Für Fenster- und Rollladenkasten Beck+Heun präsentiert Kompletteinbausystem fürs Fenster

Der Weltmarktführer bei Rollladenkästen macht in Fenstermontage. Und das energetisch hocheffizient. Mit dem ROKACO2MPACT bringt Beck + Heun ein Kompletteinbausystem.

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Um es gleich vorwegzunehmen: Die angestammte Kundschaft, Rollladenbauer nämlich, kommt mit dem neuen Kompletteinbausystem ROKA-CO2MPACT von Beck + Heun nicht auf ihre Kosten. Die drei Ausstattungsvarianten ohne Beschattung (Uni), mit Raffstore (Shadow) oder raumseitig geschlossenem Rollladenkasten (einfach ROKA-CO2MPACT) dürften nahezu ausnahmslos von Fensterbauern montiert werden. So gesehen zeigt die Markteinführung, die zur fensterbau/frontale erfolgte, eindrucksvoll, wozu Hersteller bereit sind, um nur ja mit dem Verkaufsargument Nummer eins unserer Tage, einer höheren Energieeffizienz, argumentieren zu können. „Wir haben das Know-how bei Wärmedämmung und Rollladentechnik“, sagte Geschäftsführer Stefan Orth bei der Vorstellung im Februar 2010 in Stuttgart, „und wir haben Marktkenntnis und -zugang.“ Und plötzlich ganz schnell auch eine neue Zielgruppe. Dabei sollen die Fensterbauer, die laut Hersteller so gut wie jedes Fenster in das System einsetzen können, quasi über Bande erreicht werden. Zu diesem Zweck hat Beck + Heun, wie Bettina Kahlenberg, Unternehmenskommunikation, erklärte, schon frühzeitig 15.000 Architekten angeschrieben. Das Kalkül dahinter ist klar: Findet die Komplettmontagelösung im großen Stil Eingang in die Ausschreibungen, dann kommt der Fensterbauer schwerlich um das Produkt herum. Und das gelingt vor allem, wenn mit Energieeinsparung argumentiert werden kann. Für Jörg Steffek, Produktmanager, ist das kein Problem: „Mit dem ROKA-CO2MPACT lassen sich die Wärmebrücken an neuralgischen Punkten wie dem Rollladenkasten, den Laibungsanschlüssen und der Fensterbank vermeiden.“ Tatsächlich bestätigen Prüfwerte von Hermes Bauphysik (siehe Grafik) eine Verbesserung des Uw-Werts für das Fenster an allen drei Anschlussstellen.

Alle drei Ausstattungsvarianten verfügen über hochdämmende Thermolaibungen mit einem zweiteiligen Führungsschienensystem und sollen einen vierseitigen Fensteranschlag gewährleisten. Dabei sind die Laibungen zwischen Führungsschiene und Fenster schon streichfähig verputzt. Auch weil das Fensterbankmodul ein gedämmtes und thermisch getrenntes Aufnahmeelement für die Bank beinhaltet, sind laut Beck + Heun zusätzliche Dichtungsmaßnahmen nur mehr in minimalem Umfang erforderlich. In Summe, schätzt Steffek auf Nachfrage der GFF, mag es den Verarbeiter das Eineinhalbfache an Zeit kosten, wenn er wie bisher die einzelnen Bestandteile getrennt voneinander montiert.

Doch wer soll überhaupt in die Lage versetzt werden, das System für die Fensterkomplettmontage seinem Kunden/dem Architekten anbieten zu können? Ein heikles Thema: Überlässt der Hersteller solch komplexere Einbaulösungen wahllos jedem Monteur, führt eine Schadenshäufung nicht selten dazu, dass eine eigentlich gute Idee in Misskredit gerät. Werden aber im Hinblick auf eine mögliche Qualifizierung zu hohe Hürden errichtet, geht dies zwangsläufig zu Lasten der Marktdurchdringung. Der Weltmarktführer bei Rollladenkästen kündigte in Stuttgart an, hier einen konsequenten Weg gehen zu wollen.

Mit einem größeren Loch, das der Maurer im Rohbau der geänderten Maße wegen ausspart, ist es also mitnichten getan. So machte Orth kein Hehl daraus, dass Grobmotoriker gut beraten sind, von der Rundum-Sorglos-Lösung die Finger zu lassen: „Da geht es um Millimeter, nicht um Zentimeter.“ Deshalb setzt das 230 Beschäftigte zählende Unternehmen, das im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 29 auf 30 Millionen Euro realisierte, zunächst auf die eigene Manpower. So soll in der ersten Phase der Markteinführung stets ein Montagemeister
aus dem eigenen Haus den Einbau begleiten und für entsprechende Baustellen auch mit seiner Unterschrift verantwortlich zeichnen. Später sollen Fachleute für die Verarbeitung des ROKACO2MPACT von Beck + Heun zertifiziert werden. Welches Potenzial sieht der Hersteller für das Neuprodukt, das bei ersten Messeauftritten in Stuttgart (R+T) beziehungsweise München (Bau) während der Betaphase auf das Interesse der Besucher gestoßen war? Stefan Orth gewährte bei der offiziellen Vorstellung einen Einblick in seine Überlegungen: „Wir wollen innerhalb von zwei, drei Jahren ein Prozent des Volumens im Wohnbau erreichen.“ Das wird aktuell auf 130.000 Einheiten pro Jahr geschätzt. Gleichzeitig ließ er durchblicken, dass offenbar technische Weiterentwicklungen in der Pipeline sind.

GFF: Herr Orth, welchen Rücklauf hatten Sie mit Ihrer Aussendung an Architekten?
Orth:Wir haben eine Quote von zwölf Prozent, das ist viermal mehr als erwartet. Die Interessenten haben Detailinformationen zum ROKA-CO2MPACT angefordert und erhalten nun ein Musterpaket mit Planungsunterlagen auf CD, einem Produktfilm und Prospekten für den Endverbraucher.

GFF: Wofür steht der Produktname ROKACO2MPACT?
Orth: Jedes unserer Produkte trägt die Abkürzung „ROKA“ für Rollladenkasten im Namen. ROKA-CO2MPACT kombiniert zahlreiche Gewerke rund um das Fenster und ist unsere kompakte Lösung für die Montage. Die tiefgestellte Zwei unterstreicht einen maßgeblichen Produktvorteil: Die erzielte Wärmedämmung sorgt für höhere Energieeffizienz und folglich reduzierten Kohlendioxidausstoß.

GFF: Das greift aber nur, wenn die Montage funktioniert. Dass eigene Leute, die Partnerunternehmen anfordern können, dafür in die Gewährleistung gehen, ehrt Sie. Aber wie lange ist das aufrechtzuerhalten?
Orth: Solange es fünf, sechs Baustellen im Monat sind, wollen wir unseren Partnern diese Sicherheit geben. Mittelfristig wollen wir auf 100 Baustellen im Monat mit dem System präsent sein. Das sind fünf am Tag, da lässt sich so ein Service schwerlich bieten. Deshalb setzen wir dann auf eine Zertifizierung der Monteure.

GFF:Wie bringen Sie den ROKA-CO2MPACT in den Markt?
Orth: Da das Komplettsystem einen direkten Bezug zum Fenster hat, ist der Fensterbauer unser erster Vertriebspartner.