Aus unserem Archiv Verfuger-Workshop in Oberhausen

Branchenunternehmen haben in der Ruhrgebiets-Stadt den Stand der Technik bei Fugendichtstoffen vorgestellt. "Professionalisierung bei Verfugern geht weiter voran", heißt es in einer Mitteilung des Verbands Deutsche Bauchemie, der den Workshop organisierte.  

Der vierte Verfuger-Workshop der Deutschen Bauchemie fand im Ruhrgebiet statt: Rund 50 Teilnehmer kamen ins Ausbildungszentrum des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW nach Oberhausen. Im Bild die Praxisstation von Hersteller Soudal. - © Deutsche Bauchemie

Die Firmen präsentierten den rund 50 Workshop-Teilnehmern Theoriebeiträge sowie einen umfangreichen Praxisteil. "Zuerst standen die unterschiedlichen Dichtstoffe auf dem Programm", heißt es in einer Mitteilung des Branchenverbands Deutsche Bauchemie. Demnach ging Frank Boldt von Sika Deutschland in seinem Vortrag auf die Besonderheiten von PU-Systemen ein und stellte die Anwendungsbereiche dieser Dichtstoffe vor. Denn neben dem Hochbau (DIN EN 15651-1) kommt Polyurethan in Bodenfugen (DIN EN 15651-4) zum Einsatz.

Materialübersicht

Über das breite Einsatzspektrum von Silikonen referierte Olaf Pretzsch von Dow Silicones Deutschland. Diese multifunktionalen Dichtstoffe werden hauptsächlich im Außenbereich verwendet. Sie sind elastisch von minus 40 bis plus 150 Grad Celsius und bieten den Vorteil der UV-Beständigkeit. Eine besondere Eigenschaft von Acrylaten ist ihre gute Überstreichbarkeit, wie Lynn Schwarz von Henkel betonte.

Ein wichtiges Einsatzspektrum dieser Dichtstoffe ist die Sanierung von Rissen im Innen- und Außenbereich.

"Die Vorteile unterschiedlicher Dichtstoffe möglichst in nur einem Produkt zu kombinieren, ist laut Maik Rabe von Tremco GCP Germany mit Hybridsystemen gelungen", teilt Deutsche Bauchemie mit. Demnach werden seit den 1980er Jahren Polyurethane und Silikone zu Hybridsystemen verbunden und bei Fassaden- und Anschlussfugen, bei der Fenster-Befestigung und Abdichtungen eingesetzt.

Der Nachmittag gehörte dann ausschließlich der Praxis. Analog zur EN 15651 waren vier Stationen - Fassade, Verglasung (Fenster), Sanitär und Fußgängerwege - eingerichtet. - © Deutsche Bauchemie

Neben dem Wissen um die Produkte ist für jeden Praktiker auch ein Einblick in die wichtigsten Normen, Kennzeichnungen und Klassifizierungen unerlässlich. Dieter Fritschen von der Soudal erläuterte die wesentlichen Neuerungen der vergangenen Jahre.

Praxisteil mit vier Stationen

Der Nachmittag gehörte dann ausschließlich der Praxis. Analog zur EN 15651 waren vier Stationen - Fassade, Verglasung (Fenster), Sanitär und Fußgängerwege - eingerichtet. Hier konnten die Teilnehmer jeweils selbst Hand anlegen und das gerade Erfahrene umsetzen.

"Neben der gründlichen Vorarbeit ging es an allen Stationen darum, den Teilnehmern aufzuzeigen, wie eine gesetzte Fuge möglichst sauber wird, wie lang die anschließende Bearbeitungszeit bis zur ersten Hautbildung ist und welche Hilfsmittel zum Glätten beispielsweise von Fassaden- oder Bodenfugen verwendet werden – etwa ein herkömmlicher Malerpinsel oder ein Teigspatel aus dem Haushaltsbereich", heißt es in einer Mitteilung.