Gründungsjubiläum 45 Jahre Alumat: Barrierefrei und dicht dank Magnet

45 Jahre nach der Unternehmensgründung durch Harry und Inge Frey ist Alumat als Spezialist für barrierefreie Schwellen bekannt – und das nicht nur auf dem deutschen Markt. Für das Kaufbeurer Unternehmen stehe auch abseits von Produktentwicklungen immer der Mensch im Mittelpunkt.

Das Ehepaar Claudia Rager-Frey und Christian Rager setzen sich im Sinne des Unternehmensgründers Harry Frey für ein Leben ohne Schwellen ein.
Das Ehepaar Claudia Rager-Frey und Christian Rager setzen sich im Sinne des Unternehmensgründers Harry Frey für ein Leben ohne Schwellen ein. - © Alumat

Alles began 1980, als Alumat-Gründer Harry Frey, der im Jahr 2021 verstarb, zunächst für Innentürdichtungen an einer Schwelle forschte, die ohne Erhebung und Stolperfalle für das niveaugleiche Passieren der Türe sorgt. Wurde diese Entwicklung anfangs höchst skeptisch beäugt, so waren die Unkenrufe einige Jahre später noch deutlicher zu vernehmen, als Alumat das Grundprinzip der Magnet-(Doppel-)Dichtung auch auf Außentüren übertragen wollte.

"Mein Vater hat dieses Vorhaben nie aus den Augen verloren, wiewohl es sich bei einer sicheren Abdichtungslösung für schwellenfreie Übergänge an Außentüren um einen extrem anspruchsvollen, baurechtlich komplizierten, aber demografisch bedeutsamen Konstruktionsbereich handelt", erinnert sich die heutige Geschäftsführerin Claudia Rager-Frey.

Bewegung in der Norm?

Heute, gut 30 Jahre später, bietet Alumat mit dem Produkt MFAT-PH die weltweit erste Nullschwellen-Lösung im Markt, die über eine Zertifizierung des Passivhaus Instituts verfügt. Zwar hinken die gesetzlichen Bauvorgaben oft noch hinter dem technischen Fortschritt des Unternehmens hinterher – etwa beim Thema Überrollbarkeit – doch es tut sich etwas.

Vieles deutet darauf hin, dass die bisherige Zwei-Zentimeter-Ausnahme ("Sollte es technisch nicht anders machbar sein, dann…") in der aktuell überarbeiteten DIN 18040-2 nicht mehr greifen wird. Durch den immer stärker werdenden Druck im Bereich Barrierefreiheit soll es in der neuen Norm zumindest eine kleine Änderung geben. Falls angebliche Hindernisse technischer Machbarkeit entgegenstehen, dürfen hier keine Schwellen mit max. zwei Zentimeter, sondern nur noch bis max. ein Zentimeter verbaut werden. Ein kleines Entgegenkommen, aber leider nur ein Kompromiss, denn technisch ist niveaugleich möglich, wie Alumat seit Jahren beweist.

Wie hoch und nahezu unpassierbar Zwei-Zentimeter-Schwellen sein können, zeigte der Nullschwellen-Spezialist auf mehreren großen Messen, wo Besucher sich wahlweise an Rollstühlen, Rollatoren oder Alterssimulationsanzügen versuchen konnten – und sich vielfach schweißtreibend mühten, die Stolperfallen zu überwinden.

Gerade in Seniorenwohnheimen soll die persönlich Freiheit und Lebensqualität für niemanden eingeschränkt sein.
Gerade in Seniorenwohnheimen soll die persönlich Freiheit und Lebensqualität für niemanden eingeschränkt sein. - © Alumat

Persönliche Freiheit schützen

Wenn man sich vorstellt, dass Menschen etwa in Seniorenwohnheimen in Pflegeplätze oder Ähnliches investieren, um dann im schlimmsten Fall aufgrund eingeschränkter Mobilität nicht mehr auf den Balkon ins Freie treten zu können, dann wird vielleicht klar, wie sehr solche Hindernisse die persönliche Freiheit und damit die Lebensqualität einschränken.

So bringen die jetzigen Inhaber mit ihrem Team auch nach dem Ableben von Harry Frey das Anliegen solcher Nutzergruppen noch entschlossener in die (Fach-)Öffentlichkeit. Dazu dienen Aktivitäten wie das seit Jahren stattfindende Fachforum Barrierefrei, aber auch die weit bessere Verfügbarkeit der ausgezeichneten Produkte über den Fachhandel und der technische Support sowohl für Verarbeiter als auch für Planer. Beide erkennen zunehmend, welches Vermarktungspotenzial Barrierefreiheit im Sinne einer ganzheitlichen Teilhabe auch für Büros und Betriebe selbst aufweisen kann.

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