Vom 26. bis 27. April luden der Bundesverband Flachglas und die Gütegemeinschaft Flachglas ihre Mitglieder zum Glaskongress nach Münster. Das Motto: Zukunft mit Glas. Kurz zuvor hatte die Bundesregierung die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes beschlossen. Die Folgen waren Thema einer Podiumsdiskussion.

Nachbesserungen des Gebäudeenergiegesetzes 2023, eine Verbesserung der Klimaperformance und neue Kennwerte von Gläsern und Sonnenschutzvorrichtungen werden künftig die ambitionierten energetischen Anforderungen beim Neubau und im Bestand anders gestalten.
Verbände fordern Nachbesserungen im GEG
Moderiert von Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Flachglas, fassten Thomas Drinkuth, Repräsentanz Transparente Gebäudehülle, und Jan Peter Hinrichs vom Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle die politische Landschaft mit einem Bericht aus Berlin zusammen. Trotz der knapp bemessenen Anhörungsfrist bis zum 11. April konnten die beiden Verbände sowie die RTG im Rahmen der Verbändeanhörung zum Referentenentwurf Stellung nehmen.
Sie appellieren an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und an die Mitglieder des Bundesrates, die parlamentarischen Beratungen zu nutzen und den Gesetzentwurf der Bundesregierung im weiteren Gesetzgebungsprozess gründlich und sorgfältig zu überarbeiten. Die zahlreichen, im Rahmen der Verbändebeteiligung eingebrachten, wichtigen Hinweise der Fachverbände wurden von der Bundesregierung nicht berücksichtigt, bestätigt Jan Peter Hinrichs auf Nachfrage.
"In unserer Stellungnahme haben wir auf die besondere Bedeutung von Effizienzmaßnahmen an der Gebäudehülle verwiesen. So belasten energieeffiziente Gebäude mit Wärmepumpen das Stromnetz bis zu fünf Mal weniger stark. Dies ist vor dem Hintergrund des künftigen, zu erwartenden Strombedarfs insgesamt ein enormer Faktor."
Erhalten, Ertüchtigen, Wiederverwerten – Strategien bei Bauglas
Der Planung von Glasfassaden in Zeiten des Umbruchs widmete sich Daniel Pfanner, B + G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH. Er verwies dabei auf den wichtigen Stellenwert von Glas in der Gebäudehülle und deren gesundheitlichen Auswirkungen. Dazu erläuterte er die normativen Empfehlungen für die Tageslichtversorgung durch Tageslichtöffnungen in vertikalen und geneigten Flächen nach DIN EN 17037.

Über Projekte und nachhaltige Strategien, wie die Wiederverwendung und Verwertung bei Bauglas berichtete Christian Müller, Architekt ARUP. In einem Berliner Projekt zur Glasdachsanierung wurden beispielsweise Dichtprofile und Deckleisten ausgetauscht. Weitere Untersuchungen zum Isolierglas und verschiedene Szenarien (mit Ökobilanz und Lebenszykluskosten) unter Berücksichtigung der Kundenperspektive erlaubten dann eine effiziente und einfache Instandsetzung.
Er hob die hervorragenden Eigenschaften wie Transparenz, visuelle Verbindung trotz räumlicher Trennung, Kontrolle und Sicherheit, Wetterschutz (Niederschlag/Wind), Wärme-, Schallschutz hervor.
Mehr über den Glaskongress in Münster lesen Sie in GFF 6/23, die Ausgabe erscheint am 6. Juni.