Damit Passivhäuser ihre hohe Energieeffizienz erreichen, ist außer sorgfältiger Detailplanungdie Verwendung entsprechend optimierter Komponenten erforderlich. Dazu hat das PHI jetztein Haltesystem für vorgehängte hinterlüftete Fassaden zertifiziert.
Für den Planer ist es oft schwierig, Bauteile und Systeme in Bezug auf ihre Energieeffizienz, ihre Dauerhaftigkeit und die dafür anzusetzenden Energie-Kennwerte richtig zu beurteilen. Verfügbare Werte in der Normung sind häufig unrealistisch bzw. auf der Basis der Herstellerangaben nicht erreichbar. Deshalb prüft und zertifiziert das Passivhaus Institut als unabhängige Stelle geeignete Produkte wie z.B. Fassadenanker im Hinblick auf die Eignung für den Einsatz in Passivhäusern und vergibt dafür das Qualitätssiegel passivhausgeeigneter Komponenten. BWM Dübel und Montagetechnik, ein Hersteller intelligenter und energieeffizienter Unterkonstruktionssysteme für die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF), hat für seine Thermokonsole dieses Zertifikat erhalten. Es schließt sämtliche Kennwerte wie punktuelle Wärmebrückenverlustkoeffizienten ein und dokumentiert nach Unternehmensangaben Alleinstellungsmerkmale dieser Konsole im Vergleich zu herkömmlich zertifizierten Wandankern.
Hohe energetische Qualität
Als einheitliches Zertifizierungskriterium zog das PHI den sog. Delta-U-Wert zweier unterschiedlicher Beispielgebäude zur Bewertung heran. Es war Voraussetzung für eine Zertifizierung, dass der zusätzliche Wärmeverlust, den alle die Wärmedämmschicht durchdringenden Wandkonsolen in Summe verursachen, beim Einsatz an zwei vom Institut vorgegebenen Beispielgebäuden den definierten Grenzwert für Delta-U in Höhe von 0,01 W/m2K nicht überschreitet. Dieser Delta-U-Wert ergibt sich dabei aus dem punktuellen Wärmebrückenverlustkoeffizienten für die einzelne Konsole, multipliziert mit der Anzahl der erforderlichen Konsolen pro Quadratmeter Wandfläche. Dieses Zertifizierungskriterium des PHI hat die BWM-Thermokonsole nach Herstellerangaben eindeutig erfüllt.
Das Unternehmen strebt das Qualitätssiegel für weitere Wandkonsolen an. Schließlich vereinfachten die zertifizierten Komponenten für Planer die Aufgabe. Außerdem tragen sie dazu bei, die einwandfreie Funktion des Passivhauses zu gewährleisten. Selbst elf BWM-Thermokonsolen pro Quadratmeter wären möglich, um das Zertifizierungskriterium immer noch zu erfüllen; der Planer habe für seine jeweilige Anwendung nämlich zu beachten, ob der von der konkreten Bedarfsmenge an Konsolen pro Quadratmeter abhängige Wärmebrückenzuschlag Delta-U in einem solchen Fall nicht signifikant höher anzusetzen sei. Bei marktüblichen Wandkonsolen liegt im Unterschied dazu die Grenze laut BWM z.T. schon bei 1,6 Konsolen pro Quadratmeter.
Belastbares Haltesystem
Bei der BWM-Thermokonsole handelt es sich um ein energieeffizientes Haltesystem, das sich für alle Fassadenbekleidungsmaterialien eignet. Im Standard-Produktprogramm sind die Konsolen mit einer Ausladung von 200 bis 350 Millimeter Wandabstand gelistet und damit für große Dämmstoffdicken geeignet. Das Unterkonstruktionssystem ist bauaufsichtlich zugelassen nach der DIBT-Nr. Z-10.9-489. Die Zulassung regelt den Einsatz der Konsole für alle Außenwandbekleidungen mit den Brandschutzanforderungen normal und schwer entflammbar.
Die im Zuge dieses DIBt-Zulassungsverfahrens vorgenommenen, umfangreichen Belastungstests haben nach Angaben von BWM ein „erstaunliches zulässiges Belastungsniveau“ ergeben. So haben sich infolge dreier unterschiedlicher Konsolenhöhen (100, 200, 300 Millimeter) selbst bei großen Wandabständen relativ schwere Fassadenbekleidungen sicher verankern sowie die Windbelastungen in allen Regionen zuverlässig abtragen lassen. Entsprechende Belastungstests erfolgten im Verlauf dieser Prüfungen ebenfalls mit Blick auf den Einsatz der BWM-Thermokonsole in anderen Klimazonen.