Baugenehmigungszahlen für Oktober Müller: "Festhalten am 400.000 Ziel wird zur Farce."

Die Bautätigkeit im Wohnungsneubau gibt weiter nach. Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen sanken im Oktober um rund 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021. Das wurde Mitte Dezember bekannt. Laut Tim-Oliver Müller vom HDM stockt die Neubauoffensive vor allem in Ballungsgebieten.

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. - © HDB/Bollhorst

Die Genehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen sind im Oktober um 14,2 Prozent im Vergleich zu 2021 zurückgegangen, teilt der Hautverband Deutsche Bauindustrie (HDM) mit.

Von Januar bis Oktober 2022 sank die Zahl um 4,7 Prozent auf 297.453 Wohnungen, so der Verband mit Verweis auf die Angaben des Statistischen Bundesamts.

"Angesichts dieser Entwicklung wird das Festhalten der Politik am 400.000 Ziel zur Farce und ist ein Schlag ins Gesicht derer, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen", sagt Tim-Oliver vom HDM.

Insbesondere in Ballungsgebieten sei die Nachfrage nach Wohnraum aber auch der Rückgang der Genehmigungszahlen besonders hoch.

Während die Baugenehmigungen von Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern von Januar bis Oktober im gesamten Bundesgebiet mit plus 2,1 Prozent noch über dem Vorjahresniveau liegen, seien sie in den sieben größten Städten Deutschlands um 6,2 Prozent zurückgegangen.

Keine Trendwende zu erwarten

Im Hinblick auf die nach wie vor hohe Verunsicherung und weiter steigenden Baukosten sei hier kurzfristig auch keine Besserung in Sicht. Der Verband rechne mit weiter sinkenden Baugenehmigungen bei steigendem Bedarf. Schließlich sei davon auszugehen, dass der Zuzug nach Deutschland weiter zunehme.

"Der Bund – aber vor allem die Länder haben noch nicht das geliefert, was notwendig ist, um wirklich mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bei den ambitionierten Zielen der Bundesregierung kommen wir daher am seriellen, industriellen Bauen nicht vorbei. Nur so können wir zügig, qualitativ hochwertig und kostengerecht zusätzlichen Wohnraum schaffen."

Die Bundesländer müssen laut Müller ihre Landesbauordnungen harmonisieren.