Recycling Aus Alt wird Neu

Kunststoff und Aluminium werden seit Jahren wiederverwertet. Aber die Menge reicht nicht aus. Das Ziel der EU heißt Kreislaufwirtschaft. Die Hersteller fördern die Entwicklung. Hier ein Überblick über die etablierten Systeme und welche Aufgaben Fachbetriebe haben.

Alte Fenster- und Fassadenteile aus Alu sammelt die Brancheninitiative AUF ein und sorgt für deren Wiederverwertung. - © Dirks

Mengenmäßig hat Kunststoff den größten Marktanteil bei Türen und Fenstern, Aluminium belegt Platz zwei, Holz erreicht Platz drei. Für PVC und Alu gibt es Rücknahme- und Wiederverwertungssysteme, sei es organisiert seitens der Hersteller, sei es organisiert seitens beauftragter Dienstleister.

Deceuninck

Deceuninck Germany beispielsweise lässt das Material von den Dienstleistern DHT und Metalplast abholen. Die Kunde meldet sich per Mail oder Telefon bei den Unternehmen. Diese teilen dann den baldmöglichsten Abholtermin mit. Die Abholung von Fenstern ist in der Regel kostenfrei, Profilabschnitte werden den Angaben zufolge dem Marktpreis entsprechend vergütet. Rund fünf Tage dauert es in der Regel vom Anruf mit der Bitte um Abholung bis zur Abtransport des Containers. Das recycelte Granulat wird in den Deceuninck Extrusions-Werken zur Herstellung von neuen Kunststoffprofilen verwendet.

Rewindo ist Dach für Kunststoff-Rücknahme

Die Initiative Rewindo koordiniert bzw. organisiert das Altfenster-Recycling in Deutschland. Die von Rewindo auditierten Recycler holen Altfenster, Rollläden und Türen aus PVC ab (Holsystem). Parallel gibt es rund 70 Annahmestellen, auch für Kleinstmengen (Bringsystem). Produktionsabfälle und Abschnitte können auch angenommen oder abgeholt werden.

Über 42.000 Tonnen zur Wiederverwertung

2021 entstanden laut Rewindo über 42.000 Tonnen Rezyklate aus alten PVC-Bauelementen sowie Rollläden. Rund 60 Prozent dienten der Herstellung neuer Türen, Fenster und Rollläden. Rund ein Viertel floss in die Produktion neuer Kunststoffrohre. 15 Prozent gingen an Hersteller von Bauprofilen und sonstigen Profilen.

Profilgeber sind Gesellschafter

Die Gesellschafter von Rewindo haben sich seit der Gründung in 2002 verpflichtet, die Regranulate aus Altfenstern wieder in die Profilherstellung zurückzuführen. Gesellschafter von Rewindo sind Aluplast, Deceuninck, Gealan, KBE, Kömmerling und Profine, Rehau, Salamander, Schüco, Trocal und Veka. Der Hersteller aus dem Münsterland hat ein Anreizprogramm entwickelt, dass auch die Rückgabe kleiner Mengen belohnt. Hat ein Fachbetrieb 30 Fenster, Türen oder Rollladenpanzer gesammelt, lässt Veka das Material bundesweit abholen lassen.

Anreizprogramm von Veka

"Meistens fallen dabei nur Transportkosten an", teilt der Profilgeber mit. Generell nimmt Veka  sauber entglastes PVC-Altfenstermaterial kostenlos entgegen, Metalle, Dichtungen, Beschläge oder baustellenübliche Anhaftungen sind unschädlich, heißt es.

Mehr dazu lesen Sie in GFF 4/23, die Ausgabe erscheint am 4. April.