Neue Daten zum Fenstermarkt in Deutschland und Europa Europäischer Markt stagniert, Deutschland ist Nettoimporteur

Wer produziert welche Mengen in Deutschland? Wie viele Fenster werden importiert undexportiert – aus welchen Märkten bzw. in welche Märkte? Antworten auf diese Fragen undeine Analyse des europäischen Fenstermarkts liefert der VFF mit brandaktuellen Zahlen.

© Grafik: GFF; Quelle: VFF

In Europa und den angrenzenden Ländern schrumpfte der Fenstermarkt 2014 um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: von 127,1 auf 126,1 Millionen Fenstereinheiten (FE). Diese Zahlen veröffentlichte der Verband Fenster + Fassade (VFF) basierend auf der Studie des Künzelsauer Instituts für Marketing an der Hochschule in Heilbronn.

Fenstermarkt in Europa
zeigt Jojo-Effekt

Die Arbeitsgruppe des VFF für europäische Marktzahlen spricht von einer Stabilisierung des Markts, der seit 2009 um fast 21 Prozent eingebrochen war. In den Jahren 2010 und 2011 hatte sich die Menge mit einem Plus von 3,4 bzw. 0,3 Prozent geringfügig erholt.

In den Jahren 2012 und 2013 fraßen Rückgänge von 1,7 bzw. 3,0 Prozent die Zuwächse wieder auf. Außer den europäischen Gesamtmarktzahlen gemäß dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) beleuchtet die Studie Zahlen, Prognosen und Trends für die 28 EU-
Staaten, für Russland sowie die Ukraine und für Norwegen, Schweiz und die Türkei. Die EU-Länder haben einen Anteil von 55,6 Prozent am europäischen Fenstermarkt, auf die Gruppe Norwegen, Schweiz und Türkei entfallen 19,7, auf die Gruppe Russland sowie Ukraine 24,7 Prozent. „Die EU-Nachbarstaaten repräsentieren danach mehr als 44 Prozent des Markts. Das bietet Chancen für export-orientierte Fenster- und Fassadenbauer“, sagt Tschorn.

Produktion und Außenhandel

Außerdem präsentierte der VFF in Frankfurt in Kooperation mit den Marktforschern von B+L Marktdaten Zahlen zur Produktion und zum Im- sowie Export des deutschen Fenstermarkts 2014. Demnach produ­zierten die Hersteller in Deutschland im vergangenen Jahr 12,23 Millionen
FE mit den Abmessungen 1,3 mal 1,3 Meter. Bei den Fensterelementen lag 2014 das Rahmenmaterial Kunststoff mit gerundet 6,76 Millionen FE vorne, gefolgt von
Metall mit zirka 2,39 Millionen FE, Holz mit ungefähr 1,98 Millionen FE und Holz/Alu mit knapp 1,1 Millionen FE. Was Außentüren angeht, lag Metall mit gerundet 474.000 Stück vorne, gefolgt von PVC mit 413.000 Stück und Holz mit 371.000 Stück; auf andere Werkstoffe entfielen 136.000 Stück.

Der Export belief sich auf 1,131 Millionen FE (9,3 Prozent), der Import lag bei 2,38 Millionen FE (17,7 Prozent). Aus Polen importierte der deutsche Markt insgesamt 1,26 Millionen FE, auf Platz zwei folgte Österreich mit ca. 470.000 FE. Bei den Einfuhren aus Polen dominierten die  Kunststofffenster. Dem stand wie oben aufgeführt eine geringere Exportquote von knapp 9,3 Prozent gegenüber. „Tendenziell kommen die Importe aus dem Osten, während die Exporte in Richtung Westen gehen“, sagt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn. Mehr als eine Million (!) Kunststoff-Elemente importierte der Markt laut der Befragung 2014 aus Polen nach Deutschland.

Polen dominiert den Import

Dazu kommen nicht ganz 150.000 Holzfenster sowie mittlerweile auch Holz/Alu-Fenster mit einer relevanten Menge von knapp 20.000 Fenstereinheiten. Die Mitarbeiter von B+L Marktdaten haben für die Studie Fensterproduzenten aus Polen, Österreich, Tschechien sowie aus weiteren Importländern repräsentativ befragt. Die Experten untersuchten deren Absatzmengen in Deutschland. Zur Absicherung der Ergebnisse diente eine Befragung von relevanten Bauelementehändlern bezüglich deren Importvolumen. Zusätzlich hat B+L Exportmengen von Deutschland in andere Fenstermärkte untersucht. Die Studien bietet der VFF auf www.window.de zum Kauf an.