Glasfront für den Bahnhof Pôle Marexhe, Herstal Ein Gebäude wie eine Skulptur

Das neue Empfangsgebäude des Bahnhofs im belgischen Herstal schiebt sich unterirdisch in den Hang hinein. Für die raumabschließende, in Richtung des City Centers ausgerichtete Verglasung der viereinhalb Meter hohen Fassade wählten die Architekten ein belastbares Stahlprofilsystem.

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    © Jansen AG, Oberriet/Filip Dujardin, Gent
    In der unteren Ebene des Bahnhofsgebäudes ist die Stahl/Glas-Fassade als 350 Zentimeter hohe, einbruchhemmende Festverglasung montiert.
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    © Jansen AG, Oberriet/Filip Dujardin, Gent
    Für die Glasfassade entschieden sich die Architekten für das belastbare Stahlprofilsystem Jansen VISS TVS.

Die Herausforderung war groß: Vordergründig ging es zwar nur darum, in Herstal ein neues Bahnhofsgebäude zu errichten. Unter städtebaulichen Aspekten sollte die Baumaßnahme das Bahnhofsviertel aufwerten, dessen Anbindung zum Zentrum herstellen und den Wohnwert für die Bewohner erhöhen. Nun ist das Projekt fertiggestellt.

Raumabschließende Glasfassade

Das nach dem Konzept der Architekten SUM Project, ARJM sowie Arcadis Belgium als Statiker errichtete Bahnhofsgebäude verbindet Unter- und Oberstadt: Mit einer begehbaren Dachterrasse und einem hoch aufragenden Turm vermittelt es zwischen den Gleisanlagen mit den Bahnsteigen oben und dem unterhalb davon gelegenen Bahnhofsvorplatz. Eine Reihe rhythmisch vor die raumabschließende Glasfassade gestellter Stützen weist auf den Haupteingang hin. Mit Betreten der Bahnhofshalle sieht der Reisende, dass ein Großteil des Gebäudes in den Hang hineingeschoben und damit von außen unsichtbar ist. Die Form eines liegenden U fängt einerseits den Druck aus dem Hang auf und ermöglichte es andererseits, die vierte Fassade zum Stadtzentrum hin weitgehend zu verglasen.

350 Zentimeter hohe Festverglasung

Zur Ausbildung der Glasfassade am zirka viereinhalb Meter hohen Empfangsgebäude wählten die Architekten das Stahlprofilsystem Jansen VISS TVS mit 60 Millimeter Ansichtsbreite. Im unteren Bereich ist die Stahl/Glas-Konstruktion als 350 Zentimeter hohe, einbruchhemmende Festverglasung (RC 2) montiert. Der Zugang erfolgt über zwei 230 Zentimeter hohe, vollständig verglaste, zweiflügelige Türanlagen aus dem Stahlprofilsystem Janisol RC 3. Das Profilsystem konzipierte der Hersteller für den Einsatz in lebhaft frequentierten Gebäuden. Ein dritter Eingang – der Zugang für Mitarbeiter – ist mit einem wärmeisolierenden Paneel geschlossen. Den Bereich über der 350 Zentimeter hohen Festverglasung verkleiden ebenfalls Paneele, was, zusammen mit dem Dachvorsprung, Sonnen- und Witterungsschutz bietet.

Aber nicht nur das: Die Glasfassade mit den davor angeordneten Stützen stellt auch den Bezug her zum neuen Bahnhofsvorplatz, der – einschließlich der von diesem Platz ausgehenden Straßen – als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich angelegt ist.

Preisgekröntes Konzept

Das Ziel der Stadtväter, ein Bahnhofsviertel mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen, haben die Architekten erreicht. Für ihr im wahrsten Sinn des Wortes wegweisendes Konzept erhielten sie bereits im Jahr 2015 den Grand Prix d‘Architecture de Wallonie.