Hurra – Ein Termin wie früher

Reinhold Kober, Chefredakteur GFF - © Foto:privat

12.30 Uhr Ankunft der ersten Gäste und Gelegenheit für Networking, 16 Uhr Veranstaltungsbeginn und Start Livestream, zirka 18 Uhr Ende des offiziellen Teils und Auftakt Abendprogramm mit Essen und kalten Getränken in lockerer Runde. Was sich liest wie ein Veranstaltungsprogramm aus der Zeit vor Corona fand tatsächlich am 25. März in Frankfurt am Main statt.

Im dortigen Next Studio veranstalteten Wicona und weitere Partner den zweiten Next Summit, eine Tagung für Architekten und Fassadenplaner weltweit. Rund zehn Personen verfolgten die Veranstaltung direkt vor Ort als Gäste. Dazu kamen noch Mitarbeiter der Veranstalter sowie einer TV-Produktionsfirma. Etwa tausend Interessierte nahmen virtuell teil. Der Showroom in Frankfurt diente als TV-Studio, drei Kameras filmten die Tagung und übertrugen sie live ins Internet.

Keiner der Zuschauer vor Ort trug eine Maske. Ich weiß das genau, denn ich war einer von ihnen. Der Abstand zu meinem Nebenmann in der Stuhlreihe für Zuschauer betrug rund zwei Meter. Beim Abendessen stand ich an einem kleinen Tisch, um mich herum zwei bis drei Tischnachbarn in einer Entfernung von zirka 1,5 Meter.

Ich schildere Ihnen das detailliert und brauche doch nicht zu fürchten, dass ich wegen des Verstoßes gegen die Corona-Abstandregel angezeigt werde. Selbiges gilt für die übrigen Vor-Ort-Teilnehmer sowie die Veranstalter der Tagung.

Der Grund ist simpel. Jeder von uns musste einen negativen Corona-Test nachweisen, sonst durfte er an dem Termin nicht teilnehmen. Die Veranstalter ließen alle ad hoc vor Ort testen. Minuten nach dem Test per Wattestäbchen erhielt man das Ergebnis. Ich wurde negativ getestet und erhielt ein gelbes Armbändchen. Das war für die Dauer der Veranstaltung ein sichtbarer Hinweis für alle übrigen Anwesenden im Next Studio, das ich den Test gemacht hatte und nicht mit Corona infiziert war.

Was soll ich Ihnen sagen, es war … wie früher. Eine Branchenveranstaltung mit Menschen aus Fleisch und Blut, wie ich sie zigmal erlebt habe. Und die ich seit dem Lockdown im März 2020 zigmal vermisst habe. Diese Mischung aus Fachinformation, persönlichen Gesprächen und Begegnungen gehört nun mal zum Berufsleben dazu.

Das Beispiel zeigt, dass es Alternativen gibt zum reinen Onlineevent in Form von Videokonferenzen. Möge das Beispiel aus Frankfurt Veranstalter und Behörden bundesweit ermutigen, ähnliches zu versuchen. Meine mitgebrachten Visitenkarten habe ich alle verteilt. Im Gegenzug nahm ich Karten von sechs Gesprächspartnern mit nach Hause. Wir wollen in Kontakt bleiben.

Hier die Auswahl für das Wunschthema, über das wir in der übernächsten Ausgabe berichten. Stimmen Sie bitte bis zum 6. Mai ab unter www.gff-magazin.de

  • Was ist mit schaltbarem Glas möglich?
  • Innovationen in den Details: z.B. schweißbare EPDM-Dichtung von Semperit
  • Praxisanwendung Sprossen: aktueller Stand, Kniffe und Feinheiten

Ihr

Holger Dirks