Roto zieht Bilanz Keill: Emotionalen Fenstermehrwert vermarkten

Bei den Roto-Fachpressetagen in Graz hat Holding-Vorstand Eckhard Keill die Branche dazu aufgerufen, Fenster nicht nur über rechenbare Größen zu verkaufen, sondern auch über Emotionen. Die Firmengruppe wird das Geschäftsjahr mit einem leichten Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr abschließen. Für 2024 sind die Erwartungen verhalten.

Dr. Eckhard Keill, Alleinvorstand der Roto Frank Holding AG, eröffnete am Dienstagmorgen den 18. Internationalen Roto Fachpressetag in Graz. - © Metzger

Per 30.9. hat Roto 681 Millionen Euro umgesetzt. Das ist ein Wachstum von zirka zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Marktanteile hinzugewonnen

"In dieser schwierigen Zeit ist es eine gute Nachricht, ein einstelliges Umsatzwachstum generiert zu haben. Wir haben auf jeden Fall Marktanteile gewonnen und die Kundenbasis vergrößert", sagt Holding-Vorstand Eckhard Keill. Bis zum Jahresende sei möglicherweise noch eine weitere Steigerung drin.

Die schlechte Nachricht, die Keill verkündete: "Das Umsatzwachstum hätte besser sein können." Aber Sondereffekte, gerade im Markt Deutschland, haben dies verhindert. Dazu gehört, dass das Sanierungsgeschäft nicht in Schwung gekommen sei.

Verlässlicher Geschäftspartner

Auch in anderen wichtigen Märkten dümpelten Neubau und Sanierung dahin. "Bei unseren Kunden erlebe ich Verunsicherung, wie sie sich verhalten sollen – investieren oder nicht? Auf jeden Fall sucht man zuverlässige Partner, auf die man in diesen Zeiten bauen kann", sagt Keill. "Zu dieser Kategorie Unternehmen gehören wir – wir spielen hier in der ersten Liga."

In Krisenzeiten bedeute diese Positionierung Chancen zur Neukundengewinnung. "Deswegen haben wir Marktanteile gewonnen."

Individualisierung des Fensters = Emotionalisierung

Für 2024 prognostiziert Keill ein kleines einstelliges Wachstum, und das sei "schwierig genug". Er regt an, Fenster nicht nur über rechenbare Größen zu verkaufen, sondern auch den emotionalen Mehrwert zu vermarkten.

Zudem hofft er auf Förderprogramme, die in klareren Rahmenbedingungen eingefasst sind. "Man muss einfache Strukturen schaffen, die jeder kapiert." Daher übt er auch Kritik am 14-Punkte-Programm der Bundesregierung: Die Grundstruktur mit 14 Punkten sei falsch und zu komplex. "Wir müssen lauter werden in der Kritik an Politik. Wer positioniert sich sonst so, wie ich das tue. Der industriepolitische Ansatz fehlt."

Auf dem Weg zum Systemanbieter

Laut CEO Marcus Sander von Roto FTT ist das Unternehmen auf dem Weg vom Beschlaghersteller zum Systemanbieter. Mit Ultrafab und Deventer sieht man sich weltweit führend im Bereich Beschläge und Dichtungen als aufeinander abgestimmte Komponenten.

Mit dem Slogan #perfectmatch bezeichnet das Unternehmen ein Gesamtpaket, das man den Kunden anbietet.