unternehmen auch Tests zur Schlagregendichtheit und Luftdurchlässigkeit aus. „Auch die Widerstandsfähigkeit gegen Windlast wurde gemessen, da wir für die diese spezielle Geometrie noch keine Nachweise hatten.“ Besonders die Installation forderte einen perfekt koordinierten Ablauf. „Die Montage war durchaus herausfordernd. Unsere Fertigung konnte nur Einzelteile produzieren, welche auf der Baustelle in München zusammengebaut wurden“, sagt Jennermann. „Das Komplizierte hierbei war, dass alle Profile unterschiedlich waren. Die Montage glich also einem Puzzle.“Mit mehr als 70 Jahren Erfahrung im Bereich Tageslichtsysteme konnten die Fachleute von Lamilux, gemeinsam mit dem Team von Metallbau Dodel aus Ulm, diese Herausforderung meistern. Das individuelle Glasdach bereichert so das Newton Gebäude mit einem architektonischen Highlight: „Bei einer solchen Größe, wir reden von circa 31 mal 31 Meter Tageslicht auf einem individuellen Stahlbau, ist das PR60 definitiv konkurrenzlos. Weder mit Lichtbändern noch mit Lichtkuppeln ist dieser Effekt, diese komplett verglaste Eingangshalle, technisch als auch ästhetisch machbar“, sag Jennermann.

Glasdachkonstruktion schafft Wohlfühlfaktor

Diese ästhetisch Glasdachkonstruktion sei definitiv ein optisches Highlight und sorge im Eingangsbereich des Bürogebäudes für eine spannende Raumwirkung zu jeder Jahres- und Tageszeit: „Das Newton ist nicht nur ein Bürogebäude, es vereint viele Funktionen und Bereiche, die wichtig sind, um eine auf den Menschen bezogene und angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen“, betont Meier. „Wir wollten ein Bürogebäude kreieren, das zu einem Ort wird, zu dem die Menschen gerne gehen, an dem sie sich gerne aufhalten. Durch die überglaste Eingangshalle mit den Bäumen und die öffentlichen Bereiche ist uns das gut gelungen.“ Es sei einfach schön zu sehen, dass Architektur dazu beitragen kann, dass sich Menschen gerne in einem Gebäude aufhalten, weil sie sich dort in einer angenehmen, freundlichen und komfortablen Umgebung befinden, einfach, weil sie sich wohlfühlen, erklärt der Architekt abschließend.