Hightech-Linien für Ungarn, Thailand und Deutschland Ein Geburtstag, drei Aufträge und zehn Millionen Euro

Bottero hat sein 60. Jubiläum gefeiert, und zwar mit neuen, millionenschweren Großaufträgen – auch aus dem deutschen Markt. Bis 2020 möchte das Unternehmen den Umsatz auf mehr als 200 Millionen Euro steigern.

  • Bild 1 von 3
    © Bottero
    Bottero hat seinen 60. Geburtstag mit Mitarbeitern, Partner und deren Familien gefeiert – es kamen mehr als 1.000 Gäste.
  • Bild 2 von 3
    © Bottero
    Fasziniert beobachten die Besucher die Maschinen zur Herstellung von Glasformen.
  • Bild 3 von 3
    © Bottero
    Leonardo Ghinamo, Präsident von Bottero

Es war im Jahr 1957, als Pasquale Bottero seine Anstellung bei einer Glasmanufaktur in Vernante (Piemont) aufgab, um gemeinsam mit Antonino Faccenda das Unternehmen Bottero Costruzioni Meccaniche zu gründen und erste Neuentwicklungen bei Maschinen für die Glasbearbeitung auf den Markt zu bringen. 60 Jahre später feiert Bottero seine mittlerweile führende Rolle in der Welt des Glases: Ende Oktober 2017 veranstaltete das Unternehmen mit Sitz in Cuneo einen Familientag und lud seine Mitarbeiter und Partner sowie deren Familien ein. Es kamen mehr als 1.000 Gäste zusammen.

200 Millionen Euro-Marke knacken

Bottero exportiert nach eigenen Angaben 95 Prozent seiner Produkte nach Übersee, betreibt weltweit vier Produktionswerke und strebt an, bis zum Jahr 2020 die Umsatz-Marke von 200 Millionen Euro zu erreichen. Gegenwärtig seien weltweit mehr als 50.000 Maschinen des Herstellers installiert. Diese arbeiteten, ein Ergebnis kontinuierlicher Forschung und Entwicklung, verlässlich und erfüllten dauerhaft die Anforderungen der Kunden. „Die ersten 60 Jahre unserer Geschäftsaktivitäten haben Bottero zum weltweit einzigen Unternehmen gemacht, das eine komplette Palette an Lösungen für die Flach- und Hohlglas verarbeitende Industrie anbietet und dabei Produkte für kleine und mittlere Betriebe ebenso herstellt wie Produktionslinien für große, international agierende Industrieunternehmen“, sagt Aldo Faccenda, Direktor für Personalwesen bei Bottero. Mit seiner 60-jährigen Erfahrung spiele das multinationale Unternehmen eine führende Rolle bei der Produktion von Glas verarbeitenden Maschinen und Systemen. „Wir liefern verlässliche, innovative technische Produkte und legen dabei größten Wert darauf, die individuellen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen.“

„Wir legen größten Wert darauf, die Anforderungen unserer Kunden auch auf Dauer zu erfüllen.“

Diese Qualitäten erlauben es dem Unternehmen laut Faccenda, von den Weltmarktführern auf dem Feld der Glasherstellung regelmäßig neue Großaufträge für die Herstellung komplexer Fertigungslinien zu bekommen. „Wir stechen dabei auch Wettbewerber aus Deutschland und Japan aus – Ländern, die traditionell mit Italien konkurrieren, wenn es um die Herstellung von Maschinen und Werkzeugen für die Glasproduktion geht.“ Oder um es anders zu sagen: Ohne es zu wissen, nutzen viele Menschen elektronische Geräte wie Smartphones und Tablets, welche Komponenten made by Bottero enthalten.

Neue Verbundglas-Linien für Guardian sowie SGG

Zu den jüngsten Aufträgen gehören drei Linien für Verbundglas mit einem Auftragswert von mehr als zehn Millionen Euro: Zwei Linien hat die Guardian Group für ihre Werke in Ungarn beziehungsweise Thailand in Auftrag gegeben, eine weitere Linie geht an einen deutschen Standort von Saint Gobain Glass (SGG). „Der Vertrag mit Saint Gobain in Deutschland war nach dem Auftrag für zwei Flachglas-Linien für Indien beziehungsweise Polen der dritte, den die französische Unternehmensgruppe im vergangenen Jahr mit uns geschlossen hat“, freut sich Marco Giraudo, der Vertriebsleiter von Bottero. Die neuartige Linie, die im Februar 2018 ausgeliefert werden soll, fertigt nach seinen Angaben großformatige Glasscheiben von sechs mal 3,21 Meter – und das im Takt von 45 Sekunden; die Glasdicke betrage je nach Bedarf zwischen vier und 30 Millimeter. Ein weiteres Merkmal der Entwicklung sei es, dass das Werk und die Linie komplett automatisiert arbeiteten. „Der Bediener überwacht nur den Prozess“, erläutert Giraudo.

Die beiden Linien, welche Bottero für den US-amerikanischen Konzern Guardian produziert, sollen Anfang 2018 in Betrieb gehen und sind ganz ähnlich konzipiert. „Die Partnerschaft zwischen Bottero und Guardian besteht schon lange“, sagt Giraudo. In Thailand sei bereits eine Flachglaslinie des Unternehmens in Betrieb, die nun um eine Linie für Verbundglas ergänzt werden soll. Für das Werk in Ungarn soll die georderte Hightech-Linie Industrie 4.0-Anforderungen erfüllen.

Bottero hat, um sein ehrgeiziges Wachstumsziel von 200 Millionen Euro Umsatz zu erreichen, bereits unterschiedliche Schritte eingeleitet. „Um in der Lage zu sein, dieses Wachstum auch wirklich zu realisieren, gilt es, bei Standard- und Spezialmaschinen sowohl für Flachglas als auch für Hohlglas sämtliche Erfolgsfaktoren in unserer Entwicklung zu berücksichtigen“, analysiert Aldo Faccenda.