Hightech-Glas für Klinik in Doha Mediafläche und konstruktives Bauelement in einem

Die neue Klinik The View Hospital in Doha (Katar) liegt direkt an einer Flussmündung – und die fantastische Lage wird thematisch mit integrierter LED-Beleuchtung auf der riesigen Glasfassade aufgegriffen. Die Technologie zur Flüssiglamination der Elemente kommt von H.B. Fuller I Kömmerling.

Die beeindruckende Glasfassade von The View Hospital in Doha wurde mithilfe der Loca-Technologie von Kömmerling realisiert.
Die beeindruckende Glasfassade von The View Hospital in Doha wurde mithilfe der Loca-Technologie von Kömmerling realisiert. - © Dow Photography

Der Wüstenstaat Katar, der für seine ultramodernen Bauten und Wolkenkratzer bekannt ist, rückte vor allem im Zuge der Fußballweltmeisterschaft ins öffentliche Interesse. Als in der Hauptstadt Doha am 18. Dezember 2022 das Endspiel ausgetragen wurde, fand am gleichen Tag ein weiteres Ereignis statt, allerdings ein architektonisches. Die nach mehrmonatiger Bauzeit mit Spannung erwartete Eröffnung der Klinik The View Hospital. Das hochklassige Gesundheitszentrum befindet sich im Stadtteil Al Quataifiya, nur eine halbe Autostunde vom internationalen Flughafen Hamad entfernt. Die Lage direkt am Ufer einer Flussmündung bietet einen malerischen Blick auf den Persischen Golf und die Skyline von Doha.

Klinische Spitzenleistungen

Hinter der Einrichtung steht das katarische Unternehmen Elegancia Healthcare, das in Zusammenarbeit mit der US-Klinik Cedars Sinai Medical Center, Los Angeles, ein neues Zentrum für moderne Medizin auf höchstem Niveau realisiert hat. Hightech-Medizin gepaart mit herausragendem Design – diesen Eindruck wollten die Bauherren und Betreiber auch durch die architektonische Gestaltung des 19-geschossigen Gebäudekomplexes zum Ausdruck bringen. Für das Design der Fassade holten sie daher das renommierte internationale Architekturbüro Chapman Taylor ins Boot.

LED-Fassade erzeugt visuelle Effekte

Bei der Gestaltung griffen die Architekten das Wasser als bestimmendes Element der Umgebung in einer eleganten und zeitlosen Glasfassade auf. Mit einer Größe von 8.000 Quadratmeter bedeckt sie nahezu die gesamte Front des schlanken, hochaufragenden Gebäudes und wölbt sich organisch zum Flussufer hin. Regelmäßige floral anmutende Ornamente strukturieren die große Fläche, während quer über die gesamte Breite Wasser in sanften Wellenbewegungen zu fließen scheint. Ein visueller Effekt, der über LED-Beleuchtung erzeugt wird, die mittels Flüssiglamination fest in der Glasfassade integriert ist.

Loca-Technologie: Was ist das?

Die Loca-Technologie (Liquid Optical Clear Adhesives) für diese Art der Flüssiglamination wurde von H.B. Fuller I Kömmerling entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Partner Glaam entstand daraus das sogenannte G-Glass. Es besteht aus zwei Scheiben, bei der die hintere Scheibe mit einer leitfähigen und gleichzeitig transparenten Beschichtung versehen wird, um die elektrische Leitfähigkeit zu erzeugen. Diese Oberfläche wird von robotergesteuerten Lasern so bearbeitet, dass nur ein Raster aus feinen Leiterbahnen stehenbleibt, auf welche dann die LEDs gesetzt und fixiert werden.

Danach erfolgt das Aufsetzen einer zweiten Glasscheibe im Abstand von 1,5 bis 2,5 Millimeter auf die LED-Scheibe. Zum Schluss wird der Scheibenzwischenraum mit den flüssigen Loca-Produkten aufgefüllt. So gelingt es, alle Zwischenräume zu erreichen und sämtliche Bauteile vollständig zu umschließen. Danach wird das Element unter UV-A-Licht schonend gehärtet. Die zwischen den Glasscheiben eingebetteten LED-Raster lassen sich später mit beliebigem Inhalt ansteuern. Je nach verwendeten LED ist das erzeugte Bild schwarzweiß oder bunt.

Welche Vorteile das mit Loca-Technologie hergestellte G-Glass mit sich bringt, lesen Sie in der GFF 7-8, die am 9. Juli 2024 erscheint.