Innung stellt Kampagne vor Wir-Gefühl und frischer Wind

Auf der Delegiertenversammlung des GFF BW in Karlsruhe hat die Innung im Ortenaukreis eine Initiative vorgestellt, um Mitglieder zu gewinnen und dem allgemeinen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Auf der Delegiertenversammlung des GFF BW in Karlsruhe hat Susanne Hollnberger vom gleichnamigen Fensterbau-Betrieb aus dem Ortenaukreis in Baden-Württemberg eine Initiative der dortigen Glaser- und Fensterbauer-Innung vorgestellt, um neue Mitglieder zu gewinnen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. - © Dirks

In den letzten Jahren hat die Glaser- und Fensterbauer-Innung im Ortenaukreis in Baden-Württemberg immer wieder Mitgliedsbetriebe verloren. "Mittlerweile ist die Zahl auf 14 gesunken", sagt Innungsobermeisterin Christiane Hollnberger.

Es bestand also Handlungsbedarf. "Es sind herausfordernde Zeiten für das Handwerk. Da ist Zusammenhalt wichtig." Gemeinsam könne man mehr bewirken als ein einzelner Betrieb.

Bowling und Infoveranstaltung

Um regionale Betriebe und ganz besonders Nachwuchskräfte auf die Innung aufmerksam zu machen, lud die Innung Interessierte zu einem Bowlingabend ein. Später fand eine Infoveranstaltung statt, bei der die Innung sich und ihre Arbeit genauer erläuterte.

Es stellte sich heraus, dass es in neun Betrieben junge Nachfolger gab, die über wichtiges Know-how bzw. Kenntnisse verfügen, um neue Innungsmitglieder und ganz allgemein Fachkräfte zu gewinnen.

Engagierte erarbeiten Maßnahmenpaket

"Dieser Kreis trifft sich inzwischen regelmäßig", sagt Hollnberger. Um Jugendliche für die Ausbildung im Handwerk zu begeistern, hat die Initiative fünf Ansatzpunkte definiert:

  • Employer Branding herausarbeiten
  • Homepage und Social Media aufbauen
  • Messeteilnahme und Schulbesuche
  • Ausbildungsplattform nutzen
  • Altes Image beseitigen

In der Initiative engagiert sich auch Hollnbergers Tochter Susanne, die mittlerweile im Betrieb der Eltern arbeitet. Vor ihrem Eintritt hat sie für ihren damaligen Arbeitgeber Recruiting-Kampagnen entworfen und umgesetzt. Als Geschäftsführerin von Fensterbau Hollnberger kümmert sie sich u.a. um den Internetauftritt sowie die Social Media-Aktivitäten des Betriebs.

Website als virtuelle Visitenkarte

Als Beispiel für einen gelungenen Internetauftritt stellte Hollnberger den Delegierten die Website eines Zimmereibetriebs vor. Ferner präsentierte sie Anzeigenmotive sowie Social-Media-Beiträge, mit denen ein Betrieb potenzielle Bewerber auf sich aufmerksam machen kann.

Social-Media-Beiträge

Hollnberger Fensterbau ist bei Facebook und Instagram aktiv. Texte, Fotos und Videos zeigen die Leistungen des Betriebs, den Arbeitsalltag, das Personal sowie das Betriebsleben. Die Onlineplattformen sind ein wichtiges Instrument für die Suche nach Auszubildenden und Gesellen.

"Wir müssen dahin gehen, wo die Bewerber sind", sagt Hollnberger. Gerade bei der Azubi-Suche führe kein Weg an Social Media vorbei.

Recruiting per Facebook und Instagram

Der Betrieb ist jetzt einen Dienstleister engagiert, der sich um die Kampagnen auf Facebook und Co kümmert. "Der Trend geht zum Video", sagt die junge Geschäftsführerin. Zweimal wöchentlich erscheint ein neuen Beitrag des Fensterbaubetriebs im Internet.

Mehr über die Delegiertenversammlung in Karlsruhe lesen Sie in GFF 12/22, die Ausgabe erscheint am 6. Dezember.