Transparente Gefahr Glasscheiben für Vögel sichtbar machen

Weltweit verenden jährlich Milliarden von Vögeln durch Kollisionen mit Glasscheiben – dabei sind am Markt ebenso wirksame wie ästhetische Lösungen verfügbar. Im Wunschthema der Juniausgabe beleuchtet GFF das Thema ausführlich.

Produkt Saflex FlySafe 3D
Saflex FlySafe 3D verfügt über dreidimensionale, reflektierende Pailletten. Diese fangen das Licht in verschiedenen Winkeln ein und blinken subtil, um Vögel vom Glas abzuschrecken. - © Eastman/Saflex

Seit 2017 ist in der Glasbranche ein sprunghaft steigendes Interesse am Marktsegment Vogelschutzglas erkennbar. Das sagt Martin Rössler, der an der biologischen Station im niederösterreichischen Hohenau-Ringelsdorf internationale Glasprodukte auf ihre Wirksamkeit gegen Vogelanprall testet.

Ihn freut das gesteigerte Interesse. Dadurch sei eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Experten aus der Ornithologie und Forschungslaboren der Industrie möglich. Im besten Fall entstehen daraus neuartige Technologien.

Eastman: PVB-Folie mit hochwirksamen 3D-Pailleten

Ein neues Produkt hat jüngst das Unternehmen Eastman in Zusammenarbeit mit der Seen AG entwickelt: die PVB-Folie für Verbundglas Saflex FlySafe 3D. Dabei handelt es sich dem Anbieter zufolge um eine hocheffektive Lösung, um Vögel davon abzuhalten, gegen Glasfassaden und Fenster zu fliegen. Gleichzeitig sei für den Nutzer die Optik nicht beeinträchtigt.

Saflex FlySafe 3D verfügt über dreidimensionale, reflektierende Pailletten. Die Pailletten fangen das Licht in verschiedenen Winkeln ein und blinken subtil, um Vögel vom Glas abzuschrecken – etwas, das zweidimensionale Punkte und Streifen dem Unternehmen zufolge nicht können. Aufgrund der 3D-Beschaffenheit der Pailletten sei nur eine geringere Abdeckung erforderlich – das diskrete Paillettenmuster bedecke weniger als ein Prozent der Glasfläche.

Grundregel: geringe Reflexion und kontrastreiche Markierung notwendig

Die grundsätzliche Regel, um Vogelschlag wirksam zu vermeiden, ist laut Rössler, Glas mit einer Reflexion von maximal 15 Prozent sowie kontrastreichen Markierungen in bestimmten Abständen (Handregel) einzusetzen. Die Lösung von Eastman zeigt insofern, dass im Segment Vogelschutzglas das Innovationspotenzial noch nicht ausgeschöpft ist.

Im Wunschthema der Juniausgabe berichtet GFF ausführlich über die Feldversuche von Martin Rössler und stellt die Vogelschutzlösungen verschiedener Hersteller vor.