BPH-Kongress in Bad Mergentheim Das Holzfenster trifft den Zeitgeist

Holzfensterbauer bieten den Menschen das, was sie im Moment suchen: Diese Chance gilt es zu nutzen – das war der Tenor auf dem Fensterkongress des Bundesverbands ProHolzfenster (BPH). GFF fasst den ersten Veranstaltungstag zusammen.

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    Der Bundesverband ProHolzfenster freute sich beim zwölften BPH-Kongress im Kurzentrum Bad Mergentheim über ein volles Haus.
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    Dr.-Ing. Odette Moarcas sprach über das Brandverhalten von Fenstern und Türen.

„Wir Holzfensterhersteller sind nicht die Vergangenheit – wir sind die Zukunft“, begrüßte Eduard Appelhans, Vorsitzender des Bundesverbandes ProHolzfenster (BPH), die zirka 150 Teilnehmer bei der zwölften Auflage des Kongresses für Holz- und Holz/Alu-Fenster Ende März in Bad Mergentheim. Fensterhersteller und Zulieferer beschäftigten sich an zwei Tagen mit den Zukunftschancen für das Holzfenster – und feierten gleichzeitig das 25-jährige Bestehen des BPH. 1994 hatten sich 94 Branchenvertreter ebenfalls im Taubertal getroffen und die Vereinsgründung beschlossen, um gemeinsam etwas gegen sinkende Absatzzahlen beim Holzfenster zu tun. Was Appelhans heute in diesem Punkt zuversichtlich macht, ist das neue ökologische Bewusstsein: angefangen bei der Fridays for Future-Bewegung, wo sich weltweit Jugendliche für Klimaschutz einsetzen, bis zur Diskussion um Plastikverpackungen und umweltfreundliche Autos. „Immer mehr Kunden achten darauf, welche Materialien zum Einsatz kommen und wie gefertigt wird“, sagte Appelhans. Diese Marktchance gelte es, mit Selbstbewusstsein zu nutzen. „Wir fertigen lokal zu fairen Bedingungen, wir nutzen nachwachsende Rohstoffe, kurz: Wir bieten den Menschen das, was sie im Moment suchen.“ Bei seiner Rede merkte man: Appelhans brennt für das Holz – und sie darf den Werkstoff auch manchmal verbrennen: Dr.-Ing. Odette Moarcas, Prüfstellenleiterin Brand-Baustoffe am ift Rosenheim.

Brandverhalten als mandatierte Eigenschaft

In ihrem Vortag „Brandverhalten von Fenstern/Türen und Teilkomponenten“ bereitete sie die anwesenden Fensterbauer darauf vor, dass das Brandverhalten von Fenstern und Außentüren in zwei bis drei Jahren mandatierte Eigenschaft sein werde – als Bestandteil der DIN EN 14351-1. Was die Änderung für Fensterbauer mit sich bringen wird, lässt sich schon jetzt aus einem anderen Normenteil ableiten. „In der im Januar 2019 veröffentlichten DIN EN 14351-2 für Innentüren ist das Brandverhalten bereits geregelt. Das wird in adaptierter Form auch in der DIN EN 14351-1 kommen“, sagte Moarcas.

Um das Brandverhalten zu bestimmen, sind in der DIN EN 14351-2 zwei Möglichkeiten aufgeführt. Zum einen ermitteln die Hersteller das Brandverhalten des Produkts, zum anderen das Verhalten der maßgeblichen Bauteile. Dazu gehören Profil (Flügel/Rahmen), Füllung (Verglasung), die Dichtung zwischen Füllung und Profil und organische Beschichtungen/Deckschichten. Die Einzelnachweise kann der Fensterbauer auch von seinen Lieferanten verlangen.