Pro & Contra Wie überzeugt sind Sie von smartem Glas?

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Der Maximierung von Tageslicht und solaren Wärme­gewinnen stehen in der modernen Glasarchitektur Kosten für die Klimatisierung und mechanische Beschattungs­anlagen – welche die uneingeschränkte Sicht nach außen unterbrechen – gegenüber. Adaptive Gebäudehüllen, die sich klimatischen Bedingungen flexibel anpassen, werden diese Widersprüche in Zukunft auflösen. Dabei sind dynamische, schaltbare Verglasungen, die an die Gebäudeautomation und selbstlernende Systeme angebunden sind, eine unverzichtbare Komponente. Unserer Ansicht nach gibt es keine intelligentere Lösung, um die Anforderungen an Energie­effizienz, Blendschutz, Tageslichtversorgung und Raumklima optimal auszutarieren – Eigenschaften, die auch von jeder Green Building-Zertifizierung mehr oder weniger stark gewichtet werden. Abtönbare Gläser sind nicht nur energieeffizient, sondern unterstützen Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Die gesamte Branche arbeitet derzeit an der letzten Fein­abstimmung, um Gläser im getönten Zustand völlig natürlich wirken zu lassen und die Schaltzeiten zu verkürzen. Halio Gläser wechseln zum Beispiel in unter drei Minuten zu einer gleichmäßigen Grautönung ohne Farbstich oder sprunghafte Verläufe. Sie haben im ungetönten Zustand einen Farbwiedergabeindex von 97 und liegen mit einem maximalen Lichttransmissionsgrad von 65 Prozent in einer Doppelverglasung im Bereich normaler Sonnenschutzgläser. Auch Steuerungen und Bedieneinheiten werden weiter verbessert.

www.halioglass.eu

Schaltbare Verglasungen spielen ihre Stärke vor allem im Objektbereich aus, wo sie nur die technische Anforderung erfüllen müssen, die Energiewerte des Gebäudes zu managen. Im privaten Wohnbau trifft hingegen oft Erwartungshaltung auf Wirklichkeit. Der Kunde zahlt ein Vielfaches im Vergleich zu Standard-Isolierglas und stellt entsprechend hohe Ansprüche an die Optik – Ansprüche, die die Verglasung nicht erfüllen kann. Zudem haben Kunden oft andere Vorstellungen hinsichtlich der Schaltzeit. Es klafft dann eine Lücke zwischen den sehr hohen Anschaffungskosten und den erwarteten Eigenschaften. Ich persönlich würde mir – in Kenntnis aller Vor- und Nachteile – schaltbare Gläser anschaffen. Das Produkt trägt eine gewisse Innovationskraft in sich, hat technisch seine Daseinsberechtigung und ist langzeitstabil. Dem Nutzer bringt es Komfort und nimmt ihm Arbeit ab. Positiv ist, dass immer mehr Anbieter am Markt auftreten. Das schafft Interesse und eine größere Marktdurchdringung – wobei es trotzdem schwer sein dürfte, aus der Nische zu kommen. Wer nicht aus Technikaffinität in schaltbares Glas investiert, findet eine günstigere Lösung mit gleicher Funktion in außen liegenden Zip-Screens, für die eine große Variation an Geweben erhältlich ist und die auch optisch etwas hermachen; auch Rollläden oder Raffstores kommen als Alternativen infrage. Allerdings geht dann der große Vorteil schaltbarer Gläser verloren: dass eben keine mechanische Verschattung sowie der dafür nötige Platz rund ums Fenster erforderlich ist.

www.gruenbeck-fenster.de