Familienunternehmer mit Fortune Kurt Schmalz: Mit dem Doktor kam die Technologie

Als Dr. Kurt Schmalz Anfang der 80er-Jahre in das Unternehmen J. Schmalz seines Vaters eintritt, ist ihm klar, dass Handlungsbedarf besteht. Mit Transportwagen und -anhängern würde sich das Unternehmen mit damals gerade fünf Beschäftigten nicht in die Zukunft führen lassen. Er entwickelte einen Vakuumtisch für Schreiner – und ging an die Umbauarbeiten.

Dr. Kurt Schmalz (li., mit Branchenmanager Glas Matthias Müller) ist Anfang der 80er-Jahre in das Unternehmen des Vaters eingetreten. Seither hat sich einiges getan. - © Kober

Nur der Wandel hat Bestand. Dieser Ansatz trifft im Fall des Unternehmens mit Sitz im baden-württembergischen Glatten ins Schwarze. Von der Vorvorgängergeneration gegründet – von Großvater Johannes, der in Rasierklingen machte, stammt der Anfangsbuchstabe im Firmennamen – erlebt die J. Schmalz GmbH nach dem zweiten Paradigmenwechsel vom Transportwagen zu einem breiten Vakuumtechnik-Sortiment einen bis heute währenden Aufstieg. Nach 110 Millionen Euro 2014 ist für dieses Jahr ein Umsatzziel von 120 bis 125 Millionen Euro formuliert.

Ergonomie und Leistung

„Wir hören unseren Kunden zu“, lautet die schlichte Erfolgsformel des geschäftsführenden Gesellschafters, dem heute sein Bruder Wolfgang in der Führung des Unternehmens zur Seite steht. Beim Gespräch über den Anwendungsbereich von Sauggreifern in der Glas- und Fensterbranche zeigt sich, wie sattelfest Dr. Kurt Schmalz und sein Branchenmanager Glas Matthias Müller sind: Die Anforderungen an die gelieferten Produkte bzw. Komponenten seien definiert durch die angewachsenen Elementgewichte (Traglasten), das Bestreben, keine Abdrücke an den Scheiben zu hinterlassen (abdruckfreie Sauger), und ergonomische Ansprüche (möglichst niedriges Eigengewicht der Handlinggeräte).

Dünnglas und immer mehr Scheiben

Zudem beschäftigt sich Schmalz mit Aufspannsystemen, die in der Flachglas verarbeitenden Industrie zum Einsatz kommen. Hier spielt u.a. der Trend zu Dünnglas eine wichtige Rolle und erfordert in der Handhabung der Scheiben zusätzliche Sensibilität. Das Ziel, mehr Technologie in den eigenen Sortimentszuschnitt zu bekommen und damit nicht so einfach auf die Produktionskosten reduzierbar zu sein, hat Dr. Kurt Schmalz erreicht, keine Frage.

GFF berichtete in seiner Juniausgabe mehrseitig über einen Vororttermin im beschaulichen Glatten und veröffentlichte branchenexklusiv ein Interview mit Dr. Kurz Schmalz.