Premiere in Zürich Edles Erscheinungsbild mit gebogener Closed Cavity Fassade

Die AXA Winterthur hat das Gebäudeensemble Zürcher Brandschenkestrasse 24/30 der 1960er- und 1980er-Jahre nach dem Entwurf des Zürcher Büros Romero & Schaefle Architekten umfassend sanieren lassen. Dabei ist die erste gebogene Closed Cavity Fassade errichtet worden.

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    © Karin Gauch, Fabien Schwartz
    Behutsam integriert: Nach der Sanierung der Fassade wirkt der Bau modern und elegant. Ein Versatz schafft den optischen Übergang zu den benachbarten Bürgerhäusern.
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    © Karin Gauch, Fabien Schwartz
    Moderne Stromlinienform: Prägnante, fließende Linien und wellenförmige Fensterbänder unterstützen den edlen Eindruck.
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    © Karin Gauch, Fabien Schwartz
    Technisches Highlight: Die modernen Büroräume umschließt die erste gebogene Closed Cavity Fassade (CCF).
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    © Karin Gauch, Fabien Schwartz
    Harmonische Erscheinung: Gerundete Gebäudeecken, Staffelung und gleiche Materialität erzeugen ein einheitliches Gesamtbild – trotz unterschiedlicher Struktur der beiden Gebäude.

Durch seine U-förmige Gestalt nimmt das Gebäude Brandschenkestrasse 24 eine besondere Rolle im Blockrandquartier aus dem 19. Jahrhundert ein. Der Kopfbau schließt die angrenzenden Randbebauungen der Brandschenkestrasse bzw. der Gerechtigkeitsgasse ab. Ein Versatz in der Fassade nimmt den Maßstab der benachbarten, kleineren Bürgerhäuser auf und bildet so einen Übergang zu den Gebäuden an der Gerechtigkeitsgasse. Die orthogonale Gebäudeecke an der Brandschenkestrasse wird durch eine Staffelung optisch eingebunden und zu dem zurückgesetzten Bürogebäude aus den 1950er-Jahren in Bezug gesetzt.

Die straßenseitig gelegenen Fassaden sind bündig konstruiert und unterstützen den städtischen Charakter des Ortes. Am Haus mit der Nummer 24 erinnern die horizontalen Bänder der Glasfassade mit ihren prägnanten fließenden Linien und ihrer vertikalen Rhythmisierung an den ursprünglichen Bestand. Teils wellenförmige Fensterbänder unterstützen das edle Erscheinungsbild und wirken wie eine Hommage an die Stromlinien-Moderne. Die unterschiedlich stark gerundeten Gebäudeecken erzeugen im Zusammenspiel mit der Staffelung einen fließenden Übergang zu Brandschenkestrasse 30. Hier erfolgt ein Bruch in der Fassadentektonik: Die Fassadengliederung ist vertikal und entspricht dem Takt der Gebäudestruktur. Verwendet wurden die gleichen Materialien wie beim Kopfbau. Nischen mit je einer Lüftungsklappe führen zur Rhythmisierung und Plastizität im architektonischen Ausdruck des Gebäudes.

Die Konstruktion der Fassade stellte eine besondere Herausforderung dar. Es galt, auf die bestehende Betonstruktur teilweise eine doppelschalige Fassade aufzusetzen. Während die Glasbrüstungen konventionell hinterlüftet und gedämmt wurden, sind die Kastenfenster als Closed Cavity Fassade (CCF) ausgeführt. Von den etwa 3.500 Quadratmeter Fassadenfläche bestehen zudem 365 Quadratmeter aus gebogenen Gläsern. Die energetische Performance des Gebäudes zu berechnen und zu simulieren, war daher ebenso aufwändig wie die Auswahl der idealen Glaskonstruktion. Die geschwungenen Formen erforderten exakt ausgeformte Übergänge von geraden Schenkeln in eine Biegung und anschließend wieder in die Gerade.

Das Saint-Gobain Glassolutions Objekt-Center Döring Berlin entwickelte die Biegeformen und lieferte 34 (175 Quadratmeter) Contour Stadip Solar 66.4-Scheiben als Verbundsicherheitsglas (VSG) für den äußeren Abschluss der CCF mit Antelio Silver-Beschichtung sowie 13 (65 Quadratmeter) gebogene großformatige Dreifach-Isoliergläser des Typs Contour Climatop mit einer Elementdicke von 51 Millimeter. Um die Anforderungen an den Einbruchschutz einzuhalten, wurde im Erdgeschoss eine andere Glaskonstruktion gewählt. Der ausgezeichnete Gesamtenergiedurchlassgrad sei dabei für alle Glaseinheiten der gesamten Fassade identisch.