VFF gehört zu Unterzeichnern Verbände-Allianz fordert Gipfel für Energiesouveränität

Energiesparen und mehr erneuerbare Energien: Der VFF gehört zu einem Bündnis von mehr als 20 Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherverbänden, das von der Politik einen "Gipfel für Energiesouveränität" fordert, um von russischen Energielieferungen schnell unabhängig zu werden und um Versorgungskrisen vorzubeugen. Die energetische Sanierung von Gebäuden spielt dabei ebenfalls eine Rolle.

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Mittels Wärmebilder-Auswertung lässt sich die Energieeffizienz der Gebäudehülle untersuchen. Hier am Beispiel eines Altbaus. - © Stockpics - stock.adobe.com

"Eine verlässliche Energieversorgung ist für unser Land, unsere Unternehmen und die Bürger von zentraler Bedeutung. Angesichts gefährdeter Versorgungssicherheit und dramatisch steigender Preise ist es jetzt noch wichtiger, die erneuerbaren Energien auszubauen und alle Potenziale der Energieeinsparung zu heben. Denn diejenige Energie, die wir nicht verbrauchen, muss weder beschafft noch bezahlt werden. Daher braucht es im Gebäudebereich eine verstetigte und solide ausfinanzierte technologieoffene Effizienzförderung mehr denn je." Das sagt Frank Lange, der Geschäftsführer des Verbands Fenster + Fassade ( VFF).

Verbände-Allianz will Energie-Gipfel mit Scholz und Habeck

Mit seinem Verband gehört Lange zu einem breiten Bündnis von mehr als 20 Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherverbänden, das einen "Gipfel für Energiesouveränität" fordert, um von russischen Energielieferungen schnell unabhängig zu werden und um Versorgungskrisen vorzubeugen. Deutschland und Europa brauchen ihrer Ansicht nach mehr Souveränität in der Energieversorgung.

Die unterzeichnenden Verbände rufen die Bundesregierung auf, wirksame politische und rechtliche Maßnahmen mit dem Ziel zu vereinbaren, Energieeinsparung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien "in einem nie dagewesenen Tempo" zu beschleunigen. Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sollten zu diesem Gipfel zeitnah einladen, fordert die Verbände-Allianz. "Wir sind bereit", heißt es in ihrem Appell (siehe Download rechts).

Energetische Modernisierung von Gebäuden mit wichtiger Rolle

Wie es in der Erklärung weiter heißt, wecke der russische Angriffskrieg auf die Ukraine Erinnerungen an die zum Teil ebenfalls mit Kriegen verbundenen Ölkrisen vergangener Jahrzehnte. Seit langem drängende energiepolitische Herausforderungen müssten jetzt entschlossen angegangen werden. Zum Heizen und für Industrieprozesse, in Kraftwerken und Kraftfahrzeugen verbrauche Deutschland aktuell große Mengen fossiler Energie aus Russland. Um eine drohende Versorgungslücke abzuwenden, müsse es jetzt nicht nur darum gehen, Importe zu diversifizieren, sondern die Potenziale für die sparsame und effiziente Energienutzung und für den Ausbau der Erneuerbaren Energien umgehend zu erschließen.

In dem Aufruf erklären die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner ihre Bereitschaft, die Bundesregierung dabei zu unterstützen, alle Kräfte und Ressourcen zu aktivieren. Durch öffentliche Appelle zum Energiesparen, zur Nutzung Erneuerbarer Energien und durch gezielte Unterstützung zahlreicher, teils einfacher, technischer Maßnahmen ließe sich den Verbänden zufolge schon kurzfristig der Erdgasbedarf deutlich senken. Neben der energetischen Modernisierung von Gebäuden, in denen der größte Teil des importierten Erdgases genutzt werde, spielten auch Unternehmen und öffentliche Infrastruktur eine wichtige Rolle.

Weiterer Unterzeichner: Repräsentanz Transparente Gebäudehülle

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören neben dem VFF auch die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle sowie B.A.U.M. – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesverband Wärmepumpe, der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft, der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung, der Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser, die Bundesvereinigung Bauwirtschaft, der Deutsche Industrieverband Concentrated Solar Power, die Deutsche Umwelthilfe, die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz, der DENEFF EDL_Hub, das Deutsche Energieberater-Netzwerk, der Deutsche Naturschutzring, der Energieberaterverband GIH, der Fachverband Einblasdämmung, Germanwatch, der Industrieverband Polyurethan-Hartschaum, der Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting (vedec), der Bundesverband Verbraucherzentrale, der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und der WWF Deutschland.

"Die effiziente Nutzung von Energie war noch nie so wichtig wie heute. Je geringer unser Energieverbrauch, umso besser können wir ihn selbst mit erneuerbaren Energien decken. Das gilt in besonderem Maße für den Gebäudesektor, der heute den größten Teil des importierten Erdgases verbraucht. Wir haben es selbst in der Hand, das zu ändern", sagt Thomas Drinkuth, Repräsentanz Transparente Gebäudehülle.