Bei Dichtstoffen sind nie da gewesene Verknappungen und Preiserhöhungen zu verzeichnen, teilt die Deutsche Bauchemie mit. Silikone, Polyurethane und Polysulfide seien nur noch schwer zu bekommen. Beklagt wird vor allem der Mangel an Siliziummetall.
Das Metall ist der wichtigste Rohstoff für Silikonpolymer und Silikonöl. Laut der Deutschen Rohstoffagentur haben sich die Preise für Silizium zwischen Juli 2021 und Oktober 2021 auf Monatsbasis nahezu vervierfacht. Als Gründe nennt die Agentur Produktionskürzungen und hohe Energiepreise in China zusammen mit einer robusten Nachfrage aus den verschiedenen Anwendungsbereichen.
Laut Preismonitor der Agentur für Oktober 2021 war Silizium (Ferrosilizium, 75 Prozent, FOB Tianjin, China) 33,73 Prozent bzw. 933,33 US-Dollar/t teuer als im Vormonat. Zum Vergleich: im Durchschnitt betrug der Preis zwischen November 2020 und Oktober 2021 rund 1814 US-Dollar/t.
„Die Branche kämpft daher insgesamt mit einer bisher nicht gekannten Unsicherheit für eine ausreichende Versorgung mit den vorgenannten Rohstoffen“, teilt die Deutsche Bauchemie mit. Den Angaben zufolge rechnen Experten in absehbarer Zukunft nicht mit einer Entspannung auf dem Rohstoffmarkt.
Der steigende Rohstoffkostenindex deute darauf hin, dass sich die Lage im Jahr 2022 verschärfen wird und die hohen Rohstoffpreise zur neuen Normalität werden, heißt es.
Rohstoffe und Energie immer teurer
Seit Anfang des Jahres kämpfen Chemie und Bauchemie mit Lieferengpässen bei zahlreichen Rohstoffen und daraus folgend mit stark steigenden Beschaffungskosten. So haben sich laut Deutscher Bauchemie die Preise für Melaminharze seit letztem Jahr verdoppelt, die Preise für Acrylsäuren, die ein wesentlicher Rohstoff zur PCE-Herstellung sind, sogar verdreifacht.
Der Rohölpreis liegt doppelt so hoch wie noch vor 12 Monaten, der Preis für Rohbenzin, dem wichtigsten Rohstoff der Chemieindustrie insgesamt, ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um 62 Prozent auf rund 580 Dollar je Tonne gestiegen, teilt die Deutsche Bauchemie mit.