STM-Wasserstrahlschneider Anwendungsbereich, Handling und Integration der Anlage in den Workflow

Bringt das Glas zum Glühen: Millimetergenau trennt der Wasserstrahlschneider die zuvor festgelegten Konturen aus dem aufgelegten Material. Die Gestaltungsmöglichkeiten im Innenausbau sind grenzenlos. - © Kober

Anwendungsbereich, Handling und Integration der Anlage in den Workflow

Die Bläschen, die sich entlang der Ecke bilden, als Manfred Steiglechner seinen STM-Wasserstrahlschneider mit 1.800 bar fährt, rufen Assoziationen an chemische Vorgänge hervor. Allein, es geht um Druck – vorbildlich mit einer Trennwand gesichert haben die Niederbayern im Betrieb Glasbau Willi Oberhauser die nicht eben leise Pumpe von BHDT. Zuvor hatte Juniorchef Manfred Steiglechner die Daten aus dem Zeichenprogramm auf dem Rechner in seinem Büro an den Leitstand der Anlage geschickt; dort wird die CAD-Zeichnung in die systemintegrierte Software von IGEMS eingebettet, ein Prozess definiert – und ab dafür.
Sinn macht eine solche Investition, wenn wie hier im 7.000-Einwohner-Städtchen Vilsbiburg neben Landshut die Maschine nicht nur an der richtigen Stelle steht, sondern auch Teil einer Strategie ist. Der neue Verbundglas-Zuschnitt – ebenfalls aus dem gar nicht so weit entfernten Österreich – und eine eigens für die Schneidtechnologie eingestellte Mitarbeiterin, dazu ein Chef, der die Orientierung am hochwertigen Innenausbau als Losung ausgegeben und die entsprechende Anpassung des Sortiments als Ziel definiert hat: Dann flutscht das Ganze. Geschnitten oder besser getrennt wird Glas für Küchenrückwände, Duschrückwände, edle Sideboards und Möbel.
Dabei ist die immer wieder als Argument für solche neuen Strukturen genannte höhere Marge nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Weil heute viele Fensterbauer das Verglasen selbst übernehmen, ist den traditionellen Isolierglasfertigern mit handwerklichem Zuschnitt in vielen Fällen ganz einfach das Geschäftsmodell weggebrochen. Ganz anders in diesem Segment: Vilsbiburg liegt in un-
mittelbarer Nähe mehrerer der größten Produktionsstandorte von Autobauer BMW weltweit. In der Umgebung haben sich jede Menge Gastronomie, Ärzte- und Gesundheitshäuser und natürlich entsprechende Wohnobjekte angesiedelt; der Bedarf ist also da.