Deutschlands langfristiges Ziel ist es laut Klimaschutzplan der Bundesregierung, bis 2050 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Dafür spielt der Energieverbrauch in Gebäuden eine wichtige Rolle. Nicht allen Menschen bekannt ist dabei der Primärenergiebedarf (PE). Dieser Wert wurde mit der EnEV eingeführt und sollte zusätzlich zu den Heizkosten und dem Heizwär-mebedarf berücksichtigen, wie viel Energie notwendig ist, damit die verbrauchte Energie im Haus überhaupt beim Bewohner ankommt. Die Verordnungsgeber legten Primärenergiefaktoren für jede Energieform fest. Erneuerbare Energien wurden mit dem Faktor null und Energien wie Kohle-Strom, die größere Mengen an Ressourcen für Erzeugung und Transport benötigen, mit einem höheren Beiwert belegt. Beispiel: Um Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach ins Haus zu bekommen, benötigt es weniger Energie, als Strom aus Kohle zu nutzen, da Kohle gefördert, in Energie umgewandelt und über weite Strecken zum Haus transportiert wird. „Erneuerbare Energien wurden die guten, nicht erneuerbare die bösen Energien“, sagt Franz Freundorfer, Geschäftsführer der Kooperation Pro Passivhausfenster. Im jetzt vorliegenden GEG-Entwurf geht laut Freundorfer die Überbetonung des Primärenergiebedarfs weiter, obschon die energetische Qualität der Gebäudehülle eher am Heizwär-mebedarf ablesbar sei und dies daher die maßgebliche Kenngröße für das Erreichen der Klimaziele in Bezug auf das Bauen sein müsste.