Neue Vorstandsmitglieder des GFF Baden-Württemberg, Teil 3 Fachbetriebe noch besser unterstützen

Die Mitglieder des GFF Baden-Württemberg haben drei Vertreter neu in ihren Vorstand gewählt. GFF stellt die Ziele und Motivation der frisch gekürten Ehrenamtsträger vor – diesmal geht es um Glasermeisterin Angela Rentschler.

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    © Fensterbau Rentschler
    Angela Rentschler produziert mit ihrem Betrieb selbst noch Fenster.
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    © Fensterbau Rentschler
    Die enge Zusammenarbeit zwischen Chef(in) und Mitarbeitern prägt das Glaserhandwerk.

Selbst Verantwortung zu übernehmen und sich nicht immer nur über viele Dinge aufzuregen, sondern etwas zu verändern: Aus dieser Motivation heraus hat sich die Handwerkerin und Geschäftsführerin von Fensterbau Rentschler entschlossen, im Vorstand des Fachverbands GFF Baden-Württemberg mitzuarbeiten. Als möglichen eigenen Beitrag in der Verbandsarbeit hat sie die weibliche Sicht der Dinge ausgemacht: „Vielleicht habe ich als Frau in diesem überwiegend von Männern geprägten Beruf manchmal eine andere Sicht der Dinge und kann diese dann mit einbringen.“

Hilfe bei Fachkräftesuche

Grundsätzlich müsse der GFF BW seine Mitglieder künftig noch mehr unterstützen, daran will Rentschler mitarbeiten sowie eigene Ideen einbringen. Als konkrete Punkte für mehr Unterstützung nennt sie verständlich aufbereitetes Fachwissen durch praxisnahe Seminare oder die Vereinfachung von Verwaltungsaufgaben. „Auch bei der Rekrutierung von Jugendlichen für die Ausbildung zum/zur Glaser/-in kann der Verband unterstützen, vielleicht mit Einbeziehung der sozialen Netzwerke, so wie die Industrie es uns vormacht“, sagt Rentschler.

Der z.T. bereits spürbare Fachkräftemangel wird die Branche aus ihrer Sicht künftig noch stärker beschäftigen: „Viele Eltern wollen heute, dass ihre Kinder einen Realschulabschluss machen und dann im Büro arbeiten. Das Handwerk kommt bei vielen an letzter Stelle, wenn gar nichts anderes übrig bleibt.“ Der GFF BW biete hier schon einiges an Unterstützung mit Materialien für die Werbung auf Ausbildungsmessen und bei der Vermittlung von Fachkräften und Lehrlingen.

Eine Möglichkeit stellt die verstärkte Werbung für das Berufsbild bei Jugendlichen dar, Rentschler selbst hatten solche Aktivitäten zur Karriere im Glaserhandwerk motiviert. „Ich finde, der Beruf ist vielseitig und abwechslungsreich. Es gilt, neue energetische Anforderungen zu erfüllen, gestalterisch haben wir viele Möglichkeiten“, betont die Glasermeisterin.

Für das Glaserhandwerk motivieren

Sie schätzt den Kontakt zu Kunden: „Unsere Firma ist ein kleiner Handwerksbetrieb, wir handeln als Team mit unseren Mitarbeitern und versuchen den Wünschen unserer Kunden zu entsprechen. Deren Zufriedenheit ist unser Ansporn.“ Schon als Kind hat Rentschler gerne in der elterlichen Werkstatt gebastelt. Nach Abschluss der Realschule absolvierte sie das kaufmännische Berufskolleg und schloss eine Ausbildung zur Bürokauffrau ab.

„Die reine Büroarbeit hat mir jedoch nicht gefallen, ich wollte was Praktischeres machen“, erläutert sie ihren Antrieb. Da lag es nahe, eine handwerkliche Ausbildung zur Glaserin draufzusetzen. Sie legte die Meisterprüfung ab und machte den Betriebswirt des Handwerks in Vollzeit. 1996 stieg Rentschler als Teilhaberin in die Führung des elterlichen Betriebs mit ein und übernahm das Unternehmen im Jahr 2006 nach dem Tod ihres Vaters zusammen mit ihrem Ehemann.