Verarbeiter gerät in Schieflage Harte Zeiten im Objekt- und Gewerbebau

Metallbau Korsche mit Sitz im oberpfälzischen Weiden hat Insolvenzantrag gestellt. Beratung, Fertigung und Montage laufen weiter, teilt der Insolvenzverwalter mit. Hier die Einzelheiten.

Metallbau Korsche: Eingangsbereich des Unternehmenssitzes und der Fertigung in Weiden in der Oberpfalz. - © Metallbau Korsche

Korsche ist auf Aluminium- und Kunststoffbau spezialisiert – am Unternehmenssitz in Weiden und in Zschopau werden Fenster, Türen und Fassaden auf Kundenwunsch gefertigt. 

Nach Angaben der Kanzlei Schultze & Braun seien stockende Zahlungen und teurer Wareneinsatz ein Grund für die finanzielle Schieflage des Metallbauers. Löhne und Gehälter der rund 100 Mitarbeitenden seien bis Ende März gesichert, heißt es.

Das Amtsgericht Weiden in der Oberpfalz hat den Sanierungsexperten Volker Böhm von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. "Der Insolvenzantrag hat für die Kunden von Korsche keine Auswirkungen. Beratung, Fertigung und Montage laufen in der Sanierung vollumfänglich weiter", sagt Böhm. "Alle Projekte und Aufträge werden wie geplant gefertigt und montiert."

Aluminium- und Kunststoffbau

Metallbau Korsche besteht seit mehr als 75 Jahren. Mit rund 100 Mitarbeitenden fertigt Korsche am Unternehmenssitz und in Zschopau Fenster, Türen und Fassaden. Dabei bietet das Unternehmen Beratung, Planung, Fertigung und Montage aus einer Hand – auch über seine Spezialisierung auf Aluminium- und Kunststoffbau hinaus. Zum Portfolio gehören zudem Blechfassaden, Automatiktüren oder Sonnenschutz.

Korsche ist vor allem überregional im Objekt- und Gewerbebau, tätig. Zu den bekanntesten Projekten zählen die ADAC-Zentrale in der Münchner Hansastraße oder die Zentrale von Check 24 in München.

Außenstände schaffen Liquiditätslücke 

"Grund für die finanzielle Schieflage, die die Sanierung des Unternehmens notwendig macht, sind größere Außenstände bei Projekten und Aufträgen", heißt es. Korsche finanziert die für seine Kunden individuell gefertigten Teile vor und wird nach deren Montage oder Einbau im Projekt je nach Bauabschnitt bezahlt.

"Aufgrund von Verzögerungen, die nicht von Korsche, sondern von anderer Seite bei Bauprojekten ausgelöst wurden, verschob sich die Bezahlung für Korsche bei mehreren Bauprojekten zeitlich stark hinter die eigentliche Planung. Die dadurch entstandene Liquiditätslücke führte zusammen mit den zuletzt stark gestiegenen Kosten für Energie und Materialien bei lange laufenden Projekten zur finanziellen Schieflage des Unternehmens, die nun im Insolvenzverfahren behoben werden soll", teilt Schultze & Braun mit.

Ziel: Erhalt des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze

Der vorläufige Insolvenzverwalter hat den Angaben zufolge Gespräche mit der Belegschaft, den Lieferanten und den Kunden von Korsche geführt. "Die Bereitschaft, bei der Sanierung an einem Strang zu ziehen, ist groß. Ich sehe auch deshalb gute Chancen für die Sanierung."

Das Ziel sei der Erhalt des Unternehmens und möglichst vieler Arbeitsplätze.