Abstandhalter-Lösungen im Vergleich Alles dicht im Scheibenzwischenraum

Die hochwärmedämmende Bauweise wird die Branche noch viele Jahre begleiten. Abstandhalter, die den entsprechenden Anforderungen standhalten, sind daher unverzichtbar. Hersteller bieten unterschiedliche Lösungen an.

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    Referenzobjekt: Max-Born-Gymnasium in Backnang Ein thermisch getrennter Randverbund ist laut Glastec Standard bei Wärmeschutz-Isoliergläsern. Architekten, Planer und Bauherren sollten nach Angaben des Unternehmens unbedingt darauf achten, dass auch bei Dreifachisoliergläsern mit Jalousie thermisch optimierte Abstandhalter verwendet werden, da diese im Vergleich zu gängigen Aluminium-Abstandhaltern einen geringeren Wärmeleitfähigkeitswert haben. Die Verwendung des höchstwertigen Warm-edge-Abstandhalters Swisspacer und ein Kopfprofil aus Stahl führen laut Glastec im Vergleich zu gängigen Dreifachisoliergläsern mit Jalousie zur Verbesserung des UW-Wertes von bis zu 0,2 W/m²K. Das Drei-Scheiben-Jalousieglas ISO-Shadow empfiehlt sich mit besten Leistungsmerkmalen und entspricht dem neuesten Stand der EnEV. Vorzüge und Nutzen überzeugten Bauherrin und Architekturbüro nach Angaben von Glastec gleichermaßen und so entschied man sich bei der energetischen Sanierung des Max-Born-Gymnasiums in Backnang für das Glastec Jalousieglas ISO-Shadow mit Warmer Kante. Die Konzeption und der Bau der gesamten Steuerung für die Jalousiegläser erfolgten ebenfalls durch die Spezialisten aus Rosenheim. Die Installation der mehr als 600 Dreifachwärmeschutz-Isoliergläser ISO-Shadow von Glastec wurde von der Firma Dodel Metallbau GmbH durchgeführt, die auch mit der Herstellung der Fenster beauftragt war.
    © Glas Trösch
    Bekannte Probleme bei Warme-Kante-Konstruktionen löst nach Unternehmensangaben das flexible Warme-Kante-System ACSplus von Glas Trösch. Die neueste Abstandhalter-Generation wird aus hoch elastischem Silikonschaum gefertigt, der sich Pumpbewegungen ohne dauerhafte Verformungen anpasst.
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    Referenz Max-Born-Gymnasium
    © Glastec
    Nach einer energetischen Sanierung präsentiert sich die Fassade des Max-Born-Gymnasiums in Backnang mit Dreifachisolierglas ISO-Shadow.

Für die Wärmedämmung eines Fensters sind außer dem Rahmenmaterial der Wärmedurchgangskoeffizient des Glases und der Wärmedurchgang des Randverbundsystems maßgeblich verantwortlich. Wärmetechnisch optimierte Abstandhalter sind nach Expertenmeinung insbesondere bei Dreischeibenisoliergläsern eine sinnvolle wirtschaftliche Maßnahme zur Energieeinsparung und zur Wertsteigerung des Objekts. Da der Abstandhalter eine direkte Verbindung von der äußeren zur mittleren und sodann zur inneren Glasscheibe herstellt, sorgen so genannte Warme-Kante-Abstandhalter für eine höhere Oberflächentemperatur der raumseitigen Glaskanten. Wärmeverluste und die Bildung von Kondensat werden verhindert, was ansonsten zu optischen Einbußen und langfristigen Schäden führen würde.

Hohe Erwartungen an die Langlebigkeit von Fenstern
Dazu kommt: Die Erwartungen an die Langlebigkeit des Fensters und somit des Wärmedämmglases steigen. "Lebenszeitzyklen von 20 bis 30 Jahren werden die Regel, im Fassadenbau geht man von Funktionszeiten von 25 bis 40 Jahren aus", erklärt Christoph Rubel, der bei Abstandhalterspezialist Edgetech für Europa zuständige Technical Support & Quality Manager. Dies bedeute eine hohe Beanspruchung des Randverbunds als schwächster Stelle im Wärmedämmglas. "Dabei handelt es sich um die Kombination aus Isolierglas-Abstandhalter und äußerem Dichtstoff." Je näher die isolierenden Eigenschaften der verglasten Gebäudeteile jenen der gemauerten oder konstruktiven Elemente komme, umso einfacher lasse sich der Einsatz mit Blick auf die höhere Funktionalität argumentieren. Dazu lassen sich mit Elementen aus Glas solare Energiezugewinne realisieren. "Undichtigkeiten, die durch Haftungsverluste der Langzeitdichtungen (äußerer Dichtstoff) zum Glas entstehen, begrenzen die Lebensdauer der Isolier- oder Wärmedämmgläser. Eine Ursache kann ein starrer Isolierglas-Abstandhalter im Randverbund sein", sagt Rubel.

Mit TPS-Abstandhaltern kosteneffizient produzieren
Getrieben durch die angestrebte CO2-Reduzierung und einen nachhaltigen Umgang mit Energie optimiert das Isolierglasfenster thermisch in hohem Maß. Die Isolierglasentwicklung startete vor mehr als 50 Jahren mit luftgefülltem Zweifachisolierglas und einem Ug-Wert von 3,0 W/m²K. Beschichtete Gläser waren energieeffizienter und machen heute Ug-Werte für luftgefüllte Isoliergläser von bis zu 1,4 W/m²K möglich. Der Einsatz von Edelgas im Scheibenzwischenraum, wie z.B. Argon, brachte eine zusätzliche Verbesserung um bis zu 0,3 W/m²K. Weiteres Potenzial bietet die Verringerung des Wärmeverlusts im Randverbund des Isolierglases. Dabei steht der Psi-Wert für die Wärmeleitung im Vordergrund, die durch die Kombination von Fensterrahmen, Glas und ganz wesentlich Abstandhalter bestimmt wird. Bezogen auf die Normfenstergröße bringen Warm-Edge-Systeme laut Anbieter eine wärmetechnische Verbesserung des Fensters (Uw) um zirka 0,1 W/m²K im Vergleich zu einem Aluminiumabstandhalter. In der Praxis ergeben sich durch den Einsatz unterschiedlicher Warm-Edge-Systeme nur geringfügige Differenzen von 0,02 W/m²K. Dennoch sollte der Fachbetrieb die Bedeutung der Auswahl des richtigen Warm-Edge-Systems nicht unterschätzen. Dabei stehen aus der Perspektive des Endabnehmers bzw. Isolierglasherstellers unterschiedliche Entscheidungskriterien im Vordergrund. Während Bauherren vor allem an einem dauerhaft funktionsfähigen Isolierglas interessiert sind, steht für den Produzenten außer der Langlebigkeit ein kostenoptimierter Herstellungsprozess im Fokus. Kömmerling bietet mit Ködimelt TPS ein System, das abgesehen von energetischen Vorteilen Unternehmensangaben zufolge eine effiziente Produktion ermöglicht und so die Anforderungen beider Zielgruppen erfüllt. Die Vorteile sind laut Kömmerling folgende:
  • keine Lagerhaltung verschiedener Abstandhalter und Trockenmittel
  • kein Abstandhalterzuschnitt
  • keine Abstandhalterbiegestation
  • keine Trockenmittelfüllstation
  • kein Butylextruder
  • kein logistischer Vorrichtprozess einzelner Komponenten
  • kein Umrüstprozess bei unterschiedlichen Scheibenzwischenräumen
  • kein Abfall durch Zuschnitt bzw. Rollenwechsel
Neueste Generation aus hoch elastischem Silikonschaum
Bekannte Probleme bei Warme-Kante-Konstruktionen löst nach Unternehmensangaben das flexible Warme-Kante-System ACSplus von Glas Trösch. Die neueste Abstandhalter-Generation wird aus hoch elastischem Silikonschaum gefertigt, der sich Pumpbewegungen ohne dauerhafte Verformungen anpasst. Das System erlaubt die Herstellung des Abstandhalter-Rahmens und seine Applikation in nur einem Arbeitsschritt: Das Vollprofil wird mit dem speziell entwickelten Robot-Assisted-Application (RAA)-Verfahren durch einen Roboter vollautomatisch und in einem Stück ringsum auf die Scheibe appliziert, wodurch sich nur eine Stoßstelle ergibt. Anstelle der gequetscht geknickten oder potenziell undicht gesteckten Ecken starrer Systeme entstehen durch Gehrungsschnitte im Silikonschaum, die exakt über einer außen liegenden Dampfdiffusionssperre enden, präzise und dauerhaft dichte Ecken. Der Acrylkleber auf beiden Seiten des Abstandhalters sorgt bei der computergesteuerten Applikation für eine sofortige, geradlinige, Fixierung auf dem Glas und dient als zusätzliche Dichtung. Damit biete ACSplus im Vergleich zu anderen Systemen eine Sicherheitsreserve für einen dauerhaft dichten Randverbund.
Referenz Max-Born-Gymnasium
Nach einer energetischen Sanierung präsentiert sich die Fassade des Max-Born-Gymnasiums in Backnang mit Dreifachisolierglas ISO-Shadow. - © Glastec

Referenzobjekt: Max-Born-Gymnasium in Backnang
Ein thermisch getrennter Randverbund ist laut Glastec Standard bei Wärmeschutz-Isoliergläsern. Architekten, Planer und Bauherren sollten nach Angaben des Unternehmens unbedingt darauf achten, dass auch bei Dreifachisoliergläsern mit Jalousie thermisch optimierte Abstandhalter verwendet werden, da diese im Vergleich zu gängigen Aluminium-Abstandhaltern einen geringeren Wärmeleitfähigkeitswert haben. Die Verwendung des höchstwertigen Warm-edge-Abstandhalters Swisspacer und ein Kopfprofil aus Stahl führen laut Glastec im Vergleich zu gängigen Dreifachisoliergläsern mit Jalousie zur Verbesserung des UW-Wertes von bis zu 0,2 W/m²K. Das Drei-Scheiben-Jalousieglas ISO-Shadow empfiehlt sich mit besten Leistungsmerkmalen und entspricht dem neuesten Stand der EnEV. Vorzüge und Nutzen überzeugten Bauherrin und Architekturbüro nach Angaben von Glastec gleichermaßen und so entschied man sich bei der energetischen Sanierung des Max-Born-Gymnasiums in Backnang für das Glastec Jalousieglas ISO-Shadow mit Warmer Kante. Die Konzeption und der Bau der gesamten Steuerung für die Jalousiegläser erfolgten ebenfalls durch die Spezialisten aus Rosenheim. Die Installation der mehr als 600 Dreifachwärmeschutz-Isoliergläser ISO-Shadow von Glastec wurde von der Firma Dodel Metallbau GmbH durchgeführt, die auch mit der Herstellung der Fenster beauftragt war.