asdasd Beschichtungen jetzt als Unikate anbieten

Auf ihrer Gruppentagung in Fichtenau vermeldete die Isolar Gruppe Zuwachs: Drei Mitglieder ergänzen die Vereinigung mittelständischer Isolierglashersteller. Auf der Fachtagung selbst ging es um zukünftige Herausforderungen und Potenziale für die einzelnen Unternehmen.

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    Die Partner der Isolar Gruppe informierten sich auf der Tagung in Fichtenau über neue Arbeitsweisen von Architekten und Anforderungen von Fassadenplanern.
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    Hans-Joachim Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender der Isolar Gruppe (3. v.re.), und Martin Schwarz, Geschäftsführer bei Arnold Glas (2. v.re.), begrüßen die Vertreter des serbischen Glasherstellers Pavle doo als neuem Mitglied in der Isolar Gruppe.

„Wir haben hart an der Zukunft gearbeitet“, begrüßte Hans-Joachim Arnold, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Isolar Gruppe, die Partner und hatte auch eine gute Nachricht: „Die Isolar-Gruppe wächst wieder. Wir dürfen viele neue Gesichter in unseren Reihen begrüßen.“ Neue Mitglieder sind die Firma Pavle doo aus Serbien, IFG Systems aus Deutschland und Forstner Glass+ aus Österreich. „Wir rechnen mit weiterem Wachstum in den nächsten Jahren“, sagte Arnold, der diese Entwicklung der nicht immer erfreulichen Marktsituation in den vergangenen fünf bis zehn Jahren positiv gegenüberstellte. Die Gruppe verfüge nicht nur über die richtigen Produkte, auch die Unabhängigkeit der beteiligten Firmen sei ein Anreiz, sich dieser Kooperation anzuschließen.

Herausforderungen der Zukunft

Als Herausforderung, aber auch Chance für die Zukunft sprach Arnold den Mega­trend der Urbanisierung an, die zu einer Verdichtung in den Städten und zu neuen Wohnkonzepten führen werde. „Wir werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren durchgreifende Veränderungen erleben“, betonte der Aufsichtratsvorsitzende. Das schaffe wiederum zahlreiche Möglichkeiten, den Werkstoff Glas einzusetzen. „Wir müssen achtsam sein und Trends erkennen – auch international.“ Im Pressegespräch sprach Arnold auch ernstere Themen an. Die bei der Tagung einer Naturschutzorganisation formulierte Zielsetzung „Der Trend Glas muss gestoppt und die Verwendung von Glas an Gebäuden geregelt und begrenzt werden“ stellt nach seinen Angaben einen tief greifenden Eingriff in das Bauwesen dar. Glas sei die Grundlage für wirtschaftliches Bauen und ein Werkstoff für eine filigrane, transparente Architektur. Die Branche sei aufgerufen, sensibel, kritisch, aber auch konstruktiv und werterhaltend aktiv zu werden.

Übergreifende Zusammenarbeit

Zur Tagung selbst: Dort stellte zunächst Richard Frische, Architekt aus Mettmann, die Zukunft des Bauwesens vor. In seinem Vortrag „Nahtlose Prozesse in der Architektur“ zeigte er auf, dass die Architektur von der Industrie die Prozessorientierung gelernt habe. Das prozesshafte Arbeiten in der Gebäudeplanung habe begonnen. Der Geldeinsatz unterscheide sich allerdings deutlich. „In der Autoindustrie beträgt der Planungsaufwand pro Stück Auto eine Milliarde Euro für ein Produkt mit einem Wert von 100.000 Euro“, erläuterte Frische. In der Architektur belaufe sich der Planungsaufwand pro Stück Gebäude auf eine Million Euro für ein Produkt von zehn Millionen Euro. Wie er betonte, werden Bauherr – Architekt – Fachplaner – Handwerk zukünftig parallel am gleichen Projekt arbeiten. Daher gelte es, aus Schnittstellen Nahtstellen zu machen. Entsprechend müssen Datenmodelle für alle baurelevanten Produkte zur Verfügung gestellt werden. Um sich hier einzubringen, sei die Arbeit mit Building Information Modeling (BIM) notwendig. „Die Fähigkeit zur Veränderung ist die Kernkompetenz der Zukunft“, ermahnte der Architekt die Teilnehmer.

Das Engineering mit anbieten

Will Laufs, Fassadenplaner in New York und Berlin, unterstrich die Ausführungen von Frische. Nach seiner Einschätzung werden die Projektbeteiligten in Zukunft bereits in der Angebotsphase auf einer virtuellen Plattform zusammenarbeiten. Weniger gute Nachrichten hatte er, was den Markt für Standardlösungen betrifft. Dieser verlagere sich immer mehr in Richtung Osten. Aber: „Sie haben die Möglichkeit, sich durch Qualität und Innovationen abzuheben“, betonte der Architekt. In den USA seien großformatige Hurricane-Verglasungen ebenso wie explosionshemmende Verglasungen Felder, auf denen sich Glasfirmen profilieren können. „Sonderanwendungen eröffnen Ihnen Märkte“, sagte Laufs. Er riet zudem, über das reine Basisprodukt hinaus das Engineering, die intelligente Anwendung, anzubieten. „Sie bringen so Ihr Glas viel einfacher in Projekte.“

Zum Abschluss ging Laufs auf das Thema 3D-Druck ein. Dadurch sei es auf wirtschaftliche Weise möglich, Freiformen umzusetzen. „Wir werden uns vom rechten Winkel lösen. Die Wiederholung von Formen, die uns die industrielle Revolution gebracht hat, wird zurückgehen.“ Herrmann Dehner, Produktentwickler bei der Arcon Flachglasveredlung in Feuchtwangen, führte unter dem Thema „Beschichtung… mal anders!“ die Individualisierung und Flexibilisierung von Glasbeschichtungen aus. „Architekten und Planer sollen sich nicht mehr zwischen Optik und Funktionalität entscheiden müssen, sondern beides wunschgemäß erfüllt bekommen“, sagte Dehner.

Beschichtungen als Unikate

Der Kunde gebe vor, wie sein Produkt aussehen und welche technischen Werte es erfüllen soll. Auf dieser Basis entwickle das Unternehmen die Beschichtungen individuell. „Die klassischen Glasfunktionen wie Wärme- und Schalldämmung, Sonnenschutz etc. sind weiterhin möglich.“

Was revolutionär klingt, ist in Einzelfällen schon gelebte Praxis. Bereits vor einigen Jahren sei eine individuelle goldene Schicht für den Gold Tower in Dubai entwickelt worden. Das silberne Gegenstück dazu steht in Bad Mergentheim – dort ist der Neubau der Firma Roto Dach- und Solartechnologie mit einer speziell entwickelten, hochspiegelnden Silberschicht ausgestattet. In St. Petersburg erstrahlt das Einkaufszentrum Pik durch die individuell hergestellte Beschichtung bläulich. Die architektonische Gestaltung von Gebäuden und Fassaden wird also individueller. „Der Wunsch vieler Architekten und Planer nach Unikaten ist nun erfüllbar“, sagte Dehner abschließend.

Einen Bericht über die Gewinner des Isolar Objektwettbewerbs lesen Sie in der GFF-Septemberausgabe.