Wicona treibt unter dem Leitmotiv Technik für Ideen kontinuierlich Innovationen voran. Gemeinsam mit Water-Filled Glass Ltd. hat das Unternehmen mit TEmotion NG eine nach eigener Aussage revolutionäre Fassadenlösung als Projektstudie entwickelt und auf der Bau 2025 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Diese setze neue Standards in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

TEmotion NG kombiniert mehrere fortschrittliche Technologien, um CO2-neutrale oder sogar klimapositive Fassaden zu realisieren. Das Kernstück bildet eine Isolierverglasung mit einer zirkulierenden Wasserschicht, die positiven Einfluss auf die Wärmeeinstrahlung hat. "TEmotion NG isoliert nicht nur, sondern absorbiert auch die Strahlungswärme, die zwei Drittel der übertragenen Energie ausmacht. Im Sommer wird die Wärme absorbiert, bevor sie ins Gebäude gelangt und im Winter, bevor sie nach draußen entweicht", erklärt Prof. Dr. Matyas Gutai, Associate Professor an der britischen Loughborough University und Mitbegründer von Water-Filled Glass Ltd.
Die Energieeffizienz des Systems wird durch eine intelligente Speicherfunktion unterstützt: Im Sommer kann überschüssige Energie anderweitig im Gebäude genutzt werden, während im Winter die durch die Gläser entweichende Wärme absorbiert wird. Die dadurch gewonnene Energie kann für Heizung und Warmwasserbereitung wiederverwendet werden. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Doppelverglasung lassen sich so bis zu 72 Prozent Energie einsparen.
Zusätzliche Vorteile umfassen eine verbesserte Akustik (bis zu 15 Prozent mehr Schalldämmung) sowie eine optimierte Tageslichtnutzung für maximalen thermischen Komfort und bessere Innenraumluftqualität. Optional können die opaken Fassadenelemente mit gebäudeintegrierter Photovoltaik (GIPV) kombiniert werden, um eine energiepositive Gebäudehülle zu schaffen.
Effiziente Nachrüstlösung für den Bestand
Nicht nur beim Neubau, sondern speziell auch für das zeit- und kosteneffiziente Bauen im Bestand bietet TEmotion NG eine vorteilhafte Option. Als intelligente Nachrüstlösung können Metallbau-Unternehmen das System in Form einer zweiten Haut minimalinvasiv von innen installieren – dabei bleibt die bestehende Fassade unberührt. "Dies spart bis zu 30 Prozent der Austauschkosten, da weder aufwändige Demontagearbeiten noch Gerüste oder Genehmigungen erforderlich sind. Zudem sind Arbeiten im laufenden Betrieb möglich – ganz ohne Mieterumzüge", erläutert Marco Theisinger, Projektleiter bei Wicona.
Driving Decarbonisation – bis zu 66 kg weniger CO2 pro Quadratmeter Fassade
Nicht zuletzt treibt Wicona mit TEmotion NG die Dekarbonisierung im Bauwesen weiter voran. Die Fassadenelemente bestehen aus der Aluminiumlegierung Hydro Circal mit einem End-of-Life-Aluminium-Anteil von bis zu 100 Prozent. Idealerweise wird die Verglasung ebenfalls aus CO2-reduziertem Glas hergestellt und auch Dichtungen sowie Dämmstege sollten aus recycelten Materialien gefertigt sein. Diese Materialwahl reduziert den CO2-Fußabdruck bereits in der Produktion erheblich. Im Vergleich zu Standard-Doppelverglasungen können bis zu 66 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter Fassadenfläche eingespart werden.
Bedeutender Beitrag für die Umsetzung der Klimaziele
Nach der erfolgreichen Premiere auf der Bau 2025 wird das System aktuell weiter optimiert, um es flexibel an unterschiedliche Projektanforderungen anpassen zu können. Marco Theisinger betont: "Die Resonanz auf der Bau war überwältigend. Wir suchen nun nach strategischen Pilotprojekten, um TEmotion NG erfolgreich im Markt zu etablieren." Am 7. und 8. Mai 2025 wird ein Mock-up des Systems auf der internationalen Fassadentagung Future Facade in Utrecht ausgestellt.