Fassadenelemente und Wärmedämmverbundsysteme Anbauen ohne Wärmebrücke

Die Hüllen gedämmter Gebäude sind empfindlich. Wer schwere Anbauteile ohne thermische Trennung befestigt, der riskiert Wärmebrücken mit anschließenden Bauschäden. Ein Hersteller bietet mit einem statisch geprüften System eine Lösung für diese Herausforderung an.

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    Bei einer punktuellen Anbindung, z.B. von Markisen, nutzt der Fachmann ein Bauteil mit Adapterplatten.
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    Für die lineare Montage von Ganzglas-Vordächern, Wintergärten und Brüstungen bietet Glassline Fix’n Slide mit Alu-Tragschiene.

Erhöhter Energieverbrauch, gesteigerter Wärmeabfluss aus den Innenräumen, Tauwasserbildung und Schimmel – das sind mögliche Folgen von Wärmebrücken, die u.a. durch geschädigte Hüllen gedämmter Gebäude entstehen. „Mit diesem Problem ist jeder Bauherr befasst, der größere Fassadenelemente verwendet“, sagt Thomas Utsch, Geschäftsführer von Glassline.

Mit Fix’n Slide verspricht Glassline Kunden ein statisch geprüftes System, mit dem sie große Anbauteile an Wärmedämmverbundsystemen sicher befestigen, ohne die Wärmedämmung zu beschädigen. Isothermenberechnungen und thermische Nachweise zeigen nach Unternehmensangaben, dass es die Wärmebrücken auf ein Minimum reduziert.

„Ein weiterer Vorteil ist die Druckfestigkeit der Elemente, die mit Fix’n Slide befestigt sind“, sagt Utsch. So halte ein Glas-Vordach, das Monteure mit der Schienenausführung des neuen Systems befestigen, veränderlichen Lasten wie Wind und Schnee von bis zu 400 Kilogramm pro Quadratmeter stand. „Bisher gibt es kein vergleichbares Produkt auf dem Markt“, sagt Utsch.

Lineare oder punktuelle Anbringung

Fix’n Slide eignet sich laut Glassline für Neu- sowie Bestandsbauten und erfüllt die Kriterien der Energieeinsparverordnung EnEV 2016. Die Zug-, Abscher- und Momenteneinleitungen ermöglichen unterschiedliche Anwendungen. Ob Kamine, Rettungsleitern, Brüstungen, Vordächer, Markisen, Raffstores, Photovoltaikmodule oder Werbeanlagen – Fachmänner montieren Fix’n Slide sowohl vertikal als auch horizontal und verwenden es für Anbauelemente nahezu aller Hersteller.

Es gibt zwei Varianten für die Montage von Fix’n Slide, die sich kombinieren lassen:

  • linear mit Schiene, z.B. für Ganzglas-­Vordächer, Wintergärten und Brüstungen
  • punktuell mit Adapterplatten, z.B. für Markisen, Raffstores, Edelstahlkamine, Werbeanlagen oder Photovoltaikmodule

Monteure ordnen die Befestigungsmittel variabel an und passen dadurch die Last-einleitung an die örtlichen Gegebenheiten an.

Die wichtigste Komponente der Schienenausführung ist laut Glassline eine anwendungsunabhängige Aluschiene für die Vormontage und Anbindung an den Baukörper. Mit festen Lagerlängen und individuellen Längen bis zu 3.000 Millimeter decken die Schienen ein großes Anwendungsspektrum ab. Fachmänner verschieben und passen die Einschubplatten aus Edelstahl mit zugfesten Gewindestangen im Tragprofil an. Dadurch ist die Montage der Anbauelemente unabhängig davon, wie die Schiene am Baukörper befestigt ist. Es gibt fünf Breiten von 48 bis zu 120 Millimeter, die Dämmkörperdicken von 50 bis zu 315 Millimeter überbrücken jede Dämmstärke. Zudem liefert Glassline optional Aluminium-Anputz-/Anschlussplatten.

Die punktuelle Variante von Fix’n Slide besteht aus einem C-Profil zur Vormontage und zur Anbindung an die Unterkonstruktion. Fachmänner befestigen jeweils zwei variable Einschubplatten aus Edelstahl mit zugfesten Gewindestangen und Gewindemuffen sowie die druckfesten Dämmkörper. Edelstahl-Adapterplatten lassen sich optional einsetzen. Bei einer Länge von 200 Millimeter gibt es ebenfalls fünf Breiten von 48 bis zu 120 Millimeter. Die Dämmstärken betragen wie bei der ­Schienenausführung 50 bis 315 Millimeter.

Flexibler Einsatz

Diese Art der sicheren Befestigung eignet sich laut Glassline für private Bauherren und Erbauer öffentlicher Immobilien oder von Industriegebäuden. Bauherren und Sanierer von Industriehallen profitieren nach Unternehmensangaben von Fix’n Slide, weil das System auch an Thermopaneel-Gebäudehüllen für den sicheren Halt der Anbauelemente sorgt, wie beispielsweise von Feuerleitern oder Photovoltaikmodulen. Fachmänner montieren Fassadendämmungen mit Isowelle, Glatt- oder Trapezblech genauso sicher wie Lösungen auf einem Thermopaneel-Dach, berichtet das Unternehmen.

Das Befestigungssystem findet nicht nur an Gebäudehüllen Verwendung. In Innenräumen dient es bei der Montage u.a. dazu, raumhohe Verglasungen oder abgehängte Decken zu realisieren. Anwendern nutzen nach Herstellerangaben die Druckfestigkeit der Elemente, die das System herstellt, sowie individuelle Einstellmöglichkeiten. Metallische Tragkomponenten gewährleisten im Brandfall die konstruktive Resttragfähigkeit.

Für die Planung steht ein Handbuch zur Verfügung. Es enthält zahlreiche Anwendungsbeispiele, Wärmeschutzberechnungen sowie Montageanleitungen. Die darin enthaltenen Planungszeichnungen stellt Glassline Architekten als Auto-CAD-Zeichnungen für ihre Planungsunterlagen zur Verfügung.