Glas und seine Entwicklungsmöglichkeiten – Teil 1 Den F&E-Abteilungen über die Schulter geschaut

Von nachhaltigen Leichtgläsern über ein kleines, aber feines Bauteil für Isoliergläser bis hin zu neuartigen Beschichtungstechnologien: GFF hat nachgefragt, welche Themen bei Industrie und Forschung im Fokus stehen, und berichtet in einer mehrteiligen Serie über die Ergebnisse.

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Messbar mehr Tageslicht bei gleichzeitig sehr guten Dämmeigenschaften: Diesen Spagat meistern die Gläser aus der Eclaz Produktfamilie von Saint-Gobain Glass. - © Saint-Gobain Glass

Als die Römer im ersten Jahrhundert vor Christus das erste Fensterglas herstellten, war das eine technische Revolution. Es war nun möglich, sich vor Wind und Wetter zu schützen und gleichzeitig Tageslicht ins Rauminnere zu lassen – ein Meilenstein auf dem Weg, die Sonnenenergie passiv zu nutzen. Während die grundsätzlichen Anforderungen an die Funktion bis heute gleich geblieben sind, hat sich Flachglas über die vergangenen 2.000 Jahre vom rudimentären Erzeugnis zum Hightech-Bauprodukt gewandelt.

Auch heute steht die Entwicklung nicht still. GFF wirft einen Blick hinter die Kulissen und sagt, woran Industrieunternehmen und Forschungsinstitute arbeiten.
Im ersten Teil der Serie stehen die Aktivitäten von Saint-Gobain Glass, Swisspacer und dem Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC im Fokus.

Leichtgläser: Verbessertes Handling, weniger Emissionen

Ein zentrales Thema bei Saint-Gobain Glass ist es, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. In diesem Kontext spielt die Erforschung und Weiterentwicklung von Leichtgläsern eine wichtige Rolle. „Leichtglas folgt nicht nur dem allgemeinen Trend zu leichten Bauweisen, es leistet auch einen unmittelbaren Beitrag zur Nachhaltigkeit der Gebäude“, sagt Martin Stadler, Direktor Marketing & Vertrieb bei Saint-Gobain Building Glass Deutschland.

Nach seinen Angaben reduziert der geringere Materialeinsatz die CO2-Emissionen für die Verglasung um zirka ein Viertel. Darüber hinaus bringen Leichtgläser weitere Vorteile mit sich. Für Verarbeiter bedeuten sie laut Stadler ein verbessertes Handling mit reduziertem Transport- und Montageaufwand im Fensterbau, speziell bei den gängigen Dreifach-Aufbauten.

„Leichtes Iso wird vorrangig im Aufbau 3/3/3 oder sogar 3/2/3 definiert“, erläutert der Vertriebsdirektor. Auch in puncto Bauphysik und technischer Funktionalität verbessern sich Leichtgläser nach seinen Angaben immer weiter.

Mehr dazu in GFF 10/21, das Heft erscheint am 1. Oktober.