Das Fenster von Morgen Rasante Fortschritte beim digitalen Fensterbau

Die Digitalisierung macht vor der deutschen Fenster- und Türenbranche keinen Halt: ob digitale Konfigurationstools, online-basierte Verkaufsräume für den Vertrieb, Reparaturaufträge über eine App oder Smart-Home-Anwendungen. Von den digitalen Lösungen profitieren Kunden und Hersteller gleichermaßen, berichtet der Verband Fenster und Fassade.

Ein Fenster mit dem Chip Cloudwindow. - © Helmut Meeth

Wer baut, muss umfangreiche Entscheidungen treffen. Gerade im Bereich Fenster und Türen gibt es viel zu beachten: welches Material, welche Größe und Lage der Fenster, mit Schall-, Sonnen- oder Einbruchschutz? Um eine bessere Vorstellung der vielen Möglichkeiten zu haben, arbeiten Fensterbauer bereits mit Software-Lösungen.

Für eine bessere Auswahl

Mit Hilfe von Augmented Reality-Systemen (AR), können Kunden animierte Fenster- und Türen im geplanten Haus darstellen. Mit dem Smartphone oder Tablet lassen sich durch eine App in wenigen Handgriffen die Fenster und Türelemente ändern, anpassen oder entfernen. "Das hilft vielen Bauherren bei der Entscheidung ungemein", weiß Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster und Fassade (VFF).

Aber auch bei der Fenster- und Türenproduktion setzen Hersteller vermehrt auf digitale Unterstützung. So produziert beispielsweise die Helmut Meeth aus Rheinland-Pfalz seit kurzem sämtliche Fenster und Türen mit einem digitalen Chip. Dieser bündelt alle Informationen zum jeweiligen Fenster – wie Größe, Pflegehinweise, Bedienungsanleitungen, Glas- oder Materialart – in einer Cloud-basierten Datenbank.

Chip vereinfacht Nachrüstung

Entscheidet sich ein Kunde dafür, seine Fenster mit beispielsweise einbruchhemmenden Beschlägen oder einem Sonnenschutz nachzurüsten, kann er dies einfach über die eigens programmierte App beim Fachhändler anfragen. Auch der Auftrag für eine schnelle Fensterreparatur sei damit jederzeit möglich.

2Digitale Chip- und Datenbanksysteme stellen sicher, dass dem Fachunternehmen alle Informationen über das jeweilige Fenster vorliegen, um gleich loslegen zu können", erklärt Geschäftsführer Helmut Meeth. "Aufwendige Anfahrten zum Kunden und vorherige Terminabsprachen, um zum Beispiel das Fenster erst auszumessen, entfallen. Der Fachhändler kann über die Plattform dem Kunden umgehend ein entsprechendes Angebot unterbreiten."

Digitale Lösungen helfen bei Entscheidungen

Gleichzeitig ersetzen die digitalen Systeme den persönlichen Kontakt nicht ganz. "Beim Hausbau und dem Kauf von so wichtigen Produkten wie Fenstern und Türen geht es um Vertrauen", betont Lange abschließend. Wichtig sei eine kompetente Beratung. "Digitale Lösungen helfen Bauherren vor allem, sich für das ideale Fenster und die richtige Tür im neuen Haus zu entscheiden. Und sollte eine Reparatur oder Erweiterung der Fenster anstehen, beispielsweise für mehr Einbruchschutz, helfen die digitalen Schnittstellen dem Endkunden, viel Zeit und Kosten zu sparen."