Gebündeltes Know-how in Halle 9 Glaserhandwerk blickt optimistisch in die Zukunft

Ob die Sonderschau Handwerk Live, die glasstec challenge oder die Glaskunstausstellung: Auf mehr als 1.000 Quadratmeter präsentierte das glasverarbeitende Handwerk Fachbesuchern seine Gestaltungsvisionen. Das Highlight beim traditionellen Glaserabend war die Awardverleihung.

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    BIV-Hauptgeschäftsführer Stefan Kieckhöfel, Waldemar Dörr, Hauptgeschäftsführer des GFF BW, und BIM Martin Gutmann (v.li.n.re.) zeichneten die Gewinner der Handwerkspreise aus.
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    Glaser Award 2018: Jürgen Simon erhielt die Auszeichnung in Abwesenheit.
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    Heideglas Uelzen erhielt den erstmals vom BIV verliehenen Glass Marketing Award 2018. Der Meisterbetrieb setzt auf die Platzierung des Unternehmens als Marke.
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    Handwerk Live: Zweimal täglich stand ein Einbruchversuch auf dem Programm.
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    John Philipp Peters (19) trat bei der glasstec challenge an. Am Ende belegte er Platz zwei.

Ein intelligenter Fitnessspiegel, der jede Bewegung des Trainierenden am Körper misst, ohne dass die Person Sensoren tragen müsste: Auf dem Gemeinschaftsstand des Bundesinnungsverbands des Glaserhandwerks (BIV) in Halle 9 drehte sich alles um innovative Glasprodukte und -anwendungen. Zahlreiche Mitmachstationen der Sonderschau Handwerk Live luden die Fachbesucher zum Schneiden, Bohren oder Schleifen von Glas ein. „Auch in Zeiten politischer Turbulenzen hat die Branche allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken“, sagte Bundesinnungsmeister Martin Gutmann, Präsident der glasstec 2018.

Jürgen Simon ist Glaser des Jahres

Im Mittelpunkt des Glaser-Stammtisches am Donnerstagabend stand die Verleihung der Handwerkspreise. Den Glaser Award 2018 räumte Jürgen Simon, Inhaber von Glaserei & Fensterbau Simon in Mannheim, ab. Mit dem Preis kürt der BIV Betriebe, die sich durch herausragendes Engagement auszeichnen. „Mit regionalem Verantwortungsbewusstsein führt Jürgen Simon sein Unternehmen von der Tradition in die Moderne“, begründete Gutmann die Entscheidung der Jury. Der Glasermeister engagiere sich für seine Mitarbeiter und investiere zudem in soziales Engagement. Im Jahr 2010 habe Simon die Spendenaktion Honorar für einen guten Zweck ins Leben gerufen. „Seinen Kunden berechnet er für ein Angebot 50 Euro“, erklärte Gutmann. „Mündet dieses in einen Auftrag, erhalten sie den Betrag zurück.“ Unabhängig davon spende Simon am Jahresende die gesamten Angebotsgebühren für ein soziales Projekt.

Neuer Marketingpreis als Anstoß

Der erstmals vom BIV verliehene Glass Marketing Award 2018 ging an die Firma Heideglas Uelzen. Der auf die Glaserei und den Glasgroßhandel spezialisierte Meisterbetrieb aus Niedersachsen versteht es laut der Preisrichter, sich gekonnt als Marke zu platzieren. „Die Branche muss sich heute mehr denn je mit der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen beschäftigen“, sagte Landesinnungsmeister Michael Schulze aus Lübeck. „Vor allem um einen ansprechenden Internetauftritt kommt kein Betrieb mehr herum.“ Es gebe noch viel Nachholbedarf, deshalb solle der Preis dem Glaserhandwerk als Anstoß dienen. „Unser Ziel ist es, die Vielfalt des Werkstoffs Glas in der Öffentlichkeit bekannt zu machen“, sagte Glasermeisterin Tanja Neumann, die Heideglas Uelzen mit ihrem Ehemann Thorsten Neumann führt. „Die Auszeichnung zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“

„Die Branche muss sich heute mehr denn je mit der Vermarktung der Produkte und Dienstleistungen auseinandersetzen.“

Last but not least stand die Verleihung der glass-art-competition – ehemals Glasveredlerpreis – auf dem Programm. „Erstmals hat auch die Architektur in Form einer hinterleuchteten Treppenhausverglasung Einzug in den Wettbewerb gehalten“, freute sich Gutmann. Den ersten Platz erreichte Jered Fastner mit seinem japanischen Glasschwert Katana.

Young Professionals im Duell

Weitere neue Aktivitäten des Glaserhandwerks bildete die glasstec challenge ab. Die drei großen Glasfachschulen Vilshofen, Hadamar und Rheinbach schickten dafür Zweierteams – bestehend aus Schülern des dritten Ausbildungsjahres – ins Rennen. Unter Wettbewerbsbedingungen mussten diese unterschiedliche Glasprodukte herstellen. Bewertet wurden neben der Qualität der Exponate auch die zeitliche Umsetzung sowie die Vorbereitung und der Einsatz von Schutzausrüstung und Arbeitskleidung. Die Gewinner erhielten Preise wie Weiterbildungsgutscheine und die Möglichkeit, kostenlos an Seminaren teilzunehmen.