Nachruf Basys: Trauer um Albert Bartels senior

Das Unternehmen Bartels Systembeschläge trauert um seinen Gründer Albert Bartels senior. Der Unternehmer verstarb am 17. April 2024 im Alter von 90 Jahren. Gemeinsam mit seinem gleichnamigen Sohn star­tete er im Jahr 1995 den Betrieb und legte den Grundstein für das, was Basys heute mit seinem kompletten Baubeschlagpro­gramm ist: ein Problemlöser für Türen- und Zargenhersteller in Eu­ropa sowie für nationale und internationale Kunden aus Handel und Handwerk.

Albert Bartels
Albert Bartels senior startete 1995 gemeinsam mit seinem gleichnamigen Sohn die Bartels Systembeschläge GmbH, kurz BaSys. Der Unternehmer verstarb am 17. April 2024. - © Basys

Für Albert Bartels senior begann alles zunächst mit Möbelbeschlägen, und zwar in der zum Hettich-Konzern gehörenden Oni Metallwarenfab­rik in Herford. Hier übernahm er als Ingenieur für die Fertigungsrationa­lisierung Ende der 1950er-Jahre die Aufgabe, einen neuen Standort für das wachsende Geschäft mit den Möbelscharnieren zu suchen.

Bartels fand diesen im Kalletal, managte Umzug und Aufbau des Betriebs und verantwortete die technische Leitung. Von 1968 bis in den Beginn der 1980er-Jahre übernahm er zudem die Geschäftsführung von Oni in Berlin.

Vom Möbel- zum Baubeschlag

Als Albert Bartels senior Ende der 1960er-Jahre auf Bernhard Herbers traf, ebnete das den Weg vom Möbel- zum Baubeschlag. Herbers, Mit­begründer und damaliger Geschäftsführer des Türenherstellers Herholz in Ahaus, konfrontierte Bartels mit der Idee, Beschläge für die automati­sierte Türenfertigung zu bauen. So entwickelte das Werk in Kalletal pa­rallel zu den Möbelscharnieren bald die ersten Türenbänder. Das rief weitere deutsche Industriekunden auf den Plan. Den Vertrieb managte Albert Bartels senior selbst.

Mitte der 1990er-Jahre änderte sich die Gesellschafterstruktur im Het­tich-Konzern und mit ihr die Strategieausrichtung. Die Entscheidung zu­gunsten der Möbelbeschläge hatte weitreichende Folgen für das Werk in Kalletal, das zu diesem Zeitpunkt bereits zu 65 Prozent Türbeschläge produzierte. So verwirklichte Albert Bartels senior schließlich seinen Plan und kaufte gemeinsam mit Sohn Albert das Unternehmen mit 65 Mitarbeitern aus dem Hettich-Konzern heraus.

Beschläge mit System

Vater und Sohn setzten der Kleinteiligkeit im Markt etwas entgegen und entwickelten die Baubeschläge entsprechend dem Unternehmensna­men nach einer ausgetüftelten Systematik. Die in sich konsistenten Band- und Schließblechsysteme bieten bis heute in fräskompatiblen Gruppen Variabilität bei den Tragfähigkeiten und Funktionen. Das redu­ziert Teile, vereinfacht Verarbeitung und Automatisierbarkeit.

Albert Bartels senior war Techniker durch und durch. Gemeinsam mit seinem Sohn trieb er Produktideen voran, meist in engem Schulter­schluss mit den Kunden. Er liebte es, in Fertigungstechnik zu investieren; die Verhandlungen dazu empfand er stets als reizvoll. So nahm Albert Bartels senior auch große Herausforderungen mutig an und folgte stets seiner Devise: Vollgas geben. Im Jahr 2011 übergab er den Staffelstab an seinen Sohn Jürgen, der bereits seit 2001 im Unternehmen mitwirkte, stand dem Unternehmen aber noch lange beratend zur Seite, bis er sich in den vergangenen fünf Jahren nach und nach zurückzog.

Bodenständig, engagiert und hilfsbereit

Seinem Heimatdorf Hohenhausen fühlte sich Albert Bartels senior stets verbunden. Von 1984 bis 1999 engagierte er sich als Ratsmitglied und nahm Einfluss auf die Lokalpolitik. Von 1977 bis 2010 führte er den Was­serbeschaffungsverband, der die Haushalte vor Ort mit Frischwasser versorgte.

Für seine geradlinige Art und seine Hilfsbereitschaft auch und vor allem bei privaten Problemen wurde Albert Bartels senior von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschätzt, heißt es im von Basys veröffentlichten Nachruf. Das Familienunterneh­men verliere mit ihm nicht nur den Seniorchef, sondern "ein Vorbild in vielen Dingen und einen herzensguten Menschen", wie seine Söhne Al­bert und Jürgen schreiben. Seine Familie und alle Mit­arbeitenden werden ihm ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren, heißt es im Nachruf abschließend.