Geplantes PFAS-Verbot der EU VDMA warnt vor Folgen für die gesamte Holzindustrie

Das von der EU geplante Pauschalverbot von rund 10.000 PFAS-Stoffen (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) hätte im gesamten Maschinen- und Anlagenbau und damit für die Holzindustrie erhebliche negative Folgen. Das teilt der VDMA Holzbearbeitungsmaschinen mit.

Laut VDMA Holzbearbeitungsmaschinen erzielten die Maschinenbauer 2022 mit 3,6 Mrd. Euro einen Produktions-Rekordwert im Inland. Die USA waren größter Exportmarkt. Schwächelnde Baukonjunktur und Kosten trüben Ausblick. - © Dirks

"Ein so umfassendes Verbot würde zu großen Herausforderungen für die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer dieser hochkomplexen Maschinen führen."Denn ein so umfassendes Verbot würde zu großen Herausforderungen für die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer dieser hochkomplexen Maschinen führen", heißt es in einer Mitteilung.

Den Angaben zufolge sind PFAS chemische Stoffe, die auch unter extremen Bedingungen (Hitze, Abrieb, aggressive Umgebung) in Produktionsprozessen eingesetzt werden können. "Die Europäische Kommission will die Stoffgruppe umfassend regulieren, weil bestimmte PFAS-Stoffe als schädlich eingestuft werden, wenn sie in die Umwelt gelangen", heißt es.

"Allerdings geht das geplante Verbot weit darüber hinaus und würde auch PFAS-Stoffe einbeziehen, die von der OECD als ungefährlich eingestuft werden („polymers of low concern“). Daher sind europäische Maschinenhersteller extrem besorgt über die möglichen Auswirkungen eines solchen Verbots auf ihre Produkte", teilt der VDMA Holzbearbeitungsmaschinen mit.

PFAS finden sich demnach nicht nur in Produkten des täglichen Lebens, sondern auch in vielen Komponenten von Holzbearbeitungsmaschinen wie Dichtungen, Schläuchen, Armaturen, Pumpen und Ventilen. "Diese Maschinen arbeiten oft unter extremen Bedingungen, darunter hohe Temperaturen und starke Abriebbelastungen. Die chemischen Eigenschaften von PFAS ermöglichen es ihnen, solche Bedingungen zu bewältigen und die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit der Maschinen zu unterstützen", so der VDMA.

"Ein Verbot von PFAS macht die Verwendung alternativer Substanzen notwendig, mit potenziell geringerer Leistungsfähigkeit und Eignung.  Das wird sich negativ auf die Performance und Lebensdauer der Holzbearbeitungsmaschinen auswirken. Zum Teil gibt es solche Substitute überhaupt nicht und sie sind auch nicht absehbar", warnt Dr. Bernhard Dirr, Geschäftsführer des Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA. "Das ist nicht nur ein Wettbewerbsnachteil im internationalen Umfeld, es belastet am Ende alle unsere Kunden in der gesamten Holzindustrie und im Handwerk."

Angesichts der Bedenken und Herausforderungen, denen sich die Industrie gegenübersieht, fordert der VDMA eine differenzierte Regulierung. "Es braucht eine umfassende wissenschaftliche Risikobewertung für die beschränkten Stoffe. Dabei sollten Industrieanwendungen mit geringem Risiko ausgenommen und extreme Anwendungen, für die derzeit keine geeigneten Alternativen vorhanden sind, berücksichtigt werden". Ziel müsse sein, sowohl den Schutz der Umwelt und der Gesundheit als auch die Leistungsfähigkeit der Holzbearbeitungsmaschinen zu gewährleisten.