Glückwunsch zur erfolgreichen Prüfung Neue Meister fürs Ländle

Die GFF-Akademie in Karlsruhe hat 13 neue Glasermeister im Alter zwischen 20 und 45 Jahren hervorgebracht. GFF war bei der Bewertung der Meisterstücke vor Ort und schildert, wie es den Prüflingen in den Tagen davor erging und was ihnen noch bevorsteht.

  • Bild 1 von 2
    © Metzger
    Die neuen Meister: Gregor Lachmann, Stefanie Krumholz, Maximilian Blaske, Maximilian Peukert, Steffen Armbrust, Daniel Rueß, Benjamin Ulmer, Michael Walz, Martin Kienzle, Stefan Thomas, Tobias Ilic, Antonio Bava und Markus Rauch (v.li. oben)
  • Bild 2 von 2
    © Metzger
    Jürgen Simon, Klaus Trüb und Norbert Kuhn (v.li.) begutachten die in der Eingangshalle der GFF-Akademie aufgebauten Meisterstücke und machen sich Notizen.

Neue Meister fürs Ländle

„Seit gestern ist die Anspannung gesunken“, sagt Steffen Armbrust und wirkt dabei doch etwas ratlos. Denn machen kann er nichts mehr. Jetzt heißt es nur noch, auf die Bewertung des Meisterstücks zu warten. „Das ist nervig. Man möchte jetzt schon endlich die Note erfahren.“ Die schlimmste Zeit haben die 13 Glasergesellen aus Baden-Württemberg (zehn), Rheinland-Pfalz (zwei) sowie Bayern im Alter zwischen 20 und 45 Jahren aber hinter sich. Schließlich liegen zwei nervenaufreibende Wochen hinter ihnen, in denen sie ihr Meisterstück fristgerecht anfertigen und dieses in der GFF-Akademie zur Bewertung aufbauen mussten. „Man kommt abends heim und fragt sich, warum man noch nicht weiter ist. Dann überlegt man, was am nächsten Tag ansteht“, gibt Armbrust Einblicke in das Gefühlsleben der vergangenen Tage. Oft sei er erst gegen neun oder halb zehn Uhr abends nach Hause gekommen. Neben der Arbeit am Meisterstück stand das alltägliche Geschäft an. Vorbereitet auf die Meisterprüfung haben sich die Prüflinge nämlich berufsbegleitend, anderthalb Jahre lang in einem Vorbereitungskurs an der GFF-Akademie. „Bei dem Teilzeitkurs tragen die Prüflinge mehr Eigenverantwortung. Entsprechend größer ist die Streuung bei den Noten im theoretischen Teil“, erklärt GFF-Akademieleiter Waldemar Dörr, der mit dem aktuellen Kurs indes sehr zufrieden ist. Besonders die Meisterstücke seien alle auf einem sehr hohen Niveau. Im Trend liegen dieses Jahr Haustüren. „Wir motivieren die Prüflinge dazu, Projekte zu realisieren, die dann auch bei einem Kunden verbaut werden.“

Meister als Karrieresprungbrett

Der Vollzeitkurs war für viele schon wegen der finanziellen Einbußen keine Option. Auch nicht für den 29-jährigen Familienvater Antonio Bava: „Eine längere Abwesenheit hätten meine Frau und die beiden Kinder auch nicht mitgemacht.“ Während viele der Prüflinge die Meisterprüfung absolvieren, um später den väterlichen Betrieb zu übernehmen, kann sich Bava nach bestandener Prüfung einen lang gehegten Wunsch erfüllen. „Mein Ziel war es schon immer, an der Berufsschule zu unterrichten und meine Erfahrungen zu teilen.“ Als Werkstattmeister an der GFF-Akademie darf er das in Zukunft auch tun. Er bildet dann Lehrlinge überbetrieblich aus. Entsprechende Zusatzqualifikationen erwarb er sich noch während seiner eigenen Weiterbildung zum Meister.

Die Prüfer haben sich schon seit geraumer Zeit zur gemeinsamen Beratung zurückgezogen. Jürgen Simon, Klaus Trüb und Norbert Kuhn bewerten die Elemente u.a. in den Punkten Optik, technische Ausführung, Innovations­potenzial und Gesamteindruck. „Wir bewerten, was und wie es umgesetzt wurde“, erläutert Kuhn. Als es dann „Abholen!“ durch die Halle schallt, ist der Moment der Wahrheit gekommen. Wenig später heißt es: 13 neue Meister fürs Ländle! Laut Akademieleiter Dörr sind diese gut vorbereitet, um jetzt als Führungskräfte bestehen zu können.